FC Schalke 04 - Hertha BSC: Guido Burgstaller und Leon Goretzka führen S04 zum Sieg

Die Schalker begannen mit Holger Badstuber, der sein Debüt vor eigenem Publikum feierte, als linkes Element der Dreier-Kette. Im gewohnten 3-4-1-2-System sollte gleich zu Beginn Druck auf den Gegner ausgeübt werden. Die Berliner, die im 4-2-3-1 aufliefen, ließen es gemütlicher angehen und konzentrierten sich zunächst komplett auf die Defensive. Offensiv sorgte Salomon Kalou einmal für Aufregung, doch er verzog links im Strafraum stehend (13.).

Auf Seiten des Gastgebers prüfte Leon Goretzka mit einem Distanzhammer, ob der rechte Pfosten auch gut im Boden verankert ist (15.). Bei seinem zweiten Versuch aus zehn Metern im Strafraum verhinderte der Fuß von Hertha-Keeper Rune Jarstein den Rückstand (24.).

Ansonsten war viel Leerlauf. Schalke hatte viel mehr vom Spiel, oft fehlte aber die zündende Idee. Dann setzte sich Daniel Caligiuri auf links durch und passte an der Strafraumgrenze an Guido Burgstaller, der die Kugel rechts vorbeischoss (34.). In der 41. Minute ließ sich Salomon Kalou den Ball abluchsen, Nabil Bentaleb setzte mit einem feinen Lupfer rechts im Strafraum Burgstaller in Szene, der trocken zum 1:0 vollendete.

Nach der Halbzeit hatte Berlin dann mehr Ballbesitz, ohne zwingend zu werden. Nach einem Konter brachte Goretzka sein Team per Distanzschuss zum 2:0 endgültig auf die Siegerstraße (62.). Gute Chancen für die Gäste hatten Vedad Ibisevic, dessen Schuss von S04-Schlussmann Ralf Fährmann stark pariert wurde (70.) und Thomas Pekarik, der rechts aus spitzem Winkel das Tor verfehlte (74.).

Es wäre auch unverdient gewesen, wenn Hertha nach einer insgesamt viel zu passiven Leistung hier noch einen Punkt geholt hätte. Zuletzt gelang 2004 ein Berliner Sieg in Gelsenkirchen. Die Berliner liegen auf Rang sechs, der zur Europa League-Teilnahme berechtigt. Dort möchte Schalke mindestens noch hin. Der Abstand zwischen beiden Teams beträgt acht Punkte.

Markus Weinzierl (Trainer FC Schalke 04): "Ich bin sehr zufrieden. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. In dieser Woche waren die Ergebnisse und der Inhalt gut, das ist erfreulich. Heute hat es richtig Spaß gemacht, der Mannschaft zuzuschauen."

Guido Burgstaller (FC Schalke 04): "Man hat gesehen, was wir draufhaben. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Für mich ist das ein großer Schritt, ich fühle mich sehr wohl hier."

Leon Goretzka (FC Schalke 04): "Es war eine sehr gute Woche für uns. Wir haben das Vertrauen wiedergefunden, das ist sehr wichtig und tut uns gut. Es war auch heute kein Zauberfußball, aber es war besser als in den letzten Wochen."

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Wir sind in der ersten Halbzeit nicht ins Spiel gekommen und haben nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. So kannst du hier nicht gewinnen. Schalke hat durch individuelle Qualität zwei Tore gemacht. Dann war der Sack zu. Wir sind eine Mannschaft und haben heute alle zusammen verloren. Basta."

Nach der überraschenden Niederlage des BVB bem Tabellenletzten Darmstadt drückten sogar Dortmund-Fans dem Erzfeinden Schalke 04 die Daumen, damit Berlin nicht den BVB vom CL-Qualifikationsrang vier verdrängt. Es hat geholfen.

Eine kompakte Defensive, ein schnelles Umschaltspiel und viel Leidenschaft in der Zweikampfführung. Das waren bisher die Erfolgsfaktoren für die Hertha. Gegen Schalke war davon nicht viel zu sehen. Die "Alte Dame" wirkte lethargisch und bekam nie das nötige Tempo in die Partie. Esprit und Spielwitz schien in der Hauptstadt geblieben zu sein.

Vor diesem Spieltag hatten die "Knappen" nur drei von 33 möglichen Punkten gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte geholt. Nun hat es endlich zum ersten Sieg gereicht.