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Wimbledon-Siegerin Angelique Kerber will in Zukunft mehr Pausen und Turniere bewusster auswählen

VonSID

Publiziert 17/07/2018 um 16:23 GMT+2 Uhr

Angelique Kerber lehnte sich lässig an den Sportwagen, ihre funkelnde Trophäe himmelte sie dabei immer wieder verliebt an. "So langsam realisiere ich, dass ich Wimbledon-Siegerin bin", sagte Kerber am Dienstag beim Empfang im Stuttgarter Porsche-Museum. Drei Tage war ihr Triumph im Rasen-Mekka in diesem Moment alt - Erholung fand die 30-Jährige zwischen Finalcoup und Rückkehr kaum.

Kerber erreichen nach dem Erfolg zahlreiche Glückwünsche

Fotocredit: SID

"Ich habe so viel erlebt. Die Tage waren sehr lang, geschlafen habe ich wenig", sagte Kerber, die sich nach der Erfüllung ihres großen Traumes deshalb nicht mit Schmuck oder einem sehr teuren Geschenk, sondern etwas für sie viel Wertvollerem belohnen will: Zeit.
Erst Anfang August wird Kerber wieder auf dem Platz stehen, wenn mit dem Hartplatz-Turnier in Cincinnati (6. bis 12. August) die Vorbereitung für die US Open beginnt. Bis dahin will die Kielerin unbedingt den ersehnten Grillabend mit ihren Großeltern verbringen und im Urlaub an einem noch nicht definierten Ort die Beine hochlegen. Ein Zustand, an den sich die Tennis-Fans in Deutschland in Zukunft wohl gewöhnen müssen.

Turnierteilnahmen künftig bewusster auswählen

Denn Kerber wird, ganz nach dem Vorbild des großen Roger Federer, ihre Turnierteilnahmen künftig deutlich bewusster auswählen und dabei den Fokus auf die Qualität, nicht mehr auf die Quantität legen. "Es geht mir nämlich nicht mehr um die Weltrangliste", sagte die frühere Nummer eins der Welt, die nach ihrem dritten Grand-Slam:
In einem Finale zu stehen, gegen die besten Spieler der Welt auf der großen Bühne - das sind doch die Momente, für die man aufsteht und trainiert.
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Die frischgebackene Wimbledon-Siegerin strahlt im Porsche Museum

Fotocredit: Getty Images

Dass ihr das ausgerechnet beim ältesten und wichtigsten Turnier der Welt wieder gelungen war, nach einem Seuchenjahr mit vielen Tiefschlägen, nach anhaltender und teilweise berechtigter Kritik, war keinesfalls Zufall. "Ich habe nach 2017 die Motivation vor allem durch Wimbledon wieder gefunden", verriet Kerber:
Ich habe mir gesagt, dass ich diesen Titel unbedingt noch will.

French-Open-Sieg derzeit kein Thema

Weil sie hinter diesem Ziel nun ein Häkchen setzen darf, bezeichnete sich Kerber am Dienstag vor mehr als einem Dutzend Kamerateams und 40 Medienvertretern als "komplett". Der noch fehlende Sieg bei den French Open in Paris? "Aktuell ist das kein Thema, daran denke ich nicht", sagte Kerber, die mit dem Selbstvertrauen des jüngsten Erfolgs aber meinte: "Unrealistisch ist ein Sieg dort nicht, denn ich habe Gefallen auf Sand gefunden."
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Bei den French Open 2018 war für Kerber im Viertelfinale gegen die spätere Siegerin Simona Halep Endstation

Fotocredit: Getty Images

Vielleicht wirkte die erste deutsche Wimbledon-Siegerin seit der großen Steffi Graf vor dem Hintergrund, künftig praktisch nur noch gewinnen zu können, auch deshalb so entspannt und locker wie selten. Selbst nach ihrem ersten Grand-Slam-Coup in Australien oder dem zweiten bei den US Open (beide 2016) trat Kerber längst nicht so befreit auf wie am Dienstag.
Sogar Niederlagen, die in den kommenden Wochen und Monaten zwangsläufig eintreten werden, können ihr nichts mehr anhaben. Über ihren Erfolg im All England Lawn Tennis and Croquet Club sagte Kerber:
Wenn ich nämlich die Trophäe von Wimbledon sehe, dann kommen Gefühle und Emotionen hoch, von denen ich 30 Jahre geträumt habe. Die werden ewig in mir sein.
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