Borussia Dortmund trotz Blitzstart nur Unentschieden gegen Mainz - Ex-Schalker Latza trifft

Die Dortmunder, bei denen Kapitän Marcel Schmelzer sei 300. Pflichtspiel für den Klub bestritt, erwischten vor 34.000 Zuschauern einen Start nach Maß: Der Mainzer Jean-Philippe Gbamin verlor den Ball im Mittelfeld, André Schürrle schaltete blitzschnell um und bediente Reus, der problemlos die Führung erzielte. Für den BVB war das Tor nach 123 Sekunden der schnellste Treffer in dieser Saison.

Auch in der Folgezeit dominierten die Borussen das Spiel. Durch ihr schnelles und aggressives Pressing bereiteten sie Mainz große Probleme, eroberten einige Bälle zum direkten Gegenangriff. Durch das Anlaufen der Innenverteidiger und geschickte Positionierung in zweiter Linie zwangen sie die Mainzer zudem immer wieder zu langen Bällen im Spielaufbau. Diesen guten Beginn hielten die Dortmunder allerdings nicht die ganze erste Halbzeit durch, zur Pause hin flachte das Spiel deutlich ab.

Dieses Bild setzte sich leider auch im zweiten Durchgang fort. Mainz hatte nicht die Möglichkeiten, in der Offensive gefährlicher zu werden, Dortmund schien mit der knappen Führung zufrieden zu sein. Der wenige Druck lag auch an der schlechten Einbindung von BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang, der nach dem enttäuschenden Afrika-Cup mit Gabun erstmals wieder im Team war.

Diese etwas einschläfernde Spielweise der Dortmunder rächte sich in der 83. Minute: Mit dem ersten wirklich gefährlichen Angriff der zweiten Hälfte köpfte der gebürtige Gelsenkirchener Latza, der zwölf Jahre für Schalke 04 gespielt hatte, den glücklichen Mainzer Ausgleich.

Marcel Schmelzer (Kapitän Borussia Dortmund): "Das ist sehr enttäuschend. Der Spieltag war perfekt für uns, mit einem Dreier hätten wir auf Platz drei rücken können. Wir wollten die Mainzer Konter verhindern. Einmal haben wir das nicht gemacht, dann fällt das Tor. Wir machen ein gutes Spiel, dann passiert sowas. Das darf nicht passieren."

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Ich hatte das Gefühl, wir beschränken uns nur aufs Verteidigen. Unsere Mentalität hat der entsprochen, dass wir gedacht haben, es sei halt ein Kampfspiel und wir gewinnen es halt irgendwie und ziehen es mit 1:0 nach Hause. Wir waren einfach nicht aktiv genug. Das ist der Hauptkritikpunkt. Wir hatten nicht den Mumm, uns vorne nochmal festzusetzen und das Spiel so zu beruhigen."

Fabian Frei (Mainz 05): "Man kann sich keinen schlechteren Start vorstellen, aber das Unentschieden ist letztlich nicht unverdient. Wir wollten so lange wie möglich die Null halten, das ist nicht aufgegangen. Aber dann haben wir gut reagiert."

Auch im zweiten Spiel nach der Winterpause verzichtete Tuchel auf Mario Götze. Der 24-Jährige, dem das Wort "Weltmeistertorschütze" mittlerweile wohl wie eine Bürde anhaftet, saß in Mainz bis zur 66. Minute auf der Bank. Auf seiner Position auf der Zehn bzw. Acht spielten stattdessen Gonzalo Castro und Youngster Raphael Guerreiro, Tuchel begründete dies ganz offen mit seinem Eindruck aus der Trainingswoche. Und wer kann es dem BVB-Coach verdenken: Guerreiro spielte besonders zu Beginn auffällig und clever, empfahl sich durch seinen belebenden Auftritt nachhaltig für die erste Elf. Und Götze? Die Diskussionen gehen weiter.

Marco Reus traf zum 14. Mal in seiner Karriere auf Mainz 05. Durch sein frühes Tor traf er zum elften Mal in seiner Karriere gegen die Nullfünfer, gegen kein anderes Team in der Bundesliga ist der Nationalspieler erfolgreicher.