ATP Hamburg: Alexander Zverev verliert Endspiel gegen Arthur Fils - Breakballdrama beim Heim-Finale am Rothenbaum

Alexander Zverev hat das Finale in seiner Heimatstadt Hamburg verloren. Die deutsche Nummer eins unterlag dem Franzosen Arthur Fils im längsten Hamburg-Endspiel der Dreisatz-Geschichte in drei hochspannenden Sätzen mit 3:6, 6:3, 6:7 (1:7). Ausschlaggebend für die Niederlage des 27-Jährigen am Rothenbaum war die schlechte Quote bei Breakbällen, gleich 21 davon ließ Zverev ungenutzt.

Highlights: Fils bringt Zverev bei Breakbällen zur Verzweiflung

Quelle: SNTV

Im hitzigen Finale am Rothenbaum verlor der 27-Jährige gegen den stark aufspielenden Franzosen Arthur Fils nach einem Marathonmatch mit 3:6, 6:3, 6:7 (1:7) und muss somit weiter auf seinen 23. Turniertitel auf der ATP-Tour warten. Der Weltranglisten-28. Fils verwandelte nach abenteuerlichen 3:33 Stunden seinen ersten Matchball.
Zverev schien sein angeschlagenes und bandagiertes linkes Knie auch am Sonntag keine größeren Probleme zu bereiten, umso mehr aber die über 30 Grad in seiner Heimatstadt - im ersten Durchgang hatte er sichtbar mit Übelkeit zu kämpfen.
Im vergangenen Jahr hatte er sich seinen Kindheitstraum vom Titel zu Hause erfüllt, diesmal aber nutzte er seine zahlreichen Chancen nicht und musste sich schließlich verdient geschlagen geben.
Dennoch gab sich der gebürtige Hamburger im Anschluss an die Partie kämpferisch: "Wir spielen ein unglaubliches Jahr bis jetzt. Wir haben große Ziele. Wir wollen die Nummer eins der Welt werden am Ende des Jahres und dafür arbeiten wir unglaublich hart."

Zverev mit Magenproblemen

Gegen Fils tat sich Zverev im Kampf um seinen zweiten Titelgewinn in diesem Jahr schon zu Beginn schwer. Die 10.000 Zuschauer im ausverkauften Tennisstadion an der Alster bekamen einen fokussierten französischen Außenseiter zu sehen, der seinen Gegner nervte und sich direkt das erste Break der Partie krallte. Zverev fand bei schwülem Sommerwetter nicht zu seinem Spiel und sorgte dann auch noch für sorgenvolle Mienen auf der Tribüne.
Mitte des ersten Satzes ließ er den Physio auf den Platz kommen. Der konnte allerdings kaum weiterhelfen, weil offenbar nicht die in Wimbledon erlittene Knieverletzung Probleme bereitete, sondern der Magen.
Auch die unfreiwillige Pause änderte wenig an Zverevs fehlerhaftem Spiel, er haderte, maulte und gab Satz eins nach 56 Minuten ab.
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Alexander Zverev klagte im Finale gegen Arthur Fils über Übelkeit.

Fotocredit: Imago

Zverev mit desaströser Breakball-Quote

Wenige Stunden vor dem Einzelfinale hatten Kevin Krawietz und Tim Pütz im Doppel ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt und ihren zweiten gemeinsamen Triumph auf der ATP-Tour gefeiert. Im Finale schlug das Duo, das ebenfalls mit Medaillenambitionen nach Paris fährt, die Franzosen Fabien Reboul und Edouard Roger-Vasselin mit 7:6 (10:8), 6:2.
Zverev nahm sich dann im zweiten Satz endlich ein Beispiel an seinen Davis-Cup-Teamkollegen. Nun war es Fils, der sich mit dem Schiedsrichter anlegte - und Zverev?
Der nutzte endlich seine 17. Chance zum ersten Break und erzwang schließlich den Entscheidungssatz. Im gesamten Match konnte der Deutsche allerdings nur eine von 22 Breakchancen nutzen, eine schwache Quote von gerade einmal fünf Prozent.

Zverev und Fils geraten aneinander

Zu dessen Beginn wurde wegen eines heftigen Sommergewitters das Dach der Arena geschlossen. Zverev freute sich über die sinkenden Temperaturen, die Gemüter aber kühlten sich in der nun hochklassigen Partie keineswegs ab.
Als vor der Arena der Donner grollte, gerieten auch die Kontrahenten bei einem Seitenwechsel lautstark aneinander. Zverev gefiel offensichtlich ein Unterarm-Aufschlag seines Kontrahenten ganz und gar nicht und warf ihm beim Seitenwechsel "zero respect" vor. Dieser erklärte den Trick allerdings nach dem Match mit Krämpfen.
Am Ende durfte Fils sich dennoch freuen und nach einem überlegenen Tie Break jubeln.
(SID)
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Quelle: Perform


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