Australian Open: Rublev ringt Rune im Achtelfinale nieder und wehrt dabei zwei Matchbälle ab
Update 23/01/2023 um 13:55 GMT+1 Uhr
Andrey Rublev hat bei den Australian Open 2023 das Viertelfinale erreicht. Der an Fünf gesetzte Russe bezwang Holger Rune (Dänemark/Nr. 9) in einem dramatischen Achtelfinale 6:3, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 (11:9). Dabei wehrte er zwei Matchbälle ab und kam im Match-Tiebreak nach 0:5-Zwischenstand noch zum Sieg. Rune hatte in der Hitze zwischenzeitlich mit Kreislaufproblemen zu kämpfen.
Drama pur bei den Australian Open 2023 in Melbourne: Andrey Rublev und Holger Rune haben sich im Achtelfinale einen dramatischen Kampf über 3:37 Stunden geliefert - mit besserem Ende für den Russen. Als es geschafft war, fiel der 25-Jährige jubelnd auf den Boden und ließ sich vom Publikum in der Rod Laver Arena feiern.
Rublev führte bereits 2:1-Sätze, Rune kämpfte mit der Hitze, fand aber trotzdem irgendwie ins Match zurück.
Im fünften Satz war der 19 Jahre alte Däne sogar drauf und dran das Match zu gewinnen. Rune führte 5:2, Rublev glich aus. Rune hatte bei 6:5 zwei Matchbälle, Rublev wehrte sie ab. Rune führte im Match-Tiebreak 5:0 und 7:3 - Rublev kam zurück und nutzte seinerseits seinen dritten Matchball zum Sieg. Dabei hatte er allerdings großes Glück mit der Netzkante.
"Ich weiß nicht, das war keine Achterbahnfahrt mehr, das war wie wenn dir jemand eine Waffe an den Kopf hält", sagte Rublev im Sieger-Interview.
Rublev gegen den Viertelfinal-Fluch
"Es ist das erste Mal, dass ich so ein Match noch gewinne. Ich zittere etwas", fügte er an.
"Er sieht auf dem Platz immer so verbissen und konzentriert aus, aber er hat unheimlich viel Charme, viel Humor und viele andere Seiten außerhalb des Platzes", meinte Eurosport-Experte Boris Becker über den 25-Jährigen, der diesmal Nervenstärke bewies.
Der Moskauer steht zum insgesamt siebten Mal in der Runde der letzten Acht - weiter ging es für ihn noch nie.
Rublev wird nun alles daran setzen, endlich den nächsten Schritt zu machen, doch das dürfte alles andere als leicht werden. Auf ihn wartet nun Titelfavorit Novak Djokovic, der sich locker gegen den Australier Alex de Minaur durchsetzte und offenbar auch keine Oberschenkelprobleme mehr hat.
"Um ehrlich zu sein - niemand will gegen Novak spielen", sagte Rublev.
Rublev kann sein Glück kaum fassen
"Das eine ist, knapp zu spielen, das andere ist, diese knappen Matches dann auch zu gewinnen", fügte Becker an: "Das hat ihn auch daran gehindert, in Grand-Slam-Turnieren so richtig weit zu kommen, obwohl er die Klasse dazu hätte. In diesen Situationen geht es um die mentale Stärke und die hat er heute bewiesen."
Rublev konnte sein Glück beim finalen Netzkantenball kaum fassen. "Ich war mir sicher, der landet auf meiner Seite", meinte er.
Rune: "Ich hatte alle Chancen ..."
Rune verpasste es derweil nach den letztjährigen French Open zum zweiten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier ins Viertelfinale einzuziehen. 2022 war er in Melbourne noch in der ersten Runde gescheitert.
"Ich hatte alle Möglichkeiten, die ich mir nur wünschen konnte", erklärte Rune auf der Pressekonferenz nach der Partie. "Ich habe meine Chancen genutzt, nur nicht im fünften Satz. In den wichtigen Momenten war er besser", so der Däne.
Shelton sorgt für Furore
Völlig überraschend im Viertelfinale steht derweil der US-Amerikaner Ben Shelton. Der Weltranglisten-89. besiegte im Achtelfinale seinen Landsmann J.J. Wolf nach 3:47 Stunden Spielzeit und drei Tiebreaks 6:7 (5:7), 6:2, 6:7 (4:7), 7:6 (7:4), 6:2.
Der 20-Jährige spielt in Melbourne nach den US Open (Erstrunden-Aus) erst sein zweites Grand-Slam-Turnier. Kurios: Im Turnierverlauf musste Sheldon noch gegen keinen Gegner spielen, der in der Weltrangliste besser als Rang 67 steht.
Im Viertelfinale trifft Shelton nun erneut auf einen Landsmann: Tommy Paul (Weltranglisten-35.) setzte sich gegen den gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut (Nr. 24) 6:2, 4:6, 6:2, 7:5 durch. "Das war taff", sagte er anschließend. Der 25-Jährige steht ebenfalls erstmals bei einem Major in der Runde der letzten Acht.
"Manche hätten mich wohl für verrückt erklärt", sagte er. "Ich bin froh, dass es im Viertelfinale gegen einen weiteren Amerikaner geht - das bedeutet nämlich, dass mindestens einer im Halbfinale steht", so Paul.
Herren-Ergebnisse am Montag:
- A. Rublev (---/5) - H. Rune (DEN/9) 6:3, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 (11:9)
- B. Shelton (USA) - J.J. Wolf (USA) 6:7 (5:7), 6:2, 6:7 (4:7), 7:6 (7:4), 6:2
- T. Paul (USA) - R. Bautista Agut (ESP/24) 6:2, 4:6, 6:2, 7:5
- N. Djokovic (SRB/4) - A. de Minaur (AUS/22) 6:2, 6:1, 6:2
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(mit SID)
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