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BVB: Hans-Joachim Watzke fällt in offenem Brief hartes Urteil über Thomas Tuchel

Eurosport
VonEurosport

Update 30/05/2017 um 23:16 GMT+2 Uhr

Der BVB und Thomas Tuchel gehen getrennte Wege. In der Öffentlichkeit entstand das Bild, dass das angespannte Verhältnis von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zu seinem Trainer der Hauptgrunde für die Trenung war. Nun hat sich Watzke an die BVB-Fans gewandt - und dabei Thomas Tuchel in keinem guten Licht dastehen lassen. Die Passage des offenen Briefs zur Thematik Tuchel im Wortlaut.

Hans-Joachim Watzke auf der Bank des BVB

Fotocredit: Getty Images

"Liebe Mitglieder, liebe Fans von Borussia Dortmund,
[...] "Dass sich die Wege von Borussia Dortmund und Thomas Tuchel trennen, stößt bei Teilen unserer Fans auf Kritik und Unverständnis. Das können wir, die Verantwortlichen in der Geschäftsführung und in den Gremien von Verein und KGaA, nachvollziehen.
Der BVB hatte mit Thomas Tuchel zwei erfolgreiche Jahre, in denen die sportlichen Ziele erreicht wurden. Allerdings haben wir - Michael Zorc als Sportdirektor und ich - uns in dieser Zeit in der Zusammenarbeit mit dem Trainerteam auch aufgerieben.

Watzke vermisst Vertrauen, Respekt und Identifikation

Es geht bei der Wahrnehmung von Führungsverantwortung, und da unterscheidet sich Borussia Dortmund letztlich keineswegs von jedem anderen Sportverein oder Unternehmen, nicht ausschließlich um das Ergebnis. Es geht immer auch um grundlegende Werte wie Vertrauen, Respekt, Team- und Kommunikationsfähigkeit, um Authentizität und Identifikation. Es geht um Verlässlichkeit und Loyalität.
Wir haben in der gegenwärtigen personellen Konstellation leider keine Grundlage mehr für eine auf Vertrauen ausgelegte und perspektivisch erfolgreiche Zusammenarbeit gesehen. Deshalb haben wir uns nach intensiven Gesprächen und vielen Diskussionen letztlich zu der Maßnahme entschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam nicht über das Ende der Saison 2016/17 hinaus fortzusetzen.
Diese gemeinsame Entscheidung wird von allen Gremien innerhalb des Vereins und der KGaA einstimmig getragen. Ich bitte um Verständnis dafür, dass wir weder heute noch in Zukunft genaue Erklärungen abgeben können und werden. Vertrauensschutz ist seit mehr als einem Jahrzehnt elementarer Bestandteil unserer Führungskultur.
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Thomas Tuchel (l.) und Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund

Fotocredit: Imago

Watzke: Klopp war nicht der Maßstab

Mir ist wichtig, deutlich zu machen, dass es bei der Entscheidung nicht um die Frage ging, ob man ein Bier miteinander trinken oder Skat miteinander spielen kann. Wenn wir die Dinge derart banalisieren würden, wären wir verantwortungslose und schlechte Entscheider.
Ich bin auch durchaus nicht der Ansicht, dass Klubverantwortliche und Trainer grundsätzlich immer dicke Freunde sein müssen. Das sehr spezielle Verhältnis, das wir, insbesondere Michael Zorc und ich, zu Jürgen Klopp hatten, war nie der Maßstab für die Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel und wird nicht der Maßstab bei künftigen BVB-Trainern sein.
Noch eines möchte ich versichern: Seit ich in verantwortlichen Positionen für Borussia Dortmund tätig bin, habe ich das Wohl des BVB immer über alles andere gestellt. Das gilt gleichermaßen für Michael Zorc, für Thomas Treß und für unseren Präsidenten Dr. Reinhard Rauball sowie für die Mitglieder unserer Gremien.
Borussia Dortmund hat aus den Fehlern, die 2004/05 um ein Haar zur Insolvenz geführt hätten, gelernt. Wir alle analysieren unser Handeln selbstkritisch, niemand nimmt sich wichtiger als den Verein, niemand stellt persönliche Eitelkeiten über die Interessen von Borussia Dortmund.
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Laut Watzke kommt Klopp für jeden Top-Verein in Frage

Fotocredit: SID

Watzke hofft auf Unterstützung

Mit bedingungsloser Unterstützung habt Ihr, liebe Mitglieder und Fans von Borussia Dortmund, uns in den vergangenen Monaten durch schwierige Phasen getragen. Dafür noch einmal herzlichen Dank.
Ich möchte Euch abschließend bitten, Michael Zorc und mir sowie allen anderen verantwortlich handelnden Personen bei Borussia Dortmund auch weiterhin volles Vertrauen zu schenken - so, wie es in den zurückliegenden Jahren stets der Fall war.
Euer Aki Watzke
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