Australian Open 2025: Daniil Medvedev scheitert in Mitternachts-Thriller - Russe fliegt gegen Qualifikanten raus

Im vergangenen Jahr stand Daniil Medvedev noch im Finale gegen den späteren Triumphator Jannik Sinner, rund zwölf Monate später verabschiedete sich der US-Open-Sieger von 2021 so früh aus dem Turnier wie seit sieben Jahren nicht mehr.

In einem dramatischen Match, in dem sich Medvedev den ein oder anderen emotionalen Aussetzer leistete, musste sich der 28-Jährige um 2:55 Uhr australischer Zeit dem US-amerikanischen Youngster Learner Tien geschlagen geben.

Tien, der im vergangenen Dezember im Endspiel der Next Generation ATP Finals noch dem Brasilianer João Fonseca unterlegen war, zeigte sich nach der Achterbahnfahrt besonders erleichtert. Immerhin schien der 19-Jährige den im dritten Satz noch sicher geglaubten Sieg aus der Hand zu geben.

"Ich bin einfach nur glücklich, diesen Sieg eingefahren zu haben", gab er im anschließenden Court-Interview zu Protokoll. "Ich weiß, dass ich es mir härter gemacht habe, als es hätte sein müssen, aber wie auch immer", schob er nach und hatte damit die Lacher des Publikums auf seiner Seite.

Bereits im dritten Satz ging es in den Tiebreak, beim Stand von 7:6 hatte Tien sogar einen Matchball für sich. Ein Ass seitens Medvedev zerschmetterte aber den Traum des Teenagers vom frühzeitigen Einzug in die dritte Runde.

"Den dritten Satz zu verlieren war besonders hart, nachdem wir so lange gespielt haben", erklärte Tien. Kurz darauf gab er Einblick in eine ganz besondere Taktik und offenbarte, warum er im vierten Satz einen Einbruch erlebte. "Ich musste einfach so sehr pinkeln", meinte Tien. "Also habe ich versucht, alles schnell einzutüten. Aber ich wollte den fünften Satz mit dem Aufschlag beginnen, also habe ich mir das eine Spiel beim Stand von 0:5 geholt. Hat also alles geklappt", fügte er wohl nicht ganz ernst gemeint an.

In der dritten Runde der Australian Open trifft Tien nun auf den Franzosen Corentin Moutet. Im Achtelfinale wartet der Sieger des Duells zwischen dem Italiener Lorenzo Sonego und Fabian Marozsan.

Medvedev fiel indes nicht nur mit seiner zwischenzeitlichen Aufholjagd auf, sondern auch mit dem ein oder anderen Ausraster.

So kickte der russische Ausnahmespieler aus Frust eine Kamera am Rande des Courts um und feuerte seinen Schläger gegen eine Bande. Darüber hinaus wurde er auch nach einem doppelten Fußfehler beim Schiedsrichter vorstellig und geigte ihm seine Meinung.

Selbst die Zuschauer waren nicht vor Medvedev sicher. Im dritten Satz tat er so, als würde er einen Ball ins Publikum schießen und erhielt dafür eine Strafe.

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