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FC Bayern: Renato Sanches - das traurige Sorgenkind

Carsten Arndt

Update 05/04/2017 um 11:14 GMT+2 Uhr

Renato Sanches kommt beim FC Bayern nicht in Tritt. Der Portugiese verpasste es bei der 0:1-Niederlage in Hoffenheim wieder einmal, seinen Trainer von sich zu überzeugen. Dabei hatte ihn Carlo Ancelotti zum ersten Mal seit sechs Monaten in die Startelf des Rekordmeisters berufen. Nach 72 Minuten musste Sanches vom Platz. TV-Experte Lothar Matthäus weiß, warum es beim 19-Jährigen nicht läuft.

Renato Sanches (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

Synchron rauften sich Andrej Kramaric und Renato Sanches in Minute acht die Haare. Der Hoffenheimer, weil er eine gute Chance vergeben hatte. Bayerns Portugiese, weil er sie mit einem schlimmen Fehlpass einleitete.
Der 19-Jährige wurde am Dienstag von Carlo Ancelotti zum ersten Mal seit dem 1. Oktober 2016 gegen den 1. FC Köln wieder in die Startelf berufen. Nutzen konnte er seine Chance nicht.
Schon nach drei Minuten leistete er sich den ersten schlampigen Querpass, den Nadiem Amiri abfing. Wenig später leitete er mit einer verpassten Ballannahme beinahe einen Konter ein und beging ein unglückliches Handspiel.

Kein Rhytmus, kein Selbstvertrauen

Als Kramaric in der 21. Minute besser zielte als zuvor, lieferte dieses Mal zwar Mats Hummels die ungewollte Vorlage per Kopf, Sanches verpasste es aber im Verbund mit Vidal den Schuss aus gut 20 Metern zu verhindern.
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Renato Sanches beim Spiel gegen Hoffenheim

Fotocredit: Imago

Sky-Experte Lothar Matthäus analysierte die entscheidende Szene:
Sanches fehlt der Rhythmus. Die Abstimmung zwischen Vidal und Sanches hat nicht gestimmt. Sie waren nicht gut positioniert.
Dass Sven Ulreich beim Kramaric‘ Flatterball eine äußerst unglückliche Figur abgab, tat sein Übriges. Einziger Lichtblick in Halbzeit eins: Sanches leitete den Angriff ein, der über Kingsley Coman und Robert Lewandowski den Weg an die Latte fand (45.).
Auch nach der Pause wirkte der Portugiese weiterhin fahrig. Immer wieder verzettelte er sich. Einem guten Ansatz folgte oftmals ein leichfertiger Ballverlust.

Einzige Hoffnung - neue Saison

Bezeichnend die 71. Minute. Sanches dribbelte von der linken Seite in die Mitte. Überlegte. Trat auf den Ball. Überlegte. Und verlor die Kugel. Es war die letzte Aktion des 19-Jährigen. Franck Ribéry ersetzte ihn.
Sichtlich geknickt schlich Sanches vom Platz. In dieser Saison wird er in München wohl nicht mehr glücklich werden. Seine Hoffnung heißt neue Saison.
Der Rückendeckung der Bosse und großer Fürsprecher kann er sich immerhin sicher sein.
"Ich habe fantastische Spieler erlebt, denen es genauso erging, als sie in ein neues Land wechselten", hatte Ancelotti zuletzt erklärt.
Als der Brasilianer Falcao 1980 nach Italien zu AS Rom kam, schien er in den ersten sechs Monaten nicht Falcao, sondern sein Bruder zu sein. Auch Platini (bei Juventus Turin, d. Red.) hatte in den ersten sechs Monaten große Probleme.
Der Franzose wurde später Europameister und drei Mal in Folge Europas Fußballer des Jahres.
Und auch Karl-Heinz Rummenigge stärkte Sanches den Rücken, indem er ihn klar als Hoffnungsträger für das defensive Mittelfeld nach dem Karriereende von Xabi Alonso benannte.
Andererseite hatte Ancelotti auch geglaubt, dass "die zweite Saisonhälfte besser für ihn läuft". Davon ist noch nichts zu sehen.
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