"Kohli" schlägt Murray

Murray, der noch nie ein Turnier auf Sand gewonnen hat, kam im ersten Vergleich mit Kohlschreiber überhaupt nicht ins Match. Schon im dritten Spiel verlor der Schotte sein Service und sah sich kurz darauf sogar mit einem 1:4-Rückstand konfrontiert. Kohlschreiber ließ sich nicht zweimal bitten und schnappte sich den ersten Satz nach rund einer halben Stunde Spielzeit.

Auch im zweiten Durchgang fand Murray nicht aus seinem Tief heraus. Der Weltranglisten-Vierte servierte erbärmlich und kassierte erneut zwei Breaks. Kohlschreiber zog, wie schon im ersten Satz, auf 4:1 davon. Als Murray im siebten Spiel gegen den Matchverlust aufschlug, war “Kohli“ erneut zur Stelle und verwandelte nach nur 63 Minuten seinen ersten Matchball.

"Ich bin natürlich glücklich, man schlägt nicht jeden Tag einen aus den ersten Zehn", sagte der Augsburger nach dem Spiel. "Es war mein zweites Match auf Sand, aber für ihn das erste - vielleicht was das auch ein Unterschied, denn er konnte sein Spiel nicht finden." Murray verließ schließlich unter einem gellenden Pfeifkonzert den “Court Central“.

Kohlschreiber indes wähnt sich im Fürstentum noch lange nicht am Ende seiner Reise durch das Turnier. "Es war nur die zweite Runde, und ich möchte weiter nach vorne kommen", erklärte "Kohli", der es nun mit seinem Namensvetter Philipp Petzschner zu tun bekommt. Der 26-Jährige schlug Jürgen Melzer mit 7:6 (7:4), 6:2. Das "Nachbarschafts-Duell" zwischen dem DTB-Profi und dem Österreicher gab es zum ersten Mal auf der ATP Tour.

Petzschner erwischte gegen den favorisierten Weltranglisten-27. einen Blitzstart und führte nach einem Break zum 2:0 schnell mit 4:1. Nach einem Aufschlagverlust zum 3:4 und einem weiteren Break hatte er beim Stand von 5:3 sogar drei Satzbälle, die er jedoch nicht nutzen konnte. Erst im Tiebreak sicherte sich der Bayreuther hochverdient den ersten Satz.

Im zweiten Durchgang genügten Breaks zum 1:0 und 3:0 zum ungefährdeten Erfolg. "Es war sehr schwer, weil wir uns sehr gut kennen. Wir haben den gleichen Konditionstrainer und sind praktisch das ganze Jahr über zusammen, aber dieses Mal haben wir beide nicht gut gespielt", zeigte sich Petzschner trotz des Sieges selbstkritisch.

Benjamin Becker ist dagegen ausgeschieden. Der Mettlacher unterlag dem ehemaligen Weltranglisten-Ersten Juan-Carlos Ferrero aus Spanien in 79 Minuten mit 3:6, 4:6. Becker, gegenwärtig die Nummer 40 der Welt, hatte gegen den Sandplatzspezialisten keine Break-Möglichkeit und hatte so auch nie eine Chance.

Ferrero, 2002 und 2003 zweimal Sieger in Monte-Carlo und derzeit auf Rang 16 der Weltrangliste, trifft im Achtelfinale auf den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga. Der Franzose hatte am Vortag Nicolas Almagro mit 7:6 (7:5) und 7:5 geschlagen.

Michael Berrer hatte ebenfalls Grund zur Freude. Der Stuttgarter setzte sich überraschend mit 6:4 und 6:4 gegen Juan Monaco durch. Obwohl der Argentinier als Nummer 24 der Welt 27 Ränge vor Berrer liegt, behielt der Schwabe dank seines guten Aufschlags und des starken Returnspiels die Oberhand. Im Achtelfinale trifft der 29-Jährige nun auf Rafael Nadal, der beim 6:1 und 6:0 gegen Thiemo de Bakker schon einmal die Muskeln spielen ließ.

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