Schwimm-WM: Deutsche Wasserspringer gewinnen im achten Anlauf ihre erste Medaille - China holt Bronze
VonEurosport
Update 18/07/2023 um 14:35 GMT+2 Uhr
Die deutschen Wasserspringer haben bei der Schwimm-WM in Fukuoka im achten Anlauf ihre erste Medaille gewonnen. Im Teamwettbewerb sprangen Lena Hentschel, Christina Wassen, Timo Barthel und Moritz Wesemann mit 432,15 Punkten überraschend auf den dritten Rang. Zur Halbzeit hatten sie sogar auf dem zweiten Platz gelegen. Auch die achte Goldmedaille ging an die Wassersprung-Großmacht China (489,65).
Lena Hentschel hoffte, bangte - und jubelte nach dem finalen Bronzesprung ausgelassen. Die Olympiadritte hatte Recht behalten: Nach viel Frust und Enttäuschung in den ersten Tagen schnappten sich die deutschen Wasserspringer im Teamwettbewerb doch noch die ersehnte WM-Medaille.
"Hinten kackt die Ente", hatte die 22-Jährige nach den schwachen Ergebnissen in den ersten sieben Finals vorausgesagt - im achten Anlauf gelang endlich der Sprung ins Glück.
"Wir wussten, dass es sehr knapp wird. Aber jetzt stehen wir hier mit einer Bronzemedaille und haben einen rundum schönen Tag", sagte Hentschel nach dem überraschenden dritten Platz mit 432,15 Punkten im Prefectural Pool in Fukuoka freudestrahlend.
Damit wendeten die Wasserspringer nach ihrem schwierigen Umbruch die erste medaillenlose WM seit acht Jahren ab.
Bohm: "Sind auf Angriff gegangen"
"Es war eine Riesenreaktion des Teams - gerade nach dem, was wir in den letzten Tagen einstecken mussten", sagte der neue Bundestrainer Christoph Bohm: "Alle vier sind auf Angriff gegangen und haben schöne Sprünge gezeigt, keine Fehler gemacht."
Hentschel, die vor zwei Jahren in Tokio zusammen mit der inzwischen zurückgetretenen Tina Punzel Olympia-Bronze gewonnen hatte, legte zusammen mit dem starken Europameister Moritz Wesemann vom 3-m-Brett den Grundstein zum Erfolg.
Nach den beiden Einzelsprüngen und dem Synchrondurchgang musste das Duo auf Platz zwei nur den Favoriten aus China den Vortritt lassen.
Dann begann das Zittern als Zuschauerin, als Synchron-Europameisterin Christina Wassen und der letztjährige WM-Dritte Timo Barthel vom Turm den Podestplatz verteidigen mussten.
Mexiko zog schon im vierten Durchgang vorbei, Australien und die USA verkürzten den Rückstand. Mit dem Synchronsprung zum Abschluss bauten die beiden ihren knappen Vorsprung wieder entscheidend auf sechs Punkte aus.
Bohm hatte die Hoffnung schon aufgegeben
Barthel war in den ersten Tagen in Fukuoka das Gesicht der enttäuschenden Wasserspringer gewesen.
Zunächst war der Hallenser mit Lars Rüdiger als vermeintlich größte Medaillenhoffnung im Synchronfinale vom 3-m-Brett auf den zehnten Platz abgestürzt, dann landete er vom Turm zusammen mit Jaden Eikermann nur auf Rang neun.
Bohm hatte danach schon die Hoffnung auf eine Medaille aufgegeben.
"Jeder wusste, dass es schwer wird", sagte der Bundestrainer mit Blick auf die enormen Veränderungen: Sein Vorgänger Lutz Buschkow war nach 20 Jahren nach schweren Vorwürfen zum Umgang mit sexuellem Missbrauch im Fall Jan Hempel vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) fristlos entlassen worden.
Zudem hatte die sechsmalige Europameisterin Punzel im Januar ihren Rücktritt erklärt - nur sieben Monate nach Rekordeuropameister Patrick Hausding.
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(SID)
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