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Australian Open: Novak Djokovic zwingt Taylor Fritz nach Breakball-Drama im Viertelfinale in die Knie

Florian Bogner

Update 23/01/2024 um 16:41 GMT+1 Uhr

Novak Djokovic hat bei den Australian Open mit etwas Mühe das Halbfinale erreicht. Im Viertelfinale gegen den von Schmerzen am linken Fuß geplagten Taylor Fritz (USA/Nr. 12) ließ der Weltranglistenerste zunächst 15 Breakchancen ungenutzt verstreichen, ehe er sich doch noch 7:6 (7:3), 4:6, 6:2, 6:3 durchsetzte. Djokovic trifft nun auf Jannik Sinner, der Andrey Rublev 6:4, 7:6 (7:5), 6:3 schlug.

Viertelfinale: Djokovic baut Fritz-Serie aus - Highlights

Nach 3:45 Stunden verwandelte Titelverteidiger Djokovic seinen ersten Matchball und klopfte danach Fritz aufmunternd auf die Brust. In direkten Duellen war es für den US-Amerikaner die neunte Niederlage im neunten Duell mit dem Djoker.
Leicht machte es der US-Boy dem Favoriten aber nicht. Schon das erste Spiel des Matches ging neunmal über Einstand und dauerte 16 Minuten.
"In den ersten zwei Sätzen habe ich sehr gelitten", sagte Djokovic, der auch angesichts von knapp 30 Grad im Schatten in der Rod Laver Arena teilweise ausgepumpt wirkte: "Es war sehr heiß."
"Das war ein hartes Stück Arbeit", meinte auch Eurosport-Experte Boris Becker, der Djokovic zwischen 2013 und 2016 bei sechs Grand-Slam-Titeln als Trainer betreut hatte: "Der erste Satz dauerte über 90 Minuten. Nach dem zweiten Satz habe ich mir zum ersten Mal Sorgen um den lieben Novak gemacht - auch körperlich, weil er da doch sehr geatmet hat."
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Mit aller Macht: Fritz wehrt 15. (!) Breakball von Djokovic ab

Djokovic nun gegen Sinner

Fritz hatte im ersten Durchgang die Chance, den Satz zu gewinnen, musste sich letztlich aber im Tiebreak geschlagen geben. Djokovic ließ auch im zweiten Satz viele Breakchancen liegen; eine Zwischenbilanz von 15 ausgelassenen Breakmöglichkeiten hatte der Serbe noch nie zuvor verzeichnet (4/21 am Ende).
"Er hat wirklich großartiges Tennis gespielt und mich teilweise regelrecht erstickt", sagte Djokovic im On-Court-Interview mit dem verletzten australischen Profi Nick Kyrgios, mit dem er während der Partie mehrfach spaßig geflirtet hatte: "Es war physisch wie emotional sehr auslaugend für mich."
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Djokovic rät Kyrgios im Interview: "Klettere auf einen Baum"

Bei Fritz traten allerdings schon frühzeitig Fußprobleme auf; so musste sich der 26-Jährige nach dem zweiten Satz behandeln lassen und griff sich auch später in den Pausen immer wieder an den Fuß. Djokovic fand sich dagegen mit fortschreitendem Schatten auf dem Court immer besser zurecht und hielt sein Level hoch.
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Djokovic im Exklusiv-Interview: "Halbfinale, yeah!"

Djokovic winkt seiner Box

Im Match gegen Fritz fiel Djokovic nicht oft aus der Rolle - ein paar Mal brach es jedoch aus ihm heraus, so zum Beispiel Ende des ersten Satzes, als er sich von seinen Betreuern etwas bringen lassen wollte, diese aber nicht auf ihn reagierten.
Djokovic winkte gestenreich und schimpfte danach in Richtung seiner Box.
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"Wie wenn du dem Kellner winkst": Djokovic schimpft mit seiner Box

"Das ist ein totales Eigentor", sagte Becker, der aktuell den Dänen Holger Rune auf der Tour betreut: "Man hat vier Leute in der Box, da müssen einer oder zwei hingucken. So ist das ein Kardinalsfehler, nicht bei ihm zu sein. Er will das Gefühl haben, dass die Box bei jedem Punkt dabei ist und mitfiebert und mitleidet. Wenn das mal nicht der Fall ist, kommen solche Aktionen zustande."

Djokovic baut Grand-Slam-Rekord aus

Der Serbe war erkältet in die zwei Turnierwochen von Melbourne gegangen, hat seine gesundheitlichen Probleme aber nun überwunden. Der 36-Jährige baute mit insgesamt 48 Halbfinal-Teilnahmen seinen eigenen Grand-Slam-Rekord aus.
Djokovic hatte zuvor mit seiner 58. Viertelfinal-Teilnahme bei Majors den Rekord von Roger Federer eingestellt. In Melbourne hat er seit dem Achtelfinale 2018 gegen den Südkoreaner Hyeon Chung kein einziges Match mehr verloren (33 Siege in Folge).
Damit hat der Ausnahmespieler aus Belgrad den Rekord von Monica Seles eingestellt, die es im Melbourne Park ebenfalls auf 33 Siege in Serie brachte.
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Becker: Darum die verheerende Breakball-Bilanz bei Djokovic

Djokovic hat noch nie ein Halbfinale in Melbourne verloren

Mit seinem insgesamt elften Turniersieg in Melbourne würde Djokovic seinen Grand-Slam-Rekord auf 25 Titel ausbauen und sich damit weiter von Verfolger Rafael Nadal (22) distanzieren.
Ein Halbfinale oder Finale verlor der Serbe bei den Australian Open indes noch nie.
Nadal ist in Australien verletzungsbedingt nicht im Einsatz, peilt aber für das ATP-Turnier von Doha sein Comeback an.

Fritz verpasst Halbfinale erneut

Fritz blieb dagegen erneut der Halbfinaleinzug verwehrt. Auch in Wimbledon und bei den US Open erreichte der 26-Jährige schon die Runde der letzten Acht, scheiterte aber wie jetzt am Yarra River.
"Das Problem war, dass man nie richtig das Gefühl hatte, dass er an den Sieg glaubt", urteilte Becker: "Er spielt gut mit, gewinnt den zweiten Satz - und man denkt: Jetzt muss er sich aufblasen und dich auch dem Gegner zeigen. Aber er geht vom Platz und gibt Novak die 15 Minuten, in denen der sich erholen kann, und dann ist das Match gelaufen. Diese lange Pause zwischen dem zweiten und dritten Satz war für Djokovic elementar, um das Match umzudrehen."
Der spanische Wimbledonsieger Carlos Alcaraz, der im Viertelfinale gegen die deutsche Nummer eins Alexander Zverev spielt, gilt indes neben Sinner als Hauptkonkurrent für Djokovic.
(mit SID)
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Love is in the air! Djokovic wirft Kyrgios ein Küsschen zu


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