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Wimbledon 2017 - Der Tour-Return: Vergesst Paris, welcome Wimbledon!
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Publiziert 03/07/2017 um 08:30 GMT+2 Uhr
Wenn die Filzbälle die perfekt getrimmten Grashalme im All England Club platt machen, dann steht eines fest: Aus deutscher Sicht kann es nur besser werden! Denn so ein Debakel wie zuletzt auf der roten Asche von Paris wird sich auf dem Rasen von Wimbledon für Angelique Kerber, Sascha Zverev und Co. nicht wiederholen - das bewies schon der 1. Turniertag. Ein Ausblick.
Kerber in Wimbledon
Fotocredit: Imago
Roland Garros, klar, das ist schon eine Ewigkeit keine deutsche Romanze mehr gewesen.
Diese Wühlerei auf Sand, das machen wir wohl gerne am Strand von Mallorca, aber lieber nicht auf dem Tennisplatz. Dennoch: Gleich reihenweise in der ersten Runde rauszufliegen, gab dem gewöhnlichen Trauerspiel bei den French Open eine neue Dimension und das hatte es so seit neun Jahren nicht mehr gegeben.
Aber Paris ist Paris, Haken dran! Jetzt beginnt Wimbledon und da sind die deutschen Profis gefordert - grün ist schließlich die Hoffnung.
Aber auf wen hoffen wir besonders?
Natürlich auf Angelique Kerber (das Auftaktmatch gegen Irina Falconi ab 14:00 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) und darauf, dass sie ihre Dauerkrise endlich überwindet. Carina Witthöft, Dustin Brown, Peter Gojowczyk und Florian Mayer machten am ersten Tag gekonnt vor, wie man erfolgreich in den Rasen-Klassiker startet.
Leicht wird es nicht für Kerber, denn die Leichtigkeit in ihrem Spiel hat sie verloren. Genauso wie ihr Selbstbewusstsein. Und ihre Fitness ist längst nicht auf dem überragenden Level der vergangenen Saison.
Zu viele Zweifel, zuviel Frust. Und jetzt muss sie auch noch um ihren Status als Nummer eins bangen. Doch irgendwie empfindet sie ihre Spitzenposition ja ohnehin mehr als Last denn als Lust. Jeder jagt sie nun, jeder will abseits des Platzes etwas von ihr.
Damit kommt Kerber doch nicht so gut zurecht, wie sie dachte. Eigentlich möchte sie lieber in Ruhe gelassen werden. Trainieren, spielen und wieder gehen. So suchte sie dieser Tage im Aorangi Park auch am liebsten einen der hinteren Trainingsplätze aus, die nicht im Fokus liegen.
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Angelique Kerber steht im Halbfinale von Wimbledon
Fotocredit: SID
Kerber will den Lauf von 2016 wiederholen
Vielleicht ist es der richtige Weg für sie, um wieder in die Spur zu finden. Sie habe zuletzt mehr an ihrer Fitness gearbeitet, sagt sie, diese Defizite hatte sie erkannt. Ein neuer Hittingpartner ist in Wimbledon dabei, für etwas frischen Wind. Es sind kleine Schritte, aber mehr kann man in ihrer Lage auf Anhieb nicht erwarten.
Kerber wünscht sich sicher, den Lauf vom Vorjahr in Wimbledon zu wiederholen. Ihr Finalmatch gegen Serena Williams hatte alle begeistert, obwohl sie unterlag. Diese Angelique Kerber würden alle gerne wiedersehen - vielleicht gelingt es ja und der Rasen gibt ihr das Wohlgefühl wieder, das ihr abhanden gekommen ist.
Sascha Zverevs Form stimmt
Und auch Alexander Zverev ist erpicht darauf, weit zu kommen. Täglich trainiert er mehrere Stunden, die Woche in Halle hat trotz der Finalniederlage sein Selbstvertrauen gestärkt. Die Form stimmt. Er weiß: Er kann viele Spieler schlagen - oder wie er selbst sagt:
Er weiß aber auch: Auf Rasen kann es auch mal ganz schnell gegen dich laufen. Und Ausrutscher wie in der ersten Runde von Paris können vorkommen, doch sie werden Zverev wohl nicht mehr oft passieren. Die Hoffnung ist also grün und die deutschen Profis sind gefordert - zu beweisen, dass sie eben doch mehr Klasse als Masse sind.
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