Wie Coco Gauff über Saudi-Arabien denkt: Tennis-Star telefonierte vor WTA Finals mit Prinzessin

Immer mehr sportliche Großereignisse finden in Saudi-Arabien statt, so auch die WTA Finals 2024. Eine kritische Teilnehmerin ist die 20-jährige Coco Gauff, die sich selbst von dem Land und insbesondere seinem Umgang mit Frauen und der LGBTQIA+-Community überzeugen möchte. "Ich habe das Gefühl, dass man mit kleinen Schritten beginnen muss, um eine Veränderung zu bewirken", sagte sie beim Turnier.

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Quelle: Perform

Bevor sie sich dazu entschieden hat, an den WTA Finals in Riad teilzunehmen, habe sie viele Telefonate mit der WTA geführt und vom Verband auch einen Plan gefordert. "Wir können hier nicht nur spielen und wieder abhauen", habe sie gefordert, wie Coco Gauff Journalisten vor Ort in Riad erzählte.
Auch mit Prinzessin Reema bint Bandar Al Saud, der saudi-arabischen Botschafterin in den USA, habe sie über Frauenrechte und LGBTQIA+ gesprochen.
Gauff sei klar, dass "wir nicht herkommen und alles auf einmal verändern können". Man müssen mit "kleinen Schritten beginnen, um eine Veränderung zu bewirken".
Sie selbst habe diese Erfahrung als schwarze Frau in den USA gemacht. Durch ihre Familie sei sie der LGBTQIA+-Community verbunden und würde sich für sie einsetzen.

Sie und ihr Vater besorgt vor Riad-Besuch

"Jetzt leben wir alle gleichberechtigt zusammen", sagte sie über die Gesellschaft in den USA, die sich auch erst über viele Generationen hinweg entwickeln habe müssen: "Wenn wir damals davor zurückgeschreckt wären, wo wären wir dann heute? Die gleiche Botschaft gilt auch hier für Frauen."
Gauff und ihr Vater seien dennoch besorgt gewesen, bevor sie in Riad zugesagt habe. Nun wolle sie sich selbst davon überzeugen, dass sich etwas ändert. Dann wird sie auch zurückkommen.
"Ich wohne natürlich nicht hier, also kann ich nur dem vertrauen, was mir Leute erzählen, die hier leben", so Gauff.

Gauff zieht Motivation aus ihren Kritikern

Ferner glaubt sie, dass sie kritischer als andere Spielerinnen auf der WTA-Tour beäugt wird. "Ich habe das Gefühl, dass andere Spielerinnen für die gleichen Leistungen Applaus bekommen, während ich gekreuzigt werde", sagte sie der News-Website "The National": "Es ist also manchmal hart."
Sie glaubt, dass sie so kritisch beäugt wird, weil sie so früh auf die Profi-Tour gekommen sei. Dennoch zieht sie aus der Kritik zusätzliche Motivation. "Ich betrachte das als Kompliment. Vielleicht sind sie kritisch gegenüber Leuten, von denen sie denken, dass sie es besser können, also versuche ich einfach, besser zu sein", sagte sie.
Besonders nach dem Gewinn der US Open 2023 habe sie sich selbst unter Druck gesetzt: "Wenn man etwas gewinnt, muss man es im nächsten Jahr verteidigen." Mit 20 Jahren hat sie immerhin noch genügend Zeit, um weitere Erfolge zu feiern.
In Riad läuft es sportlich für Gauff: Nach dem Auftaktsieg gegen ihre Freundin Jessica Pegula (USA) schlug sie am Dienstag auch Titelverteidigerin Iga Swiatek (Polen) 6:3, 6:4.
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Quelle: Perform


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