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WTA Finals: Angelique Kerber nach Sieg gegen Madison Keys mit makelloser Bilanz im Halbfinale

Sebastian Dirschl

Publiziert 28/10/2016 um 22:08 GMT+2 Uhr

Angelique Kerber klang verschnupft, aber die Erleichterung über ihren ersten Halbfinal-Einzug beim WTA-Finale war jedem ihrer Worte deutlich zu entnehmen. "Ich bin sehr glücklich, der erste Schritt ist getan. Hätte ich es nicht geschafft, wäre ich schon enttäuscht gewesen", sagte die Weltranglistenerste nach dem 6:3, 6:3 im abschließenden Gruppenspiel gegen Madison Keys (USA/Nr. 6).

Angelique Kerber

Fotocredit: Eurosport

In schwarzer Trainingsjacke und mit hochgesteckten Haaren gab sie auf dem Podium aber zu: "Ich habe mich ein bisschen erkältet und bin ein bisschen angeschlagen."
Kurz zuvor hatte Kerber nach ihrem dritten Erfolg im dritten Vorrundenmatch Kusshände ins Publikum geworfen. Wohlwissend, dass ihr nur noch zwei Siege fehlen, um eine märchenhafte Saison zu krönen. "Ich freue mich jetzt richtig auf das Halbfinale", sagte die Australian-Open- und US-Open-Gewinnerin mit Blick auf die anstehende Partie am Samstag gegen Titelverteidigerin Agnieszka Radwanska (ab 13:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de).
Ein Nervenspiel blieb Kerber zum Abschluss der Vorrunde erspart. Ihren vorzeitigen Sprung ins Semifinale der inoffiziellen WM hatte zuvor bereits der glatte 6:3, 7:6-Sieg von Dominika Cibulkova (Slowakei/Nr. 7) gegen die Rumänin Simona Halep (Nr. 3) besiegelt.

Kerber im Stile einer Nummer 1

Nur ein Zweisatz-Sieg von Halep gegen Cibulkova und eine anschließende Zweisatz-Niederlage von Kerber gegen Keys hätte die Kielerin noch um den Halbfinal-Einzug bringen können. Kerber sah sich den ersten Durchgang am TV in den Katakomben des Sports Hub an, ehe sie noch eine Trainingseinheit einlegte.
In der Neuauflage des olympischen Halbfinals gegen Keys profitierte die Rio-Silbermedaillengewinnerin zunächst auch von den leichten Fehlern der Amerikanerin. Bezeichnend, dass Keys den ersten Satz mit ihrem 16. Unforced Error abgab. Kerber agierte gewohnt solide, hatte aber Probleme mit ihrem Aufschlag.
Im bereits 79. Match der Saison geriet die Nummer eins im zweiten Durchgang mit 0:2 in Rückstand. Doch im Stile einer Branchenführerin gewann Kerber die nächsten fünf Spiele. "Ich habe gut returniert und mich gut bewegt. Ich bin bislang zufrieden mit meiner Leistung in dieser Woche", meinte sie.
Kerber besiegte damit auch endgültig ihren Singapur-Fluch. Exakt vor zwölf Monaten hätte an gleicher Stätte ein Satzgewinn gegen Lucie Safarova (Tschechien) gereicht, um das Halbfinale zu erreichen. Doch "Angie" verkrampfte völlig und schied aus.

Evert von Kerber beeindruckt

Ein Jahr später ist Kerbers Welt eine konträre. "Ich glaube, ich bin jetzt eine ganz andere Spielerin, eine ganz andere Person", sagte Kerber und betonte: "Der Druck ist nicht mehr so das Hindernis."
Und die Fan-Basis wird immer größer. In Singapur outete sich Ikone Chris Evert als Kerber-Anhängerin. "Sie beeindruckt mich. Zwei Grand-Slam-Turniere in einem Jahr zu gewinnen, das hat neben Serena Williams viele Jahre niemand mehr geschafft", sagte die 61-jährige Evert und lobte die Entwicklung der Kielerin:
Angie agiert aggressiver als in der Vergangenheit und hat ihr Spiel auf ein anderes Level gehoben. Mental ist sie stärker geworden und wirkt auch hier sehr fokussiert.
Kerbers großes Ziel ist die WM-Krone. Doch auch ihre Urlaubspläne sind schon gemacht. "Nach Singapur werde ich den Strand und die Sonne genießen - mit ganz viel Ruhe", kündigte sie an. Bereits Ende November beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison.
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