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Stefanos Tsitsipas ignoriert die Weltrangliste und greift an - warum sogar der Wimbledon-Titel drin ist

Tobias Laure

Update 08/06/2022 um 18:00 GMT+2 Uhr

Stefanos Tsitsipas geht topgesetzt ins Rasenturnier auf dem Stuttgarter Killesberg - und auch in der Weltrangliste gilt der Grieche mittelfristig als Anwärter auf die Spitzenposition. Kurios: Das ATP Ranking interessierte Tsitsipas gar nicht, wie er auf Nachfrage von Eurosport.de verriet. "Die wichtigste Rangliste für mich ist das ATP Race", stellte der 23-Jährige klar. Dafür gebe es gute Gründe.

Stefanos Tsitsipas in Stuttgart

Fotocredit: Imago

Vom ATP-Turnier in Stuttgart berichtet Tobias Laure
Stefanos Tsitsipas ist bester Laune, die Lust auf den Rasenwettbewerb in der Schwabenmetropole ist ihm spürbar anzumerken. Kein Wunder, wird doch "ein Traum" wahr für den Weltranglistenfünften.
Es sei "großartig", dass er hier im Doppel zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Petros antreten könne. Das Duo wurde vom Veranstalter mit einer Wildcard ausgestattet.
Im Einzelwettbewerb ist Stefanos an eins gesetzt und peilt seinen ersten Titel auf Rasen an. Gelingt das, wird er mit 250 ATP-Punkten belohnt. Dies würde Tsitsipas in der Weltrangliste wieder ein Stück näher an die Spitze bringen.
Das Thema ATP-Ranking ist derzeit ein heißes in der Szene, seitdem feststeht, dass es beim Rasenhöhepunkt in Wimbledon keine Zähler für die Weltrangliste gibt. Die ATP reagierte damit auf die Entscheidung des Ausrichters, Profis aus Russland und Belarus infolge des Krieges in der Ukraine auzuschließen.

Tsitsipas zur Weltrangliste: "Interessiert mich nicht"

Die damit verbundenen Verwerfungen und Unübersichtlichkeiten in der Rangliste befeuern schon jetzt hitzige Debatten. Für Tsitsipas hat das auf den vergangenen zwölf Monaten basierende Ranking aber ohnehin kaum Bedeutung.
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"Das interessiert mich nicht, denn es zeigt nicht die Leistung eines Spielers in diesem Jahr. Das Race weist dagegen mehr Klarheit auf", so Tsitsipas, der im ATP Race die Nummer drei der Welt ist. Im Unterschied zur Weltrangliste beginnt das Race zu Beginn jeder Saison bei null.
Darauf liege seine "gesamte Aufmerksamkeit", betonte der Grieche. "Daran kannst du deine Entwicklung ablesen und sehen, wie gut du bislang warst - und wie viel es noch braucht, um da hinzukommen, wo du hin willst."
Wo Tsitsipas hin möchte, liegt auf der Hand. Nach drei Halbfinals in Serie bei den Australian Open und der Endspielteilnahme bei den French Open 2021 greift der Athener den ersten Grand-Slam-Titel an.

Tsitsipas: "Rasen vom ersten Moment an geliebt"

In Wimbledon stehen die Chancen, zumindest auf den ersten Blick, nicht allzu gut. Tsitsipas erreichte bislang auf der ATP Tour noch kein Finale auf Rasen, das Topresultat im All England Club war das Achtelfinale vor vier Jahren. Und doch rechnet sich der 23-Jährige einiges aus.
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Stefanos Tsitsipas in Wimbledon

Fotocredit: Getty Images

"Ich habe Rasen vom ersten Moment an geliebt. Es passt zu meinem Spiel. Ich bin nicht der Typ, der gerne von der Grundlinie spielt. Mir gefällt es, ans Netz zu gehen, Serve and Volley zu versuchen. In meiner Juniorenzeit habe ich das oft gemacht", berichtete Tsitsipas, der erst vor "fünf bis sechs Jahren" zum ersten Mal auf Rasen den Tennisschläger schwang.

Erster Grand-Slam-Titel in Wimbledon? Warum nicht!

Er habe inzwischen eine gute Balance gefunden, "weg von zu großer Aggressivität, hin zu einem moderaten Stil". Dennoch sei er mit seinen bisherigen "Ergebnissen auf diesem Belag nicht zufrieden".
In Stuttgart will Tsitsipas nun seine Favoritenrolle nutzen, um dies zu korrigieren. Zunächst dem Titel bei den Boss Open und später vielleicht sogar mit dem ersten Grand-Slam-Erfolg in Wimbledon.
Das Feld dort wird aufgrund des Ausschlusses von Topspielern wie Daniil Medvedev und Andrey Rublev, dem Fehlen von Alexander Zverev und der unsicheren Teilnahme von Rafael Nadal so offen wie selten sein.
Es sieht so aus, als ob diese Rasensaison für Tsitsipas gut geeignet ist, um sich ein paar Träume zu erfüllen.
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