Wimbledon 2024: Alexander Zverev scheitert im Achtelfinale - Deutscher gibt gegen Taylor Fritz Spiel aus der Hand

Der Traum vom Triumph in Wimbledon ist für Alexander Zverev geplatzt. Der deutsche Olympiasieger gab am Montag im Achtelfinale gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz eine 2:0-Satzführung aus der Hand und musste sich nach fünf kräftezehrenden Sätzen doch noch geschlagen geben (6:4, 7:6, 4:6, 6:7, 3:6). Fritz steht indes zum zweiten mal im Viertelfinale des Rasen-Klassikers an der Church Road.

Alexander Zverev ist in Wimbledon gescheitert

Fotocredit: Getty Images

Im achten Versuch war Zverev dem erstmaligen Sprung in London in die Runde der letzten Acht so nah - und spielte lange wie ein Topfavorit auf den Titel. Doch er konnte seine beeindruckende Leistung nicht über die volle Spieldauer gegen einen immer stärker werdenden Fritz halten.
"Das Viertelfinale war sein erklärtes Ziel, es hat wieder nicht geklappt. Aber man muss Taylor Fritz ein Kompliment machen", sagte Michael Stich, der 1991 für den bis heute letzten deutschen Männertriumph aus dem heiligen Rasen sorgte, bei "Prime Video".
"Es ist schwer, da hintenraus voll gegenzuhalten. Er hat super aufgeschlagen, sehr stark von der Grundlinie gespielt, doch irgendwann ist es gekippt."
In Wimbledon stimmte bis zum Achtelfinale fast alles. Seine große Stärke, den kaum zu kontrollierenden Aufschlag, spielte er auch gegen Fritz wieder aus - gab dann aber erstmals im Turnier einen Satz ab und kam nicht mehr zurück.

Zverev-Knie im Achtelfinale im Fokus

Auf dem Centre Court stand natürlich auch das linke Knie der deutschen Nummer eins im Mittelpunkt.
Der 27-Jährige trug am Montag eine graue Bandage, nachdem er in der 3. Runde gegen den Briten Cameron Norrie (6:4, 6:4, 7:6) zu Sturz gekommen war. Es folgten eine MRT-Untersuchung und dann am Sonntagnachmittag ein Belastungstest, nach dem das Team Zverev den Daumen hob.
Ob und wie stark beeinträchtigt er ins Match ging, behielt der deutsche Topspieler zunächst für sich. Beim Einschlagen am Vormittag mit Bruder und Manager Mischa machte Zverev einen fokussierte Eindruck und schien sich frei bewegen zu können.
"Klar, er trägt jetzt die Bandage, darunter auch ein Tape, aber das muss man so machen", sagte Mischa Zverev bei "Prime Video". Es handele sich nicht um eine Blessur, die bei starker Belastung größeren Schaden anrichten könne: "Auf die Zähne beißen und durch."
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Alexander Zverev in Wimbledon

Fotocredit: Getty Images

Fritz wendet das Blatt gegen Zverev

Der Eindruck verfestigte sich auch mit Beginn der Partie. Die beiden starken Aufschläger dominierten bei eigenem Service und ließen zunächst keine Breakchancen zu.
Doch als sich die erste beim Stand von 4:4 auftat, schlug Zverev mit dem bis dahin schönsten Punkt der Partie zu und sicherte sich den ersten Satz nach 35 Minuten.
Auch im zweiten Durchgang gestattete er Fritz nicht einen Breakball und bewies im Tiebreak seine Nervenstärke. Doch dann wendete sich das Blatt und der US-Athlet steigerte zunehmend seine Intensität. Zverev kämpfte verzweifelt, konnte das Aus aber nicht mehr abwenden.
Auf der anschließenden Pressekonferenz sprach Zverev davon, dass ihm sein in Mitleidenschaft gezogenes Knie im Weg gestanden hatte.
"Mir könnte es besser gehen. Ich bin stolz, dass ich bis zum Ende gekämpft habe, es ist eine harte Niederlage", sagte Zverev: "Es ist offensichtlich, dass ich nicht bei 100 Prozent war. Ich habe auf einem Bein gespielt."
"Ich habe das Gefühl, dass ich einen Riesenchance hier hatte", sagte Zverev, der davon ausgeht, bei Olympia in Paris fit aufschlagen zu können.

Fritz: "Das ist der Traum"

Der frischgebackene Viertelfinalist Fritz rang im offiziellen Siegerinterview zunächst nach den richtigen Worten. "Es war überragend, das hier zu vollbringen. Nach einem 0:2 auf dem Centre Court vor diesem fantastischen Publikum - das ist der Traum", erklärte er.
Den Glauben an sich selbst habe der 26-Jährige nie aufgegeben. "Ich war überzeugt, dass ich zu gut spiele, um 0:2 zurück zu liegen", gab er einen Einblick. "Dann habe ich einen Schritt nach dem anderen gemacht. Ich hatte weiterhin das Gefühl, dass ich richtig gutes Tennis spiele und nur hier und da ein paar Punkte fehlten."
Im Viertelfinale steht Fritz dem Italiener Lorenzo Musetti gegenüber.
Der 22-Jährige setzte sich am frühen Montagnachmittag gegen den Franzosen Giovanni Mpetshi Perricard in vier Sätzen durch (4:6, 6:3, 6:3, 6:2) und zog damit zum ersten Mal in seiner noch jungen Laufbahn in die Runde der letzten Acht eines Grand-Slam-Turniers ein.
(mit SID)
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Quelle: Perform


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