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Tim Boll kämpft bei der Team-Weltmeisterschaft in Südkoerea um Gold und Olympia-Ticket - Deutscher vor letzter WM?

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 14/02/2024 um 12:12 GMT+1 Uhr

Der deutsche Tischtennis-Star Timo Boll kämpft bei der Team-Weltmeisterschaft ab Freitag in Südkorea um seine Olympia-Teilnahme - und einen möglichen WM-Abschied in Gold. "Wir trauen uns schon zu, es schaffen und China schlagen zu können, wenn alles perfekt läuft", erklärte der Routinier vor der Abreise nach Busan. In Südkorea möchte Boll zusammen mit der deutschen Mannschaft um Gold kämpfen.

Timo Boll

Fotocredit: Getty Images

Über ein Vierteljahrhundert schlägt Timo Boll bereits immer wieder Löcher in die "chinesische Mauer". Bei der Mannschafts-WM ab Freitag im südkoreanischen Busan will Deutschlands unverwüstliches Idol im Kampf um einen Olympia-Platz, vielleicht aber auch schon mit einem letzten Hurra, das Monument asiatischer Tischtennis-Dominanz endlich vollends einreißen.
"Wir trauen uns schon zu, es schaffen und China schlagen zu können, wenn alles perfekt läuft", sagte Boll vor der Abreise der Olympia- und WM-Zweiten dem "SID".
Der bald 43-Jährige hofft nach sechs Abfuhren in WM-Finals durch die Dauer-Champions aus dem Reich der Mitte seit 2004 zumindest auf eine erneute Endspielchance: "Wir haben alle im Kopf, dass wir, wenn überhaupt, nur gegen China verlieren dürfen. Keiner wäre happy, wenn wir nicht ins Finale kommen."
Bei seiner 21. WM-Teilnahme ist Boll jedoch nicht nur von der Sehnsucht nach dem ersten WM-Titel als Krönung seiner Laufbahn getrieben. Denn Busan dürfte wegweisend für seine Ambitionen auf einen siebten Olympia-Start in Paris sein - und könnte auch schon seinen Abschied von der WM-Bühne nach 27 Jahren markieren.

Boll: "Habe es noch nicht endgültig entschieden"

"Es kann sein, dass Busan meine letzte WM ist", sagte der Düsseldorfer im "SID"-Gespräch, "ich habe das noch nicht endgültig entschieden, aber das kann wirklich gut sein."
Kaum noch aufschieben lässt sich nach Busan die Paris-Nominierung. "Drei aus fünf" lautet dafür im deutschen Team, das für das Olympia-Ticket das Viertelfinale erreichen muss, die simpel erscheinende Formel.
In einem hochwertigen Kader mit EM-Rekordsieger Boll, Europameister Dang Qiu, dem Tokio-Dritten Dimitrij Ovtcharov, Doppel-Ass Patrick Franziska und Benedikt Duda jedoch mutet die Lösung fast wie die Quadratur des Kreises an. Nicht von ungefähr geht Bundestrainer Jörg Roßkopf von "der schwersten Entscheidung, die ich je treffen musste" aus.
Boll, im Vorjahr gut sechs Monate wegen einer Schulterverletzung außer Gefecht und für Paris fast schon abgeschrieben, will seinem Boss die Aufgabe keineswegs erleichtern. "Ich habe meinen Touch wiedergefunden", meinte der Linkshänder nach seinem Titelcoup beim WTT-Turnier vor Monatsfrist in Doha kämpferisch: "Als Paris-Kandidat muss ich auf dem Niveau von Doha spielen - und das fordere ich auch von mir selbst."

Boll: "Ich kann nur gewinnen, denn..."

In die entscheidende Phase des Ausscheidungsrennens, die bei der WM am Freitag mit dem Match gegen die USA (9:00 Uhr) beginnt, geht Boll ohne Anspruch auf einen Bonus: "Geschenkt bekommen will ich einen Platz nicht. Ich weiß, dass ein Name und frühere Meriten alleine nicht wirklich helfen, eine Medaille zu gewinnen."
Seinen schon feststehenden Verzicht auf die Rolle als Ersatz, der in Paris nur beim Ausfall eines der drei Stammspieler zum Zuge käme, erklärte Boll mit der Ausgeglichenheit eines sechsmaligen Olympia-Teilnehmers: "Ich kann nur gewinnen, denn ich kann mir nichts vorwerfen, weil ich nach meiner Verletzung alles probiert habe und in Doha sogar noch einmal das Gefühl ganz oben erleben durfte. Wenn ich nicht dabei sein sollte, haben es drei andere mehr verdient."
(SID)
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Krimi in fünf Akten: So holten Boll, Franziska und Ovtcharov das Finalticket

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