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BVB-Trainer Tuchel erfüllt Mario Götze den größten Wunsch

Daniel Rathjen

Update 22/07/2016 um 12:11 GMT+2 Uhr

Mario Götze und der BVB: Wie passt das sportlich zusammen? Borussia Dortmund steht vor dem Umbruch, will aber gleichzeitig in der Bundesliga und Champions League glänzen. Eurosport.de erklärt den taktischen Plan von Trainer Thomas Tuchel hinter der Verpflichtung des Mittelfeldspielers, der nach drei Jahren beim FC Bayern zurückgekehrt ist.

Mario Götze (Borussia Dortmund)

Fotocredit: Imago

In China muss der BVB noch auf seinen prominenten Neuzugang verzichten. Mario Götze befindet sich nach der EM in Frankreich noch im Urlaub, Borussia Dortmund spielt ohne ihn das Testspiel gegen Manchester United in Schanghai (14:05 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de).
Doch gleich nach der Rückkehr wird mit Hochdruck an der Integration des "verlorenen Sohnes" gearbeitet.
Ein Vorhaben mit guten Voraussetzungen.
Denn: Durch den Weggang von Henrich Mchitaryan zu United ist im zentralen Mittelfeld eine hochkarätige Planstelle frei.
Ob der BVB nach der vorläufigen Absage Götzes und dem nicht gewollten Abschied Mchitaryans einen erneuten Vorstoß beim Spieler gewagt hätte, bleibt Spekulation. Fakt ist: Götze soll schnellstmöglich eine ebenso tragende Rolle innehaben, wie zuvor der Armenier.

Mehr Gewicht als Hindernis

Wo diese genau liegt, ist noch nicht ganz klar. Es zeichnet sich jedoch ab, dass Götze künftig kaum mehr auf dem Flügel agieren muss. Dort ging einst sein schwarz-gelber Stern auf, dort war er effektiv und sofort im Blickfeld der Bayern. In München hat er durch viele Verletzungen und den Status als Ergänzungsspieler zwar an Erfahrung, nicht aber an Spritzigkeit und Dynamik gewonnen. Mehr Gewicht ließ ihn im Vergleich zu früher beinahe träge wirken. Die folgenschwerste Konsequenz für den dribbelstarken Spieler, die zuletzt bei Bayern deutlich sichtbar wurde: Er kam nicht mehr an seinen Gegenspielern vorbei.
Tuchel ist schlau genug, um zu wissen, dass die Dynamik nicht von heute auf morgen zurückkommt und erfüllt Götze mit seiner Planung somit dessen größten Wunsch. Weg vom Flügel, rein in die Zentrale!
Weniger dribbeln, mehr passen und Bälle verteilen. Die Rolle, die es für ihn in München nie gab, darf er in Dortmund nun endlich wieder einnehmen. Denn auf den Außen sind beim BVB andere Spieler fest eingeplant: Marco Reus, Ousmane Dembéle, möglicherweise André Schürrle. Es passt ins Bild, dass Götze in Dortmund wohl seine alte Nummer "10" bekommen wird. Folgerichtig erklärte Tuchel am Donnerstag: "Ich sehe ihn als Spieler, der im Zentrum seine Stärken hat."
Diese Perspektive wird Götze zusätzlich zu einer Rückkehr bewogen haben. Bei Bayern hatte Coach Pep Guardiola eigentlich nie so recht einen Plan mit ihm.
Scheinbar wird das System hinter Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang jetzt auch weniger flexibel, eher taktisch starrer. Was natürlich nicht heißt, dass es ungefährlicher ist. Götzes Backup auf der Spielmacher-Position wäre derweil Shinji Kagawa.

Auch als Gündogan-Erbe vorstellbar

Eine Variante wäre, Götze - ähnlich wie Ilkay Gündogan vor seinem Wechsel zu Manchester City - auf der "Acht" einzusetzen. Als Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff. Dort stünde er mit Gonzalo Castro und Youngster Julian Weigl in Konkurrenz um einen Platz in der Startelf.
So oder so bringt die Verpflichtung von Götze Schwung in die Planung von Tuchel. Der frühere Meistertrainer Ottmar Hitzfeld bezeichnete den Transfer sogar als "hervorragend für Borussia Dortmund" und einen klugen "Schachzug von Thomas Tuchel". Es brauche seiner Ansicht nach sicherlich Zeit, bis sich Götze einlebe und wieder Spielpraxis sammele. "Aber wenn der gesamte Verein hinter ihm steht, wird er sich schnellstmöglich integrieren", prophezeite Hitzfeld bei "Sky Sport News HD".
Dass es diese Perspektive gibt, ist neben der Erfüllung des größten Wunsches auch die größte Motivation für Götze.
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