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Ironman-WM: Laura Philipp holt Bronze nach Drama-Rennen auf Hawaii - Solveig Lövseth siegt bei brutaler Hitzeschlacht
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Publiziert 12/10/2025 um 10:21 GMT+2 Uhr
Titelverteidigerin Laura Philipp hat bei der Ironman-WM auf Hawaii auf den letzten Metern eine Medaille erobert. Die 38-Jährige kam nach einer dramatischen Endphase beim Jahreshöhepunkt auf Rang drei und holte auf Big Island zum zweiten Mal Bronze. Nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen hatte sie einen Rückstand von neun Minuten auf Siegerin Solveig Lövseth aus Norwegen.
Laura Philipp holt WM-Bronze auf Hawaii
Fotocredit: Getty Images
Laura Philipp rang sich nach dem härtesten Triathlon-Tag ihrer Karriere auf dem legendären Ali'i Drive ein Lächeln ab und winkte ins Publikum. Der Traum von der Titelverteidigung am Sehnsuchtsort platzte zwar, doch statt der Krönung gab es nach einer dramatischen Endphase zumindest noch Bronze als tollen Trostpreis.
Denn erst musste Lucy Charles-Barclay auf Medaillenkurs liegend im Glutofen von Kailua-Kona torkelnd aufgeben, dann brach die wie die sichere Siegerin aussehende Taylor Knibb drei Kilometer vor dem Ziel zusammen.
So wurde die schon weit abgeschlagene und doch tapfer kämpfende Philipp noch zum zweiten Mal Dritte auf Big Island - und setzte eine beeindruckende Serie fort: Zum siebten Mal nacheinander schaffte es eine Deutsche aufs WM-Podest.
Die 38-Jährige konnte aber ein Jahr nach ihrem Triumph von Nizza nie im Kampf um die Krone mitmischen, nach 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen fehlten neun Minuten auf Überraschungssiegerin Solveig Lövseth.
Philipp kämpft sich trotz extremer Hitze ins Ziel
"Es war für mich der härteste Tag, den ich je gemacht habe", sagte Philipp in der "ARD": "Ich weiß noch nicht, woran es lag. Ich hatte eigentlich richtig Spaß beim Schwimmen und kam gut raus. Dann wurde es nur härter, härter und härter."
"Es war super warm, ich wurde richtig durchgekocht einmal. Ich bin froh, dass ich mein Ding gemacht habe. Das hat sich am Ende ausgezahlt. Was da draußen passiert ist, ist noch nicht so oft passiert in einem Rennen."
Lövseth triumphiert bei Hawaii-Premiere
Die Norwegerin Lövseth nutzte bei ihrer Hawaii-Premiere die Gunst der Stunde zum Sieg, 35 Sekunden dahinter landete die Britin Katrina Matthews auf Rang zwei.
Sie strebe "nach dem Höchsten", hatte Philipp im SID-Interview vor dem Rennen angekündigt: "Die Titelverteidigung ist mein großes Ziel und mein großer Traum." Doch wirklich eine Chance hatte sie darauf nie.
Charles-Barclay dominiert im Wasser
Mitfavoritin Charles-Barclay zog bei ordentlichem Wellengang im Pazifik schnell davon, Philipp schwamm mit ihrer goldenen Badekappe und Startnummer eins wie gewohnt in einer hinteren Gruppe.
Mit sechseinhalb Minuten Rückstand auf die frühere Leistungsschwimmerin beendete sie als 26. ihre schwächste Disziplin, stieg gemeinsam mit Topathletinnen wie Matthews und Lövseth aufs Rad.
Philipp verliert Anschluss auf dem Rad
Auf den schier endlosen Highways zwischen den Lavafeldern musste Philipp Lövseth früh ziehen lassen, zudem wuchs der Rückstand nach ganz vorne Minute um Minute an. Und das obwohl Charles-Barclay wegen einer fallen gelassenen Flasche 60 Sekunden in die Strafbox musste und dadurch Radspezialistin Taylor Knibb die Führung übernahm.
Beim zweiten Wechsel hatte die mittlerweile viertplatzierte Philipp über 14 Minuten Rückstand auf Knibb, auch Charles-Barclay lag gut zwölf Minuten voraus.
spannender Fünfkampf um die Medaillen
Bei nun brütender Hitze von 30 Grad und extremer Luftfeuchtigkeit startete die Heidelbergerin gemeinsam mit Matthews die Verfolgungsjagd.
Es entwickelte sich ein packender Fünfkampf um die Medaillen, indem Philipp zuerst Matthews davonziehen lassen musste und vorne nach elf Kilometern Charles-Barclay an Knibb erstmal vorbeizog. Doch die US-Amerikanerin setzte auf halber Distanz überraschend den Konter.
Philipp profitiert von Hitze-Drama
Weil eben Charles-Barclay sichtlich mit der Hitze zu kämpfen hatte und torkelnd gleich mehrere Gehpausen einlegen musste. Kurz darauf nahm sie ihr Ehemann aus dem Rennen. Dadurch machte Philipp einen Platz gut.
Als dann auch noch Knibb drei Kilometer vor dem Ziel zusammenbrach und nach ärztlicher Versorgung aufgeben musste, rückte die Deutsche doch noch aufs Podium vor.
Für die Frauen war es der letzte Solo-Auftritt am Sehnsuchtsort Hawaii, ab dem kommenden Jahr gibt es auf Big Island wieder einen gemeinsamen Renntag mit den Männern.
Die hatten für 2025 bereits im September mit dem Norweger Casper Stornes letztmals in Nizza ihren Weltmeister gekrönt.
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(SID)
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Quelle: Eurosport
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