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ATP Masters Madrid: Jan-Lennard Struff verliert nach grandioser Vorstellung Carlos Alcaraz im Finale

Tobias Laure

Update 07/05/2023 um 23:49 GMT+2 Uhr

Jan-Lennard Struff musste sich im Finale des ATP Masters von Madrid, dem bislang größten Match seiner Laufbahn, Carlos Alcaraz 4:6, 6:3, 3:6 geschlagen geben. Der 33-Jährige, der in der Qualifikation eigentlich schon ausgeschieden war und als Lucky Loser ins Hauptfeld kam, klettert nach den sensationellen Leistungen von Madrid am Montag in der Weltrangliste auf Platz 28 - persönlicher Rekord.

Großes Tennis: Struff verlangt Superstar Alcaraz im Finale alles ab

Madrid sei eine "unglaubliche Reise" gewesen, erklärte Jan-Lennard Struff nach der Partie. Es sei "großartig" gewesen, als Lucky Loser noch eine zweite Chance bekommen zu haben.
Carlos Alcaraz betonte, es sei "etwas ganz Spezielles, hier in Spanien ein Masters zu gewinnen. Das werde ich nie vergessen. Manchmal konnte ich heute mein Spiel nicht zeigen und musste auf meine Chancen warten", so der Champion.
Struff ging gegen den klaren Favoriten mutig zu Werke. Der 33-Jährige ließ sich auch vom frühen Break seines Kontrahenten zum 1:0 nicht aus der Ruhe bringen und war nach vier Spielen wieder da (2:2).
Während Struff stark returnierte und eine gute Körpersprache zeigte, unterliefen Alcaraz mitunter ungewohnte Fehler.
Dennoch brachte der 20-Jährigen den ersten Satz durch ein weiteres Break zum 4:3 nach insgesamt 52 Minuten unter Dach und Fach.
Beeindruckend war, wie Struff auf den Rückstand reagierte.

Struff dominiert Satz zwei gegen Alcaraz

Der Warsteiner suchte immer wieder den Blick von Coach Marvin Netuschil, holte sich Sicherheit und Selbstvertrauen. Im zweiten Spiel durchbrach der Weltranglisten-65. dann das Service von Alcaraz erstmals und zog kurz darauf auf 3:0 davon.
Sinnbildlich für den enormen Willen von Struff: Im fünften Spiel, das geschlagene 15 (!) Minuten dauerte, machte er fünf Breakbälle zunichte und ging mit 4:1 in Führung. "Unfassbar. Struffi hat diese Bälle alle selbst gut gespielt und abgewehrt", staunte Mischa Zverev, der das Match als TV-Experte für "Sky" begleitete.
So holte sich Struff völlig verdient und souverän den Satzausgleich. Wie sehr es dem Routinier gelungen war, den haushohen Favoriten zu ärgern, zeigte sich in der Anfangsphase des dritten Durchgangs.

Fußball-Atmosphäre: Alcaraz zeigt Emotionen

Alcaraz jubelte impulsiv und animierte die Fans in der Caja Mágica, nachdem er einen Breakball abgewehrt und sein Spiel zum 2:1 durchgebracht hatte. Fußball-Atmosphäre samt Carlos-Sprechchören kam auf, als der Spanier das Break zum 3:1 draufsetzte.
Es war die Vorentscheidung. Struff bekam keinen Fuß mehr in die Tür, Alcaraz machte nach einer Spielzeit von 2:26 Stunden mit dem ersten Matchball die Titelverteidigung perfekt.
Struff verpasste es zwar, als fünfter Deutscher nach Boris Becker, Michael Stich, Tommy Haas und Alexander Zverev ein Masters-Turnier zu gewinnen, darf Madrid aber als herausragenden Erfolg verbuchen.
"Seine Antwort im zweiten Satz war super, aber in Satz drei war Carlitos stabil und er hat in den wichtigen Momenten gezeigt, warum er die Nummer eins oder zwei der Welt ist", erklärte Trainer Netuschil bei "Sky".

Struff: Unglaubliche Reise als Lucky Loser

Für Struff waren die zwei Wochen von Madrid eine fantastische Reise, die nach der 2. Runde der Qualifikation schon zu Ende schien. Der Deutsche unterlag Aslan Karatsev, rutschte aber als sogenannter Lucky Loser ins Hauptfeld.
Nachdem er im Viertelfinale völlig überraschend Stefanos Tsitsipas aus dem Wettbewerb warf, traf er erneut auf Karatsev - und schlug den Russen im Kampf um den Einzug ins Endspiel.
Für Struff, der bis dato nur 2021 in München ein Finale auf Tour-Niveau erreicht hatte, ein Meilenstein - und ein Rekord. Nie zuvor war es einem Lucky Loser gelungen, bei einem Masters-Wettbewerb ins Endspiel einzuziehen.
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Highlights: Struff fightet sich nach Satzrückstand ins Finale

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