Masters Monte-Carlo: Alexander Zverev muss erneut nach Satzführung Segel streichen - Rätsel wird immer kniffliger

Alexander Zverev kommt nicht aus der sportlichen Krise heraus, die ihn seit dem verlorenen Finale der Australian Open begleitet. Die Niederlage gegen Matteo Berrettini im Auftaktmatch beim ATP Masters von Monte-Carlo war das sechste (!) frühe Turnier-Aus in Serie. Über die Gründe wird seit Wochen spekuliert, Zverev ist sich selbst ein Rätsel geworden. Und: Mal wieder ist ein Traum geplatzt.

Zverev gibt Führung gegen Berrettini aus der Hand - Highlights

Quelle: SNTV

Tippt man all jene Punkte in einen Taschenrechner ein, die Alexander Zverev seit den Australian Open bei sechs Turnierteilnahmen liegen ließ, kommt die stattliche Zahl 3980 heraus. Eingespielt hat Deutschlands Nummer eins in dieser Zeit 940 Zähler.
Zahlenspiele, die direkte Konsequenzen haben, denn: Durch die 6:2, 3:6, 5:7-Niederlage gegen Matteo Berrettini in Monte-Carlo steht schon jetzt fest: Zverev kann bei den kommenden Wettbewerben in München und Madrid machen, was er will - wenn Jannik Sinner nach seiner Dopingsperre beim Masters in Rom auf die Tour zurückkehrt, wird er weiterhin die Weltrangliste anführen.
Zverev hat in den vergangenen zwei Monaten eine Riesenchance vergeben, sich den Traum von Platz eins im ATP-Ranking zu erfüllen.
"Mein Niveau war schrecklich", konstatierte der Hamburger gewohnt selbstkritisch nach dem frühen Aus in der Wahlheimat Monte-Carlo und sagte mit Blick auf seine jüngste Ergebniskrise: "Die letzten Monate waren die schlimmste Phase seit meiner Verletzung."

Zverev bedient: "Zehn Level weniger gespielt"

Mühevoll hatte sich Zverev nach einem Bänderriss in Paris 2022 wieder zurück zu alter Stärke und auf Platz zwei der Weltrangliste gekämpft. In diesem Jahr hätte der Angriff auf die Nummer eins Sinner, der Anfang Mai nach seiner Dopingsperre auf die Tour zurückkehrt, und den ersten Grand-Slam-Titel folgen sollen.
Doch daraus wurde nach einer völlig verkorksten Phase seit der Endspielpleite bei den Australian Open nichts mit dem Aus in Monte Carlo als neuem Tiefpunkt. Dabei war Zverev, an Position eins gesetzt, trotz aller Selbstkritik zunächst der bessere Spieler. Er habe einen "tollen ersten Satz" gezeigt, befand Zverev.
Tatsächlich nutzte der Australian-Open-Finalist seine beiden Breakchancen eiskalt, servierte gut und leistete sich weniger unforced errors (8:13) als sein italienischer Kontrahent.
Umso unverständlicher kam der Einbruch. "Nachdem ich im zweiten Satz gebreakt wurde, habe ich zehn Level weniger gespielt", berichtete Zverev. Er habe den Ball nicht mehr sauber getroffen, auch das Tempo sei zurückgegangen.

Zverev kassiert fünf Niederlagen nach Satzführung

Am Ende musste der Olympiasieger von 2021 mit der harten Wahrheit leben, dass er bei seinen letzten sechs Turnieren zum fünften Mal nach einer Satzführung ausschied.
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Alexander Zverev beim ATP Masters in Monte-Carlo

Fotocredit: Imago

Mehr noch: Er war bei jedem der Wettbewerbe mindestens als Mitfavorit an den Start gegangen. Dennoch ist Zverev an Francisco Cerúndolo (Buenos Aires), Francisco Comesaña (Rio), Learner Tien (Acapulco), Tallon Griekspoor (Indian wells), Arthur Fils (Miami) und nun Berrettini (Monte-Carlo) gescheitert. Keiner der Gegner wird im ATP-Ranking in den Top 15 geführt, nur einer (Fils/18) in den Top 20.

Kommt die Zverev-Wende in München?

"Ich verliere im Moment einfach viele Matches aus einer Gewinnposition heraus", bekannte Zverev in Miami. Es gebe aus seiner Sicht keinen Grund für die Niederlagen. Er habe "keine Antworten momentan und keine Ahnung, um ehrlich zu sein", hatte Deutschlands Nummer eins schon in Indian Wells erklärt.
Die nächste Station heißt München. Da lief es für Zverev in jüngerer Vergangenheit zwar auch nicht rund, aber er hat das Turnier schon zweimal (2017, 2018) gewonnen. In diesem Jahr wird der Wettbewerb am Aumeisterweg erstmals in der höheren 500er-Kategorie ausgetragen - und man muss keinen Taschenrechner zur Hand haben, um sich auszurechnen, wie wichtig der dritte Titel in der aktuellen Situation wäre.
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(mit SID)
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Quelle: Perform


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