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Dynamo Dresden verurteilt Krawalle beim Spiel gegen den Karlsruher SC: "Nicht akzeptabel"

VonSID

Update 15/05/2017 um 16:43 GMT+2 Uhr

Zweitligist Dynamo Dresden hat die Krawalle und das fragwürdige Fanverhalten im Rahmen des Auswärtsspiels beim Karlsruher SC (4:3) am Sonntag verurteilt. Die teilweise martialischen Aktionen der eigenen Fans seien optisch zwar "zum Teil beeindruckend, zum Teil aber weit über die Grenzen hinaus und so nicht akzeptabel" gewesen, sagte Geschäftsführer Michael Born der "Sächsischen Zeitung".

Dynamo Dresden bei Karlsruher SC

Fotocredit: Imago

Gewalt-Ausbrüche, fragwürdige Militär-Outfits und eine Kriegsankündigung an den DFB: Problemfans des Zweitligisten Dynamo Dresden haben ihrem Klub mit neuerlichen Ausschreitungen und einer lange geplanten Aktion wieder ein mal viel Ärger eingehandelt.
"Die martialischen Szenen vor dem Spiel Karlsruhe gegen Dresden sind völlig inakzeptabel. Begriffe wie 'Krieg' haben mit sportlichen Wettbewerb nichts zu tun", sagte de Maizière der "Heilbronner Stimme" und ergänzte:
Wer Ordner und Polizisten attackiert, ist in Wahrheit kein Fußballfan und gehört nicht ins Stadion, sondern hinter Schloss und Riegel.
Auch Dynamo verurteilte die Vorfälle nach dem Sieg in Karlsruhe (4:3), während der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Montag bereits ein Ermittlungsverfahren gegen die Klubs einleitete. "Jede verletzte Person beim Fußball ist eine zu viel. Die verletzten Polizeibeamten, Ordner, Mitarbeiter und Fans bitten wir im Namen des Vereins um Entschuldigung", sagte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge.
Einer der negativen Höhepunkte der "Fan"-Aktion war ein Banner mit der Aufschrift "Krieg dem DFB". Auf einem weiteren Plakat war außerdem ein riesiges, durchgestrichenes DFB-Logo zu sehen. "Die Vorkommnisse in Karlsruhe waren auf unserem Weg zweifelsohne ein Rückschlag", sagte Dresdens kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born.
Schon vor dem Anpfiff marschierten die Dynamo-Fans einheitlich im Militär-Look mit der Aufschrift "Football Army Dynamo Dresden" auf ihren Camouflage-Shirts durch Karlsruhe und sorgten dabei für Wirbel. Während des Marsches wurden unter anderem Rauchbomben und andere Pyrotechnik gezündet. Am Ende des Tages gab es nach Angaben der Polizei 15 verletzte Beamte und 21 verletzte Ordner zu beklagen.
Einige Gästefans "benahmen sich ganz erheblich daneben", wie Einsatzleiter Fritz Rüffel feststellte. In Dresden sollen die Vorfälle nun sachlich aufgearbeitet werden. "Das ist eine Sache, die wir ganz in Ruhe analysieren und keine vorschnellen Schlüsse ziehen. Dann werden wir mit Sicherheit unsere Konsequenzen daraus ziehen", sagte Born.

Pyrotechnik auf Polizisten geworfen

Immer wieder wurden am Sonntag pyrotechnische Gegenstände gezündet und teilweise gezielt auf Polizisten geworfen. Insgesamt waren offiziell 2004 Dresdner Fußball-Fans beim letzten Auswärtsspiel der Saison in Baden-Württemberg dabei. Einige von ihnen sorgten auch dafür, dass die Eingangstore zum Stadion überrannt und später die Imbissstände im Gästebereich "regelrecht geplündert und dabei das Personal massiv angegangen" wurde, hieß es.
Während sich die Dresdner in einschlägigen Ultra-Foren im Internet für ihre vermeintlich kreativen Aktionen im Block feiern ließen, gab es weitere scharfe Kritik. "Wir mussten bei einem Fußballspiel wieder einmal Dinge sehen, die wir wirklich nicht sehen wollen. Das können wir nicht einfach ignorieren. Das zeigt, wie notwendig es ist, dass wir uns intensiv mit dem Thema beschäftigen", sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU).
Jörg Radek, der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, forderte laut "Bild-Zeitung" "keine Toleranz in solchen Dingen" und erklärte weiter:
Der Verein darf dazu nicht schweigen. Schweigen heißt billigen!
Dynamo kündigte eine intensive Aufarbeitung an. "Gemeinsam mit allen beteiligten Sicherheitsträgern" soll analysiert werden, "was konkret geschehen ist, welche Verstöße begangen worden sind und wie es zu den Vorfällen kommen konnte", sagte Born.
Der Klub hatte sich zuvor noch am späten Sonntagabend auf dem offiziellen Twitterkanal von den Vorfällen distanziert. "Gewalt, Kriegsrhetorik und Panzer auf Zaunfahnen? Die SGD ist stark und ruhmreich. Aber ganz gewiss nicht so", twitterte Dynamo.
Doch dem DFB gehen die bisherigen Reaktionen des achtmaligen DDR-Meisters noch nicht weit genug. Sie blieben "weit hinter dem zurück, was jetzt notwendig ist", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch. Man werde deswegen nun "sehr aufmerksam das Verhalten des Vereins und die Maßnahmen, die dort aus den Vorfällen gezogen werden" beobachten. Außerdem sollen die "schwerwiegenden Vorkommnisse" am kommenden Freitag auch vom DFB-Präsidium besprochen werden.
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