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Wie sieht die Zukunft von Thomas Tuchel aus? Die logischste Option heißt Bayer Leverkusen

Daniel Rathjen

Update 01/06/2017 um 17:31 GMT+2 Uhr

Nach seiner Vertragsauflösung bei Borussia Dortmund könnte Thomas Tuchel schon in Kürze wieder als Trainer in die Bundesliga zurückkehren. Im Gespräch ist der 43-Jährige vor allem bei Bayer Leverkusen. Es ist die logischste und wohl auch realistischste Option für ihn. Die Gründe.

Thomas Tuchel

Fotocredit: Imago

Auch wenn er seit Dienstag beim Kurznachrichtendienst Twitter aktiv ist, wird das Schreiben von 140-Zeichen-Texten sicher nicht die künftige Hauptbeschäftigung von Thomas Tuchel werden.
Und kaum jemand geht davon aus, dass Tuchel mit seiner BVB-Abfindung erneut ein Sabbatical einlegt oder in Ruhe abwartet, bis irgendwann mitten in der Saison irgendwo ein Job frei wird. Dafür ist er zu sehr Gestalter, Mitbestimmer, Planer.
Nach seiner Vertragsauflösung bei Borussia Dortmund gilt es deshalb als wahrscheinlich, dass er schon zur kommenden Spielserie wieder als Trainer arbeiten wird. Die aktuell heißeste Spur führt zu Bundesligist Bayer 04 Leverkusen, wo der Job an der Seitenlinie noch vakant ist.

Arsenal kommt nicht mehr infrage

Laut übereinstimmenden Medienberichten sollen die Leverkusener bereits vor zwei Wochen einen ersten Kontakt zu Tuchels Berater Olaf Meinking aufgenommen haben, um vorzufühlen, ob sich der 43-Jährige überhaupt vorstellen könne, den Werksklub zu übernehmen. Das könne er, ließ er offenbar ausrichten.
Warum auch nicht? Denn die Optionen in diesem Sommer sind überschaubar.
In England, wo Tuchel zuletzt als Nachfolger von Arsène Wenger gehandelt wurde, hat Wenger gerade um zwei Jahre verlängert. Bei den anderen Spitzenvereinen sitzen José Mourinho (Manchester United), Antonio Conte (FC Chelsea), Jürgen Klopp (FC Liverpool) und Pep Guardiola (Manchester City) ebenfalls fest im Sattel.
Es ist spekulativ, aber Tuchel scheint auch gedanklich längst nicht fertig mit der Bundesliga zu sein. Bevor der frühere Mainzer dem BVB zusagte, hatte ihn das Interesse des FC Schalke 04, Hamburger SV oder RB Leipzig gereizt.

Leverkusen hat seinen Reiz

Als nächste Aufgabe wird er sich etwas Vergleichbares wie die Borussia suchen. Einen Verein, indem er mit jungen Spielern etwas entwickeln kann. Das Projekt Bayer 04, in dem es in den nächsten Jahren darum geht, den Anschluss an die Spitzenvereine FC Bayern, BVB und Leipzig nicht zu verlieren, könnte Tuchel gefallen.
Ein solider Kader ist bereits vorhanden, ebenso wie finanzielle Mittel, um diesen nach Tuchels Wünschen weiterzuentwickeln.
"Thomas Tuchel würde mit seiner Qualität perfekt zu Bayer passen. Auch menschlich sehe ich keine Probleme. In Dortmund hat die Chemie nicht gestimmt, das kann vorkommen. Ich denke aber, Tuchel hat aus den Fehlern gelernt", sagte Bundesliga-Kenner Reiner Calmund der "Funke Gruppe".

Bayer wird Fragen stellen

Leverkusen steht für temporeichen Offensiv-Fußball. Ein Stil, der zu Tuchel passt, mit schnellen Spielern wie Kevin Volland, Julian Brandt oder Karim Bellarabi. Ins Profil passt auch, dass Manager Jonas Boldt großen Wert auf einen deutschsprachigen Trainer legt.
Entscheidend ist sicher, ob die beiden Parteien in nun eventuell folgenden Sondierungsgesprächen eine Basis finden. Nach der turbulenten Zeit in Dortmund und den ziemlich deutlichen Vorwürfen von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, werden die Leverkusener gewarnt sein und hier und da wohl etwas genauer nachfragen.
Calmund sieht dort Sportdirektor Rudi Völler in der Pflicht. "Worauf Rudi Völler mit seinem Team achten müsste, ist: Wie ist es zwischenmenschlich? Was gibt es da für Probleme?", sagte er bei "Sport1".

Calli: "Er hat keinen aufgefressen!"

Laut "Calli" habe Tuchels Image jedoch nicht gelitten. "Man sollte das jetzt auch nicht übertreiben. Ich habe oft mit ihm zu tun gehabt. Bei so etwas gibt es immer zwei Schuldige. Seine zwei Jahre in Dortmund waren positiv und fruchtbar. Er hat keinen aufgefressen oder silberne Löffel geklaut!"
Klar ist: Lange warten werden die Leverkusener nicht mehr. Dem Vernehmen nach drängen die Verantwortlichen, die auch Peter Bosz (Ajax Amsterdam) und David Wagner (Huddersfield Town) auf dem Radar haben, auf eine Entscheidung bis spätestens Mitte nächster Woche.
Möglich, dass Tuchel dann seine Inthronisierung twittert.
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