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Joshua Kimmich will's beim FC Bayern München wissen: "Die zentrale Figur im Spiel"

Florian Bogner

Publiziert 30/08/2016 um 18:47 GMT+2 Uhr

Joshua Kimmich hat eine verheißungsvolle Zukunft vor sich - beim FC Bayern München aber auch zahlreiche Stars, die um wenige Plätze in der Startelf eifern. Unter Trainer Carlo Ancelotti muss sich der 21 Jahre alte Nationalspieler nun neu beweisen - am liebsten als "zentrale Figur im Spiel", wie er sagt. Denn ehrgeizig war Kimmich schon immer. Das verdeutlicht allein die Wahl seines Vorbilds.

Robert Lewandowski feiert mit Joshua Kimmich und Thomas Müller das Weiterkommen.

Fotocredit: AFP

Es hat sich alles ein bisschen verändert. Am augenscheinlichsten vielleicht die Frisur: Kurz trägt Joshua Kimmich die Haare jetzt, wirkt damit beim FC Bayern München erwachsener. Ja: reifer.
Die erste Saison mit den Bayern ist rum, die EM 2016 hat den 21-Jährigen endgültig in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. In Deutschland weiß nun so ziemlich jeder, der es mit Fußball hat, dass der junge Mann ein ziemlich großes Talent ist, vielleicht eines Tages in der Nationalmannschaft als Rechtsverteidiger sogar der nächste Philipp Lahm wird.
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Joshua Kimmich

Fotocredit: SID

Dabei will er das gar nicht. Am Samstagabend: Auftritt im "Aktuellen Sportstudio" des "ZDF". Die Nation lauscht, wenn Kimmich spricht. Ein bisschen leiser als andere, so wie er gerne auftritt, höflich, aber bestimmt.

Joshua Kimmich will ins Zentrum des Geschehens

So sagt er, dass er sich auch in seinem zweiten Jahr bei den Bayern gerne im Mittelfeld durchsetzen würde, nicht auf seinen Ausweichpositionen rechts hinten oder der Innenverteidigung. Es zieht ihn ins Zentrum des Geschehens, der 21-Jährige will wichtig sein:
Ich habe diese Position immer in der Jugend gespielt. Ich finde einfach: Im zentralen Mittelfeld ist man die zentrale Figur im Spiel, kann Akzente nach vorne setzen, aber auch defensiv in Zweikämpfe gehen. Man kann den Spielrhythmus bestimmen. Es ist immer was los im Zentrum.
Oft wird er jedoch auch auf die Lahm-Nachfolge angesprochen. Rechts hinten im DFB-Team gilt es ein Vakuum zu füllen. Kimmich sprang dort während der EM ein.
Hat er es drauf, in Lahms Fußstapfen zu treten? "Schwer zu sagen", meint er. "Ich habe schon oft gesagt, dass Philipp Lahm eine überragende Karriere hingelegt hat, immer noch hinlegt. Er hat über Jahre hinweg in der Nationalmannschaft überragend gespielt und ist der beste Rechtsverteidiger der Welt."
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Überflieger: Joshua Kimmich vom FC Bayern

Fotocredit: AFP

Pep Guardiola, Joachim Löw, Carlo Ancelotti...

Es war viel los um ihn zuletzt. Elogen von Pep Guardiola, dessen "Joshua Kimmich ist fast mein Sohn"-Zitat immer wieder hervorgekramt wird, und Joachim Löw, die ihm beide eine glorreiche Zukunft vorhersagen.
Die Gegenwart heißt aber: zweites Jahr beim FC Bayern, mit Carlo Ancelotti schon wieder ein neuer Trainer - und mit Mats Hummels und Renato Sanches zwei hochkarätige Neuzugänge in seinem Wirkungsbereich; den zuletzt oft verletzten Javi Martínez muss man auch noch dazu rechnen.
Man darf nicht vergessen: 2015/16 spielte Kimmich eben auch nur so viel bei den Bayern, weil andere verletzt waren. So kam er als Neuzugang im Kader der Superstars in Summe tatsächlich auf die zehntmeisten Einsatzminuten, stand zum Beispiel genau doppelt so lange auf dem Platz wie Mario Götze.
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Pep Guardiola hält viel von Joshua Kimmich

Fotocredit: AFP

Joshua Kimmich: "Immer geschafft, auf meine Spielzeit zu kommen"

Und diese Saison? "Das wird sich zeigen. Letzte Saison hat auch keiner auf mich gezählt und dennoch habe ich es geschafft, auf meine Spielzeit zu kommen", sagt er.
Seine präferierte Position ist, wie erwähnt, klar: "Auch dieses Jahr möchte ich gerne im zentralen Mittelfeld spielen.
Er gilt als Kronprinz für Xabi Alonso (34), den Ancelotti derzeit noch vorne sieht; der Spanier hat auch keine EM in den Knochen, steht nach voll absolvierter Vorbereitung trotz ein paar kleiner Wehwehchen zuletzt schon voll im Saft.
Mit 135 Minuten Einsatzzeit nach drei Pflichtspielen rangiert Kimmich nur knapp über Rafinha und Juan Bernat - und Renato Sanches kommt erst noch von seiner Verletzung zurück.

Ancelotti-System birgt Chancen für Kimmich

Das Gute für Kimmich: Ancelotti scheint derzeit ein 4-3-3-System mit drei klassischen Mittelfeldspielern zu bevorzugen, die sich, wenn nötig, auch vor dem eigenen Strafraum zu helfen wissen.
Spielertypen wie Thomas Müller, Arjen Robben oder Douglas Costa wie Guardiola als verkappte "Achter" einzusetzen, kommt Ancelotti offenbar erst mal nicht in den Sinn - das spricht für Kimmich.
Der tut derweil, was er immer tut: Gut trainieren - und mit ansprechenden Leistungen seinen Status einfordern. Siegeshungrig war er schon immer. "Ich habe früher oft geheult, wenn ich verloren habe. Ich bin schon sehr ehrgeizig", sagt er.

Weltstar Xavi als Vorbild

Also Vorbild hat er sich ohnehin schon früh einen der ganz Großen genommen, wie er am Samstagabend verriet:
Ich habe mich in meine Jugend an Xavi orientiert, weil er auch körperlich den anderen unterlegen war. Ein Leader, der die Mitspieler immer so gut es ging einsetzen wollte.
Der Spanier wurde einmal Weltmeister, zweimal Europameister und viermal Champions-League-Sieger.
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