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Novak Djokovic schlägt Roger Federer im Finale von Wimbledon und bringt Becker in die Klemme

Sebastian Würz

Update 12/07/2015 um 21:16 GMT+2 Uhr

Novak Djokovic hat das Wimbledon-Turnier gewonnen und damit seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt. In einer Neuauflage des Finales von 2014 setzte sich der Weltranglisten-Erste aus Serbien gegen Roger Federer aus der Schweiz mit 7:6 (7:1), 6:7 (10:12), 6:4 und 6:3 durch. Für Djokovic ist es der dritte Erfolg an der Church Road und sein neunter Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier.

Novak Djokovic bejubelt seinen Wimbledon-Sieg 2015 über Roger Federer

Fotocredit: AFP

Der Schützling von Boris Becker war der erste Spieler seit den fünf Erfolgen von Federer von 2003 bis 2007, dem die Titelverteidigung auf Londons heiligem Rasen gelang. Außer Federer haben jetzt nur noch Pete Sampras und Björn Borg häufiger in Wimbledon gewonnen als Djokovic.
"Eine meiner größten Herausforderungen ist es, gegen Roger auf dem Center Court zu spielen. Es war mir eine Ehre", lobte der Sieger den Eidgenossen. "Auf diese Spiele arbeitet man sein ganzes Leben lang hin. Man stellt sich vor, diese Trophäe in den Armen halten zu können."
Federer zeigte sich als fairer Verlierer. "Novak war bei den wichtigen Punkten abgebrühter, und am Ende war er sehr stabil. So ist es nun einmal", sagte der Weltranglisten-Zweite. Der Schweizer bleibt auch nach dem Turnier die Nummer Zwei des ATP-Rankings, Djokovic unangefochtener Spitzenreiter.
30 Jahre nach seiner Sternstunde im All England Club muss der dreimalige Wimbledonchampion Becker seinem serbischen Schützling ein wenig Platz im selbsternannten Wohnzimmer freiräumen. "Er darf jetzt keine Sprüche mehr klopfen", scherzte Djokovic mit dem Goldpokal in der Hand.
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Novak Djokovic und Roger Federer nach dem Wimbledon-Finale 2015

Fotocredit: Eurosport

Federer war zu Beginn des Matches der etwas bessere Spieler. Besonders am Netz konnte der 33-Jährige seine Stärken ausspielen. Ein Break für den Schützling von Stefan Edberg Mitte des ersten Durchgangs spiegelte den Leistungsstand zu diesem Zeitpunkt wider.
Aber Djokovic demonstrierte erneut, dass er nicht zufällig die Nummer eins der Welt ist. Dem Titelverteidiger gelang das Rebreak. Zwei Satzbälle Federers beim Stand von 6:5 aus Sicht des Eidgenossen wehrte Djokovic mit Aufschlag-Winnern ab.
Im Tiebreak war der Serbe der klar bessere Spieler, während Federer sowohl beim Aufschlag als auch mit der Vorhand wackelte. Durch einen Doppelfehler seines Gegners konnte Djokovic nach 45 Minuten gleich den ersten Satzball nutzen.
Federer wehrt sieben Satzbälle ab
Auch im zweiten Satz zeigte Djokovic erneut sein bestes Tennis, sobald es eng wurde. Mit zwei exakt platzierten Winnern wehrte der Serbe Breakchancen von Federer beim Stand von 2:2 ab.
In einer unglaublichen Endphase des zweiten Durchgangs konnte Djokovic insgesamt sieben Satzbälle nicht verwandeln, sechs davon im Tiebreak. Federer nutzte seinerseits seinen zweiten, und gewann den zweiten Satz mit 12:10 im Tiebreak.
Nach einem leichten Fehler am Netz musste Federer im dritten Satz früh den Aufschlagverlust hinnehmen. Unmittelbar darauf wurde das Match wegen eines Regenschauers unterbrochen, der aber so kurz war, dass das Dach über dem Center Court nicht geschlossen werden musste.
Djokovic nach Regenpause souverän
Djokovic ließ sich durch die kurze Unterbrechung nicht aus dem Rhythmus bringen. Der 28-Jährige hatte bei seinen restlichen Aufschlagspielen im dritten Durchgang keine Mühe und entschied diesen nach 2:22 Stunden reiner Spielzeit mit 6:4 für sich.
Mitte des vierten Satzes erhöhte sich die Zahl der leichten Fehler bei Federer deutlich. Folgerichtig musste der siebenmalige Wimbledon-Sieger sein Service zum 2:3 abgeben.
Mit einem Winner mit dem Return erspielte sich Djokovic beim Stand von 5:3 zwei Matchbälle. Und den ersten verwandelte der nun dreimalige Turniersieger nach 2:55 Stunden mit einem Vorhand-Winner aus dem Halbfeld.
"Ende des zweiten, Anfang des dritten Satzes hatte das Match ein unheimliches Niveau, das habe ich noch nie erlebt", schwärmte Boris Becker bei Sky, "dieses Hin und Her war packend." Anschließend ging es zum Champions Dinner, für Becker eine schwierige Aufgabe. "Da muss ich in den schwarzen Anzug, das wird eng. Aber wir haben ja gewonnen", sagte er mit einem strahlenden Lächeln.
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