French Open: Novak Djokovic muss gegen Lorenzo Musetti über fünf Sätze gehen
VonTobias Laure
Update 07/06/2021 um 20:32 GMT+2 Uhr
Novak Djokovic geriet im Achtelfinale der French Open gegen Lorenzo Musetti ins Wanken, fiel aber nicht. Der Weltranglistenerste schlug den Italiener nach einem 0:2-Satzrückstand 6:7 (7:9), 6:7 (2:7), 6:1, 6:0, 4:0. Nach drei Stunden und 27 Minuten musste der 19-Jährige das Match völlig erledigt aufgeben. Im Viertelfinale wartet nun der nächste italienische Gegner auf Djokovic: Matteo Berrettini.
"Lorenzo Musetti hat die große Chance gehabt, den Favoriten zu schlagen", bilanzierte Eurosport-Experte Boris Becker nach der Partie. "Novak hatte Probleme mit dem Spiel des Italieners, der sehr vielseitig spielt. Er mag nicht die ganz große Waffe haben, macht aber alles sehr gut."
Musetti knüpfte gegen Djokovic da an, wo er gegen Marco Cecchinato in der 3. Runde aufgehört hatte.
Der 19-Jährige verband seine spektakuläre Spielweise mit Effektivität. Mitunter konnte Djokovic nur noch den Kopf schütteln über die gleichermaßen frechen wie präzisen Schläge des Italieners
Sinnbildlich dafür stand der Winner zum Satzgewinn, den Musetti dem Weltranglistenersten im Tiebreak mit der Vorhand cross ins Feld drosch.
Der Außenseiter hielt sein Niveau weiter und lieferte dem Roland-Garros-Champion von 2016 auch im zweiten Satz einen heißen Tanz. Mehr noch: Er nahm dem Serben mit 7:2 den Tiebreak in furioser Manier ab.
Es lag eine Sensation in der Luft auf dem Court Philippe-Chatrier.
Djokovic schlägt gnadenlos zurück
So lange jedenfalls, bis Djokovic wieder anfing, Djokovic zu sein. Der 34-Jährige minimierte die Fehlerquote, während Musetti nachließ.
Die Folge: Der Italiener verlor 12 der 13 folgenden Spiele und gab die Sätze drei und vier mit 1:6 und 0:6 ab.
Vor dem fünften Durchgang nahm der Youngster ein Medical Timeout, um noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren. Für Musetti war es das zweite Fünfsatzmatch in Folge.
Becker: Musetti-Aufgabe nicht gut
Djokovic ließ aber nicht mehr locker und setzte mit dem Break zum 1:0 den nächsten Nadelstich. Beim Stand von 4:0 für den Favoriten konnte Musetti dann nicht mehr und brach die Partie ab.
"Es sah nicht so aus, als ob er die ganz schlimme Verletzung gehabt hätte. Von daher finde ich die Aufgabe bei 0:4 nicht gut. Da muss man dem anderen gegenüber Respekt zeigen und sagen: 'Ok, du hast mich heute geschlagen. Dann geht es eben 6:0 aus. Das ist eine Reifeprüfung", erklärte Becker.
Djokovic lobte indes seinen Kontrahenten: "Hut ab vor ihm, dass er in wichtigen Momenten gut gespielt hat. Nachdem ich den zweiten Satz verloren hatte, mich umgezogen habe und zurück auf den Platz kam, fühlte ich mich einfach anders. Ich war ein anderer Spieler und hatte ein besseres Gefühl bei den Schlägen", so der Routinier.
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