Novak Djokovic der beste der Geschichte? Petkovic irritiert von GOAT-Debatte: "Verstehe die Diskussion nicht"

Novak Djokovic ist nur noch einen Sieg von seinem 24. Grand-Slam-Titel entfernt und könnte im Finale am Sonntag seinen achten Titel in Wimbledon gewinnen. Damit würde er auch den Rekord von Rasenkönig Roger Federer an der Church Road einstellen. Aufgrund der beeindruckenden Zahlen hat sich die frühere Weltranglistenneunte Andrea Petkovic nun verwundert von der immerwährenden GOAT-Debatte gezeigt.

Andrea Petkovic

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"Ich verstehe die Diskussion nicht", sagte die 35-Jährige im Interview mit dem serbischen Portal "Telegraf" und verwies auf die Statistiken: "Wenn man sich die Zahlen anschaut, hat er nicht nur die meisten Grand Slams und Masters gewonnen, sondern auch die meisten Wochen als Nummer eins der Welt verbracht."
Man könne darüber diskutieren, wer das Tennis im 21. Jahrhundert am meisten beeinflusst hat, so die einstige French-Open-Halbfinalistin. Gehe es aber um die Frage nach dem besten Spieler der Geschichte, dürfe es nur eine Antwort geben: Novak Djokovic.
Im Halbfinale gegen Jannik Sinner (6:3, 6:3, 6:3) zeigte der Belgrader am Freitagnachmittag die nächste Machtdemonstration und zog souverän in sein neuntes Wimbledon-Endspiel ein. Dort greift er am Sonntag (15:00 Uhr im Liveticker) gegen Carlos Alcaraz nicht nur nach seinem 24. Major-Titel und dem achten Triumph an der Church Road, sondern auch nach dem dritten Grand-Slam-Titel beim dritten Turnier 2023.
Für Petkovic deutete sich diese Dominanz schon zum Jahresbeginn in Melbourne an. "Als er in Australien gespielt hat, habe ich schon damals Tennis aus einer anderen Welt gesehen", verneigte sie sich vor dem 36-Jährigen.
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Novak Djokovic triumphierte 2023 in Melbourne

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Trotz der Verletzung, die ihn Down Under hemmte, habe sie nie zuvor einen besseren Djokovic gesehen. "Es überrascht mich überhaupt nicht, dass er so viel gewinnt und so dominant ist", erklärte die Darmstädterin folgerichtig. Noch kann Djokovic 2023 zum ersten Mal in seiner Karriere den Grand Slam schaffen - den Gewinn aller vier Major-Turniere in einem Kalenderjahr.

Petkovic erklärt Djokovics Stärke

Das Geheimrezept seiner Stärke sieht Petkovic in der besondere Hingabe Djokovics. "All diese Dinge, die wir mit 19, 20 Jahren für seltsam hielten, Meditation, Yoga, Ernährung, zahlen sich jetzt aus", sagte Petkovic gegenüber "Telegraf.rs": "Er ist 36 Jahre alt, seine Kollegen können es nicht mehr, aber er kann es immer noch." Auch die außergewöhnliche psychische Stärke von Djokovic hob sie heraus.
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Champion Novak Djokovic's top 5 shots from the 2023 Australian Open

Quelle: Eurosport

Trotz seiner unbestrittenen Erfolge stand Djokovic in der öffentlichen Wahrnehmung häufig eine Stufe hinter seinen Dauerrivalen Federer und Rafael Nadal. Ein Umstand, über den sich die Belarussin Viktoria Azarenka im Podcast "Up Front with Simon Jordan" nun ebenso wunderte.

Azarenka verteidigt Djokovic

"Er wurde so oft als Bösewicht dargestellt", meinte die 33-Jährige, die im Achtelfinale an der Church Road gegen Elina Svitolina 2:6, 6:4, 7:6 (11:9) unterlegen war.
Azarenka sprach im Interview davon, dass zwischen Djokovic und Nadal bzw. Federer mit "zweierlei Maß" gemessen werde. "Ich denke, dass er viel mehr tun muss als Rafa und Roger, um ein gutes Image aufrechtzuerhalten", sagte die derzeitige Nummer 20 der Weltrangliste.
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Novak Djokovic in Wimbledon

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Die Versuche, zum Sympathieträger zu avancieren, habe er aber inzwischen eingestellt. "Ich habe das Gefühl, Djokovic kümmert sich nicht mehr darum, gemocht zu werden", meinte Azarenka.

Djokovic legt sich mit Fan an

So auch am Freitag an der Church Road? Als Sinner im dritten Satz zu zwei Break- und damit Satzbällen kam, legte sich Djokovic mit einem Zuschauer auf dem Centre Court an, der dem Belgrader offenbar etwas zugerufen hatte.
Die Nummer zwei der Weltrangliste wehrte daraufhin beide Breakchancen ab, brachte sein Aufschlagspiel durch und reagierte dann mit einer "Crybaby"-Geste in Richtung des Publikums. Wenige Zeigerumdrehungen später machte er seinen 34. Sieg in Serie in Wimbledon perfekt. Vieles spricht dafür, dass der Rekord-Grand-Slam-Champion am Sonntag Nummer 35 folgen lässt.
Man hat es nicht leicht als Kritiker des Novak Djokovic.
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Wilander exklusiv: Warum Djokovic die Widrigkeiten helfen

Quelle: Eurosport

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