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ATP München: Boris Becker lobt Alexander Zverev

VonSID

Update 01/05/2018 um 16:33 GMT+2 Uhr

Als Trainer will er ihn erst mal nicht haben, aber eines wird auch beim ATP-Turnier in München deutlich: Boris Becker spielt im Kosmos von Alexander Zverev eine wichtige Rolle. Der dreifache Wimbledon-Champion glaubt an eine große Karriere des 21-Jährigen, auch bei Grand-Slam-Events. Die hätten "mit Erfahrung zu tun - irgendwann knackt man den Code". Genau das strebt Alexander Zverev an.

Boris Becker und Alexander Zverev

Fotocredit: Imago

Es ist nicht zu übersehen, dass die beiden eine besondere Beziehung haben. Alexander Zverev steht auf dem Trainingsplatz, er bereitet sich auf sein erstes Match beim ATP-Turnier in München vor, und oben auf dem Schiedsrichterstuhl sitzt wie selbstverständlich Boris Becker.
Er sieht aufmerksam zu, gibt Ratschläge, hin und wieder wird sogar gescherzt. Ein paar Stunden später dann wird Alexander Zverev der "Iphitos Award" des gastgebenden Klubs verliehen, und die Laudatio hält: Boris Becker.
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Boris Becker und Alexander Zverev (BMW Open München)

Fotocredit: Eurosport

Die Lobrede von Becker auf Zverev gipfelt in dem Satz: "Du bist ein Tennis-Diamant, der wirklich noch geschliffen werden muss." Shakehands, kurze Umarmung, Schulterklopfen, und Becker witzelt, er habe die Trophäe, die der MTTC Iphitos für "besondere Leistungen" im Tennis verleiht, erst 2017 im Alter von 49 Jahren bekommen. "Dafür", entgegnet Zverev lässig, "habe ich nicht mit 17 Wimbledon gewonnen". Und prompt drängt sich wieder die Frage auf: Könnte nicht Becker den Diamanten Zverev schleifen?

Lendl oder Becker?

Am Wochenende hat Zverev bereits betont, dass er, sollte er mal mehr als einen "normalen Coach" benötigen, nur über zwei Kandidaten nachdächte: Ivan Lendl und Boris Becker. Trainiert wird Zverev ja von seinem Vater Alexander Senior, über eine Art "Teamchef", wie Becker das nennt, will Zverev aber erst nachdenken, "wenn ich ein Problem habe", und das, betont er, sehe er momentan nicht.
Becker ist Head of Men's Tennis in Deutschland - und immerhin Ratgeber im Kosmos der Zverevs. "Ich kenne die Familie seit 15 Jahren", sagt er, "wann immer es geht, komme ich zum Training dazu, der Spieler will das, der Vater will das." Er tausche sich gerne mit Zverev aus, dieser schöpfe auch ganz gezielt seinen Erfahrungsschatz ab, "aber das", sagt Becker, "ist nicht jede Woche nötig und möglich." Er ergänzt aber auch: "Wer weiß, was in fünf Jahren ist."

"Irgendwann knackt man den Code"

Zverev gibt zu, dass es ihm, was für einen 21-Jährigen auch nicht verwunderlich ist, an der Erfahrung mangele. Der sechsmalige Grand-Slam-Sieger Becker sagt, Zverev brauche als eine Art Teamchef deshalb jemanden, "der schon mal auf der Drei stand" und Grand Slams gewonnen hat, also aus Erfahrung sprechen kann. Dass einer wie Becker ideal wäre, beweist dessen erfolgreiche Zusammenarbeit mit Novak Djokovic.
Einstweilen glaubt Zverev, dass er und seine Familie auch so zurecht kommen. Rang drei auf der Weltrangliste widerspricht dem ja keinesfalls - wäre da nicht auch die noch ausbaufähige Bilanz bei den Grand Slams mit dem Viertelfinale 2017 in Wimbledon als bislang bestem Resultat. "Ich weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich bei den Grand Slams weit komme", sagt Zverev. Grand Slams, weiß Becker, "haben mit Erfahrung zu tun - irgendwann knackt man den Code".
Dass Zverev womöglich schon weiter sein könnte, ist auch aus Beckers Worten herauszuhören. Auch Zverev selbst ahnt das: "Ich muss in Riesen-Fußstapfen treten, das weiß ich. Und ich weiß, dass ich noch nicht da bin, wo ich sein möchte." Am Mittwoch spielt er in München erst mal gegen Yannick Hanfmann.

"Kleiner Boom" in München

Das Turnier in München nimmt aus deutscher Sicht einen erfreulichen Verlauf. Becker sprach zufrieden von einem "kleinen Boom", als er einen Blick auf das Tableau warf. Angeführt von Titelverteidiger Zverev standen elf deutsche Profis im Hauptfeld, so viele waren es zuletzt 2013 in Wimbledon - und in München 2010.
Und sicher ist nach Abschluss der ersten Runde bereits: Von den acht Deutschen im Achtelfinale wird mindestens einer im Halbfinale stehen, da der Sieger des Matches zwischen Zverev und Hanfmann im Viertelfinale gegen Jan-Lennard Struff oder Yannick Maden spielt. Es sind derzeit gute Tage für das deutsche Männer-Tennis...
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