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Wimbledon: Die Zverev-Brüder und ihre ungleichen Gegner Roger Federer und Sebastian Ofner

VonSID

Update 08/07/2017 um 13:13 GMT+2 Uhr

Alexander und Mischa Zverev stehen als erstes Brüderpaar seit 33 Jahren in der dritten Runde von Wimbledon. Dort erwarten sie am Samstag Gegner, die unterschiedlicher nicht sein können. Nach dem nächsten denkwürdigen "Doppelsieg" der Familiengeschichte sollte Mischa Zverev wieder einmal über die Beziehung zu seinem Bruder Alexander sprechen.

Alexander und Mischa Zverev als Doppel beim Davis Cup 017

Fotocredit: Getty Images

"Wir haben ein tolles Verhältnis zueinander", sagte Mischa: "Wir kommen sehr gut miteinander aus, obwohl wir verschiedene Persönlichkeiten sind." So sehr sich beide Zverevs in Charakter, Auftreten und Spielweise unterscheiden, so unterschiedliche Gegner erwarten sie am Samstag in Wimbledon.

Mischa gegen Allstar Federer

Mischa (29) fordert in seinem Drittrundenmatch den Schweizer Seriensieger Roger Federer heraus, der als Top-Favorit gilt und jeden Grashalm im All England Club kennt.
"Wenn er sein bestes Tennis spielt, dann kannst du nur die Bälle einsammeln und warten, dass es vorübergeht", sagte Mischa.

Alexander gegen Underdog Ofner

Alexander (20) bekommt es dagegen mit einem Nobody zu tun, dem Österreicher Sebastian Ofner, der vor der Qualifikation zum ersten Mal in seinem Leben einen Rasenplatz betrat. Zverev meint, Ofner einmal bei einem Jugendturnier gesehen zu haben. Sicher ist er sich nicht, selten hat er auf Außenseiter wie Ofner geachtet.
Nicht einmal die erforderliche weiße Spielkleidung hatte der 21-Jährige im Gepäck. Bis dato hatte er nur zweit- und drittklassige Turniere gespielt. Mit einem Gutschein des Veranstalters kaufte er sich wie ein Tourist im Wimbledon-Shop das Nötigste, gewann drei Matches in der Quali und schlug im Hauptfeld die gestandenen Profis Thomaz Bellucci aus Brasilien und Jack Sock aus den USA.
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Sebastian Ofner

Fotocredit: Getty Images

Dabei lässt er sich weder davon, dass er schon vier mal umziehen musste oder, dass sein Rückflug-Ticket vom 28. Juni ist längst verfallen ist, stoppen. Bei bereits 90.000 Pfund (102.000 Euro) Preisgeld - weit mehr als das Doppelte seiner bisherigen Einnahmen - kann er es verschmerzen.
Alexander Zverev wird diese märchenhafte Geschichte kaum kümmern, wenn er denn überhaupt von ihr gehört hat. Der gebürtige Hamburger verfolgt zielstrebig den nächsten Schritt in seiner Karriere, den erstmaligen Einzug in die zweite Woche eines Grand Slams. Er wird Ofner nicht unterschätzen, wenn alles seinen gewohnten Gang nimmt, trägt er sicher seinen Teil zum nächsten Kapitel der Familiengeschichte bei.

Zverev-Duo historisch

Alexander und Mischa Zverev sind das erste Brüderpaar seit 33 Jahren, das die dritte Runde in Wimbledon erreicht hat. Damals verpassten Tim und Tom Gullikson aus den USA beide den Sprung ins Achtelfinale deutlich. Dieses Schicksal droht auch Mischa Zverev, das weiß er selbst. Vier Niederlagen kassierte der Spezialist für die schnellen Punkte gegen Federer und kündigte daher an, das Risiko am Samstag ins Unermessliche zu steigern.
Diesmal werde ich alles oder nichts spielen - vielleicht mehr denn je.
Was er sonst noch tun könne, um Federer in dessen "Wohnzimmer" nervös zu machen? "Vielleicht werfe ich ihm einen bösen, wütenden Blick zu", antwortete Mischa so schlagfertig, wie es sein Bruder Alexander - zumindest noch - nicht kann.
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