Melzer wirft Federer raus

"Ich habe gut gespielt. Immer, wenn er Breakbälle hatte, bin ich ruhiggeblieben", analysierte Melzer seinen Coup. Federer erklärte, dass er "gerne weiter im Turnier geblieben" wäre. "Ich denke, ich habe gar nicht so schlecht gespielt. Es war einfach nur das erste Turnier auf Sand."

Melzer ging von Beginn an hochkonzentriert zu Werke und nutzte seine einzige Breakchance im ersten Satz eiskalt zur 3:2-Führung. Da der Weltranglisten-Neunte zudem gut aufschlug und alle vier Breakchancen Federers parieren konnte, ging der erste Durchgang nach einer guten Dreiviertelstunde an den Wiener.

Melzer bliebt dran und setzte wenig später den vorentscheidenden Nadelstich. Der 29-Jährige durchbrach das Aufschlagspiel seines Kontrahenten im dritten Spiel zum 2:1. Federer, weit entfernt von alter Klasse und Dominanz, hatte nicht mehr die Mittel, um zurückzuschlagen. So transportierte Melzer seinen Breakvorteil und verwandelte bei eigenem Aufschlag den zweiten Matchball.

Nach den drei Vorjahres-Niederlagen in Wimbledon, bei den US Open und in Paris kam Melzer im Fürstentum zum ersten Erfolg gegen den Rekord-Grand-Slam-Sieger. Bereits 2010 hatte der dreifache ATP-Turniersieger auf Sand für Furore gesorgt, als er bei den French Open sensationell ins Halbfinale vorstieß.

"Das war ausschlaggebend für seine Entwicklung, er hat gemerkt, dass er ganz oben mitspielen kann. Das Halbfinale in Roland Garros hat ihm einen Schub gegeben. Der Jürgen ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass man immer die Chance hat, sich zu steigern und den Sprung nach vorne zu schaffen", lobte auch Deutschlands Davis-Cup-Kapitän Patrick Kühnen bei eurosport.yahoo.de die Leistungen des Österreichers.

Im Kampf um den Einzug ins Endspiel trifft Melzer nun auf David Ferrer. Der Spanier hatte sich zuvor auf dem Court Central mit 6:3 und 6:3 gegen Viktor Troicki aus Serbien durchgesetzt.