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Alexander Zverev gibt zum Auftakt in München den Malocher - Olympiasieger behauptet sich gegen Rodionov und das Wetter

Leopold Grünwald

Update 18/04/2024 um 10:45 GMT+2 Uhr

Alexander Zverev muss sich bei seinem Auftaktmatch beim ATP-Turnier in München nicht nur gegen den Österreicher Jurij Rodionov behaupten, sondern auch mit den schwierigen Witterungsbedingungen in der bayerischen Landeshauptstadt kämpfen. Dennoch schlägt die deutsche Nummer eins den 24-Jährigen mit einer besonders im zweiten Satz souveränen Leistung mit 7:6 (7:3), 6:2 und lässt das Publikum jubeln.

Highlights: Zverev bleibt im Regen von München cool

Es ging bei weitem nicht alles glatt für Alexander Zverev an diesem Mittwochnachmittag beim ATP-Turnier in München.
Da war einmal das Netz auf dem Centre-Court in der bayerischen Landeshauptstadt, an dem der Deutsche anfangs immer wieder hängen blieb.
Da war der Gegner Jurij Rodionov, der gar nicht daran dachte, Zverev den Court zu überlassen, obwohl dieser in der Weltrangliste 174 Positionen vor ihm platziert ist.
Und da war das Münchner Wetter, das Zverev erst mit Sonnenschein empfing, nur um sich dann als echte Herausforderung zu erweisen.

Zverev mit Willensleistung im Geduldsspiel

Und doch schaffte Zverev es am Ende, sich trotz der schwierigen Gemengelage mit 7:6 (7:3) und 6:2 durchzusetzen - eine Willensleistung in diesem Geduldsspiel an der Isar.
7:3 gewann er den Tiebreak im ersten Satz nach 1:04 Stunden Spielzeit gegen Rodionov. Freilich waren aufgrund der mehr als anderthalbstündigen Regen- und Hagelunterbrechung nach 45 Minuten deutlich mehr "Zeit-Stunden" vergangen.
Doch anstatt endgültig seinen Rhythmus zu finden, folgte nach dem ersten Aufschlagspiel in Satz zwei von Rodionov prompt die nächste Pause, weil der Himmel erneut seine Schleusen öffnete.
Anders als es zu befürchten war, schien die zweite Unterbrechung des Tages Zverev aber geholfen zu haben. Der Deutsche glich umgehend zum 1:1 im zweiten Durchgang aus und knöpfte seinem Gegner direkt danach erstmals das Aufschlagspiel ab.
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Publikum feiert Zverev mit La-Ola-Wellen

Auch seinen nächsten eigenen Aufschlag brachte der Hamburger praktisch ungefährdet über die Bühne - vergessen war der Ärger aus dem ersten Satz, als ihm immer wieder Bälle zu tief gerieten und die fehlende Präzision Rodionov einfache Punkte ermöglichte.
Plötzlich zog das Publikum, motiviert durch das verbesserte Spielniveau Zverevs, mit. Während der (planmäßigen) Pausen beim Stand von 4:1 und später 5:2 animierte eine Gruppe junger Männer auf der Nordtribüne den Rest des trotz des furchtbaren Wetters eisern verharrenden Publikums zu La-Ola-Wellen.
Dass die Unterbrechungen den Genuss des ein oder anderen Kaltgetränks begünstigt und somit mutmaßlich eine Rolle gespielt haben dürften, war auch Zverev klar, der die Aktion der Zuschauer im On-Court-Interview nach seinem Sieg belustigt aufgriff und zugeben musste: "Ich hätte auch 16 Bier getrunken, wenn ich jetzt sechs Stunden Zeit gehabt hätte."
Gänzlich zufrieden mit seinem Spiel war er trotz des Sieges aber nicht: "Wir hatten etwas gutes Tennis, wir hatten etwas schlechtes Tennis."

Zverev: "Die Kälte ist die größte Herausforderung für mich"

Trotzdem überwog die Freude über seinen Viertelfinaleinzug bei dem "besonderen Turnier" (O-Ton Zverev) und damit auch über die Möglichkeit, etwas länger in München bleiben zu können. "Ich bin froh, dass ich zum ersten Mal seit ein paar Jahren hier im Viertelfinale stehe. Normalerweise komme ich für einen Tag nach München und fahre dann wieder, deswegen ist es schön, dass ich tatsächlich hierbleibe", so Zverev.
Der Erfolg in seinem Auftaktmatch sei nicht einfach gewesen, erklärte Zverev, dem die mit dem einsetzenden Regen fallenden Temperaturen zu schaffen machten. "Für mich ist die größte Herausforderung immer noch die Kälte, weil um ehrlich zu sein, ist das etwas, das mein Spiel mehr stört, als dass es ihm hilft", sagte er.
"Der Platz und der Ball sind nicht lebendig, wenn ich mit 220 km/h aufschlage, dann kommt der beim Gegner auf Hüfthöhe anstatt bei der Schulter. Das ist ein Riesen-Unterschied", führte Zverev aus. Dennoch war es zu Beginn des Spiels gerade der Aufschlag, der ihm dabei half, nicht in Rückstand zu geraten, da er so immer wieder freie Punkte generierte.
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Zverev: Schwierige Umstellung nach Monte Carlo

Auf der Pressekonferenz bestätigte die deutsche Nummer eins auf Eurosport-Nachfrage, dass der Grund für seinen eher schwächeren Start gegen Rodionov der Temperatursturz im Vergleich zu seinen jüngsten Auftritten in Monte Carlo gewesen sei.
"In Monte Carlo haben wir bei 25 Grad und auf Meerhöhe gespielt. Hier hat es fünf Grad, Regen und wir sind mehrere hundert Meter über dem Meeresspiegel. Das ist ganz anderes Tennis", sagte Zverev.
Nichtsdestotrotz ist sich der 26-Jährige dessen bewusst, dass er sich mit den Witterungsbedingungen in München arrangieren muss: "Für mich ist es generell schwierig bei solchen Bedingungen und diesem Wetter, aber ich muss das Beste draus machen."

Nächste Regenschlacht im Viertelfinale?

Für den kommenden Freitag, wenn der Weltranglistenfünfte sein Viertelfinale gegen den Sieger der Partie Alex Michelsen gegen Cristian Garín austrägt, sind Temperaturen zwischen zwei und acht Grad vorhergesagt - die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei bedrohlichen 80 Prozent.
Auch dann dürfte also wieder Geduld gefragt sein. Dass suboptimale Bedingungen aber nicht unbedingt für subotpimale Ergebnisse sorgen müssen, hat Zverev bei seinem Auftaktmatch unter Beweis gestellt.
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