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Wimbledon 2017 - Roger Federer zieht Wimbledon mit einer unglaublichen Gala in seinen Bann

Tobias Laure

Update 13/07/2017 um 18:09 GMT+2 Uhr

Roger Federer hat seinem Triumphzug in Wimbledon einen weiteren Höhepunkt hinzugefügt. In seinem 100. Match im All England Club spielte der Schweizer gegen Milos Raonic Rasen-Tennis auf einem Niveau, das selbst für seine Verhältnisse erstaunlich ist. Federer ist der letzte Vertreter der "Big 4" und damit der Topfavorit, auch wenn er sagt: "Es zählt nicht, ob ich der Favorit bin oder nicht."

Roger Federer

Fotocredit: Imago

Das Viertelfinale auf dem Centre Court war gerade einmal eine Viertelstunde alt, da stellte Roger Federer klar, welches Niveau Milos Raonic bringen muss, wenn er auf Augenhöhe mitspielen will: Der Schweizer erlief einen kaum erreichbaren Ball und versenkte ihn mit einem Cross im Feld seines 26-jährigen Herausforderers. Break für Federer zum 3:2.
Spätestens da war klar, dass Raonic vor einer unlösbaren Aufgabe steht. Der Grund ist simpel: Nicht nur der Kanadier, auch alle anderen Profis auf der Tour wären mit diesem Federer-Wahnsinn komplett überfordert gewesen. Der Rasen-König selbst war nach der Partie "sehr zufrieden" und beantwortete die Frage, ob dies das Maximum seines Könnens gewesen sei, mit dem Satz:
Man kann immer besser spielen, aber auch sehr viel schlechter.
Für den ehemaligen Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen war die Leistung des 35-Jährigen gar "außerirdisch", die Schweizer Zeitung "Blick" sah einen "magischen Federer". Selbst die ATP legte jegliche Zurückhaltung ab und schwärmte von einem "vorzüglichen Federer", der da ins Halbfinale geprescht sei, wo er nun auf Tomas Berdych trifft.
Federer setzte auf der Vorhand genauso Maßstäbe wie auf der Rückhand. Atemberaubend, mit welcher Eleganz und Leichtigkeit er seine Schläge voll durchzog und zentimetergenau an und auf die Linien setzte.
Raonic war phasenweise nur noch der Mann, der den besten Zuschauerplatz im Stadion hatte, um die Tennis-Demonstration aus nächster Nähe zu verfolgen. Sogar in seiner ureigenen Disziplin, dem Servieren von Assen, musste der Weltranglisten-Siebte mit einem Remis (11:11) leben.
"Ich habe alles getan, was ich tun konnte. Ich habe es versucht", gab Raonic zu Protokoll. Federer habe allerdings "Großartiges veranstaltet", um ihn die ganze Zeit über unter Druck zu setzen. Als das Pendel dann im Tiebreak des dritten Satzes bei einer 3:0-Führung endlich zugunsten des Kanadiers auszuschlagen schien, antwortete der Rekord-Grand-Slam-Champion mit fünf Punkten in Serie. Verlierer Raonic erkannte die Extraklasse des siebenmaligen Wimbledon-Siegers neidlos an:
Roger ist ein phänomenaler Spieler. Wenn er führt, ist er noch phänomenaler, weil er dann freier spielt.
Als phänomenal kann auch die Entwicklung bezeichnet werden, die sich in dieser Saison an der Weltspitze vollzieht. Federer galt seit Jahren als das Mitglied der "Big 4", das zuerst den Anschluss an die Weltklasse verliert.
Nach neun Turniertagen im All England Club muss man konstatieren: Rafael Nadal, Andy Murray und Novak Djokovic verfolgen die Halbfinals als Zuschauer - während Federer auf seinen achten Wimbledon-Titel und den zweiten Grand-Slam-Triumph der laufenden Saison Kurs nimmt. "Ich hoffe, Andy und Novak sind okay, und dass sie sich schnell erholen werden", so Federer im Hinblick auf seine angeschlagenen Konkurrenten.
Nadal habe bei seiner Fünfsatz-Niederlage gegen Gilles Muller "bis zum Ende gekämpft". Es sei allen klar gewesen, "dass im Turnier Gefahren lauern", erklärte der Schweizer. Der große Unterschied besteht darin, dass Federer mit Abstand am besten darauf vorbereitet war...
Federers Bilanz in Wimbledon
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