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Boris Becker vor den US Open: "Die Entwicklung von Alexander Zverev ist wirklich sagenhaft."

Eurosport
VonEurosport

Update 25/08/2017 um 16:51 GMT+2 Uhr

Eurosport-Experte Boris Becker äußert sich im Exklusiv-Interview zu Alexander Zverev und dessen neuem Coach Juan Carlos Ferrero. Darüber hinaus analysiert Deutschlands Tennis-Ikone die aktuelle Form von Angelique Kerber und blickt voraus auf die US Open.

Boris Becker Alexander Zverev

Fotocredit: Getty Images

Wie sehen Sie die Entwicklung von Alexander Zverev?
Boris Becker: Die Entwicklung ist wirklich sagenhaft. Alle Experten waren sich vor ein paar Jahren einig, dass Sascha zusammen mit Dominic Thiem und Nick Kyrgios die neue Tennis-Generation ist. Aber Sascha hat sich als Jüngster von allen so schnell entwickelt und spielt konstant. Wirklich auf jedem Belag, ob das in der Halle, auf Rasen, auf Sand oder auf Hardcourt ist, hat er ein Turnier gewonnen. Das ist selbst mir nicht passiert, ich habe auf Sand nie ein Turnier gewonnen. Und das macht er mit einer Leichtigkeit und einer Nonchalance, die seinesgleichen sucht. Zum Stand dieses Jahres liegt er auf Platz drei, was die Erfolge von Januar bis jetzt angeht. Nur Federer und Nadal sind vor ihm. Beide haben Grand Slams in diesem Jahr gewonnen und das ist vielleicht noch der Unterschied.
Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit zwischen Alexander Zverev und seinem Coach Juan Carlos Ferrero?
Becker: Ich finde das insofern spannend, weil Sascha ein ruhiger Zeitgenosse ist. Er ist keiner, der die Trompete bläst und den medialen Zirkus liebt. Juan Carlos Ferrero ist genauso einer, ein ganz ruhiger, stiller Arbeiter. Und so schlimm wie es sich für die Nachwuchsspieler anhört, Tennis ist vor allem Arbeit, Disziplin und regelmäßiges Training. Ferrero hat eine sehr erfolgreiche Tennis-Akademie in Spanien und auch in Shenzhen. Dadurch hat er seine Erfahrungen als Trainer gemacht. Entscheidend ist auch, dass er selbst früher die Nummer eins der Welt war und ein Grand Slam-Sieger ist. Das ist einfach eine andere Ansprache zu einem Spieler, der das auch irgendwann einmal erreichen möchte. Der Anfang der Zusammenarbeit war natürlich mit den Siegen in Washington und Montreal grandios. Besser geht es nicht. Dann geht Ferrero nach Hause und Sascha geht nach Cincinnati und verliert die erste Runde. Das ist auch passend. Doch beide sind jetzt in New York wieder zusammen und wir können uns darauf freuen.
Wie schätzen Sie die aktuelle Form von Angelique Kerber ein?
Becker: Erst einmal bin ich froh, dass wir sie haben. Dass man ein Jahr als Weltranglistenbeste und zweifache Grand-Slam-Siegerin nicht so einfach toppen kann, war auch klar. Es ist eine neue Situation für sie. Auch Kerber musste erstmal lernen, wie man als Weltranglistenerste mit den Medien und dem Umfeld umgeht. Das hat länger gedauert als ihr vielleicht recht war. Aber sie ist schon immer ihren eigenen Weg gegangen und hat ihre eigenen Entscheidungen getroffen. Die meisten waren richtig. Ich glaube, dass es wichtig für sie ist das Grand-Slam-Jahr bei den US Open mit ihrer Mannschaft zu beenden. Ich hoffe, dass sie sehr weit kommt. Aber egal, was passieren wird. Ich denke, dass es danach eine Veränderung geben wird. Man merkt einfach, dass nach diesen vielen Turnieren und nach dem ganzen Jahr eine neue Stimme, ein neues Gesicht und eine neue Trainingseinheit gebraucht wird – ohne dem aktuellen Team etwas Böses zu wollen. Alles läuft sich irgendwann mal ab. Ich wünsche ihr, dass sie ihren US Open-Titel verteidigt. Ich habe auch gehört, dass sie wieder hart trainiert hat. Sie ist motiviert und hat Lust. Ich bin überzeugt, dass Angie in New York sehr erfolgreich sein wird.
Was erwarten Sie von den US Open?
Becker: Ich wünsche mir, dass wir viele deutsche Spieler sehen werden, auch den einen oder anderen in der zweiten Turnierwoche. Ich freue mich auch, wenn ich Federer als großen Publikumsliebling in New York noch einmal spielen sehen werde, weil ewig wird er nicht spielen können.
Ich bin großer Fan von Nadal. Als neue Nr. 1 der Weltrangliste müsste auch er motiviert sein, seinen Weltranglistenplatz mit einem tollen Turnier zu bestätigen. Und natürlich hoffe ich, dass Kyrgios, Zverev und Thiem, die jungen Wilden, weit im Turnier kommen.“

Tipp: Die US Open 2017 vom 28.8. bis 10.9. LIVE im TV bei Eurosport und im Eurosport Player!

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