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Tischtennis-EM: Timo Boll erweckt Gold-Traum zum Leben - Titelverteidiger brennt auf neunten Titel

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 18/08/2022 um 13:45 GMT+2 Uhr

Tischtennis-Star Timo Boll hat mit einem Zittersieg seinen nächsten EM-Traum wohl erst wirklich zum Leben erweckt. "Wer bei dem Rückstand noch an mich geglaubt hat, sollte Glücksspieler werden", resümierte er nach seinem 4:3-Comebacksieg gegen den Polen Samuel Kulczyczki. Nach dem Kraftakt am Mittwoch brennt Boll nun auf seinen neunten EM-Titel - und will sich zu Gold beißen.

Timo Boll bei der EM in München

Fotocredit: Getty Images

Kurz vor seinem EM-Einstieg alberte Boll noch mit Fußballstar Thomas Müller im Jux-Video "Da schau hi" herum. Nur etwas später aber wäre dem deutschen Tischtennis-Idol das Lachen fast vergangen.
Bei 1:3 Sätzen sowie 3:7 und 9:9 drohte dem Titelverteidiger gegen Außenseiter Samuel Kulczyczki (Polen) unmittelbar der Erstrunden-K.o. - doch der 41-Jährige riss wieder einmal in unnachahmlicher Manier ein schon verloren geglaubtes Spiel noch mit 4:3 aus dem Feuer.
"Wer bei dem Rückstand noch an mich geglaubt hat", meinte Boll nach seinem frenetisch bejubelten Siegpunkt augenzwinkernd, "sollte Glücksspieler werden."
Die Quoten für eine Titelwette auf den Düsseldorfer allerdings sind vor dem Spiel am Freitag gegen den Tschechen Lubomir Jancarik um den Achtelfinaleinzug nicht mehr so lohnend. Denn Boll dürfte - trotz Spätfolgen eines Rippenbruchs - in dem Thriller seinen Traum vom neunten EM-Gold im Einzel überhaupt erst zum Leben erweckt haben. Seine erhobene Faust nach "einem zähen Geschäft" jedenfalls sprach Bände.

"Methusalem" Boll tankt Selbstvertrauen

Der "Methusalem", in der Mannschaft von Bundestrainer Jörg Roßkopf nur noch die Nummer vier, erinnerte auch gleich selbst an eine ähnliche Situation bei der EM 2018: "In Alicante hatte ich auch vorher eine Verletzung und wenig Training, dann eine frühe Runde nach einem hohen Rückstand überstanden - und am Ende stand ich ganz oben."
Auch Roßkopf traut Boll noch viel zu: "Das war ein heißes Ding, aber das ist halt Timo: Er kommt zurück und holt sich das Selbstvertrauen im Spiel."
Der WM-Dritte beschrieb seine Fortschritte im Matchverlauf hochzufrieden: "Anfangs hatte ich keinen Radar, kein Gefühl für den Ball. Ich bin zwar gut rumgetänzelt und habe mich auch nicht schwerfällig gefühlt, aber wenn man immer in die falsche Ecke springt, wird es schwer. Da hatte ich nur noch gehofft, wie schwer es für junge Spieler oft ist, ein Spiel zuzumachen, und dass sich dadurch das Momentum dreht. Dann hatte ich gute Ideen bei Aufschlag und Rückschlag."

Deutscher Verband hofft nach Doppel-Debakel auf Erfolg

Ansteigende Form beim "Herrn der Bälle" kann das deutsche Team in München nach seinen verspielten Medaillenchancen in allen Doppel-Wettbewerben gut brauchen. Bolls Selbstwahrnehmung hörte sich auch schon wie eine Warnung an: "Ich muss sicher noch eine Schippe drauflegen. Aber so viele Sätze waren das beste Training für mich."
Womöglich sagt Thomas Müller am Sonntag über Boll auch ohne Jux "Da schau hi".
(SID)
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Sensation verpasst: Bolls Kampf bleibt unbelohnt - Silber als Trost

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