Zweiter Sieg für Hauswald

"Heute hat bis aufs Schießen alles gepasst: Meine Beine waren gut, das Material war gut und ich durfte zum König", freute sich Hauswald. Trotz dreier Strafrunden lief sie am Holmenkollen zu ihrem dritten Saisonsieg. Nach dem vierten Schießen lag die Gosheimerin noch vier Sekunden hinter Domracheva, doch mit der schnellsten Zeit in der Loipe kämpfte sich Hauswald dann peu à peu an die Weißrussin heran und ließ diese am vorletzten Anstieg stehen. Damit machte die Bronzemedaillen-Gewinnerin im Massenstart von Vancouver im Gesamtweltcup einen Sprung von Platz vier auf Rang zwei. "Am Ende der Saison möchte ich unter den ersten Drei im Weltcup sein. Das wäre ein Sahnehäubchen. So gesehen wird die Saison immer schöner. Und man soll ja aufhören, wenn's am schönsten ist", meinte Hauswald und spielte auf ihre Rücktritts-Entscheidung an.

Auch Martina Beck präsentierte sich im letzten Verfolgungsrennen ihrer Karriere in starker Form. Die sichere Schützin ließ nur eine von 20 Scheiben stehen und verbesserte sich von Rang 13 im Sprint auf Platz sieben. Für Magdalena Neuner lief es am Schießstand nicht optimal. Insgesamt fünf Scheiben verfehlte die 23-Jährige. Doch trotz der 750 Zusatzmeter kam die Doppel-Olympiasiegerin mit der zweitbesten Laufzeit als Achte ins Ziel und baute ihren Vorsprung im Gesamtweltcup weiter aus. "Mir tut jeder Schritt weh und in der Situation schmerzt es noch mehr, dass ich fünfmal in die Strafrunde musste. Unheimlich motiviert hat mich aber, dass ich Gott sei Dank stets vor Helena Jonsson gelegen habe und wusste, dass im Ziel die kleine Kugel auf mich warte", erklärte die Wallgauerin, die schon vor dem Rennen am für rund 200 Millionen Euro umgebauten Holmenkollen als Siegerin im Verfolgungs-Weltcup feststand.

Da die Schwedin Helena Jonsson, ihre guten Leistungen von vor den Olympischen Spielen nicht mehr abrufen kann und mit dem 14. Rang im Gesamt-Weltcup sogar hinter Hauswald zurückfiel, darf sich "Gold-Lena" berechtigte Hoffnungen auf ihren zweiten Gesamt-Triumph machen. "Das ist jetzt natürlich die ganze Zeit in meinem Hinterkopf, denn viele Rennen bleiben nicht mehr. Das Ziel möchte ich schon noch schaffen.“ Vor den letzten Saison-Rennen liegt Neuner 54 Punkte vor Hauswald und 60 Zähler vor Jonsson.

Kati Wilhelm fiel mit drei Strafrunden um zwei Plazierungen auf den zwölften Rang zurück, Tina Bachmann wurde wie im Sprint 18., für Andrea Henkel war nach fünf Strafrunden nur Platz 22 drin. Kathrin Hitzer kam mit fünf Minuten Rückstand ins Ziel und landete auf dem abgeschlagenen 43. Rang.