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1. FC Köln und Werder Bremen nach Unentschieden weiter sieglos in der Bundesliga

Eurosport
VonEurosport

Update 22/10/2017 um 16:18 GMT+2 Uhr

Der 1. FC Köln und Werder Bremen haben sich am 9. Spieltag der Bundesliga mit einem torlosen Remis getrennt und warten beide weiter auf den ersten Saisonsieg. Ohne den kurzfristig ausgefallenen Claudio Pizarro vergab Kölns Sehrou Guirassy in der 86. Minute die beste Chance zum dreifachen Punktgewinn. So bleibt der "Effzeh" mit nun zwei Zählern am Tabellenende, Bremen (fünf Punkte) ist Vorletzter.

Peter Stöger gegen Bremen

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Am 9. Spieltag stand ein absolutes Krisenduell auf dem Plan. Tabellenschlusslicht 1. FC Köln (ein Zähler) empfing den Vorletzten Werder Bremen (vier). Die Ausgangslage war also glasklar: Beide Teams mussten unbedingt punkten.
Schon vor Anpfiff gab es einen Dämpfer für die Gastgeber aus Köln. Neuzugang Claudio Pizarro sollte eigentlich sein Startelf-Debüt für die Rheinländer feiern und gleichzeitig erstmals seit April 2014 auf seine alte Liebe Werder treffen. Doch der Peruaner musste das Aufwärmprogramm angeschlagen abbrechen, für ihn rückte Sehrou Guirassy in die Startformation.
Bremen erwischte den etwas besseren Start. Die Gäste liefen Köln extrem früh an und setzten die "Geißböcke" gleich an deren Strafraum unter Druck. Es waren allerdings die Gastgeber die, die besseren Tormöglichkeiten hatten, und es entwickelte sich eine Drangphase des FC.
Pizarro-Ersatz Guirassy brachte viel Schwung ins Angriffsspiel. Die ersten drei Abschlüsse der Gastgeber gingen allesamt auf das Konto des 21-Jährigen. In der achten Minute kam der Franzose nach einer Flanke von Milos Jojic frei zum Kopfball, sein Versuch ging aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Auch seine zweite Kopfball-Annäherung ( 9.) und ein Distanzschuss (13.) brachten nichts ein. Anschließend verflachte die Partie immer mehr, und so ging es mit einem 0:0 in die Kabine.
Im zweiten Durchgang wurde dann immer deutlicher, dass sich zwei Mannschaften aus dem Tabellenkeller mit erst drei Toren auf dem Platz gegenüberstanden. Maximilian Eggesetein hatte die beste Chance der Bremer (49.). Nach einer Flanke von Augustinsson nahm der völlig freistehende 20-Jährige den Ball stark mit der Brust an und mit, verzog aber deutlich. Auf der anderen Seite scheiterte Leonardo Bittencourt nach schönem Zusammenspiel mit Yuya Osako an Werder-Keeper Jiri Pavlenka (55.).
Das Spiel wurde hektischer und zerfahrener, es kam kein wirklicher Spielfluss mehr zustande. In der 86. Minute hätte das 1:0 für Köln fallen müssen. Die "Geißböcke" konterten über Domenique Heintz, der Verteidiger schickte den eingewechselten Tim Handwerker auf der linken Seite. Der 19-Jährige spielte den Ball knallhart ins Zentrum, wo Guirassy komplett freistand und das Spielgerät aus zwei Metern links vorbei am leeren Tor setzte.
In der Nachspielzeit konnte Konstantin Rausch gerade noch so eine Niederlage verhindern, als er einen Kopfball von Thomas Delaney auf der Linie artistisch per Seitfallzieher klärte.
Beide Mannschaften brauchten einen Sieg, doch keiner bekam ihn. Die Moral stimmte, aber die chronische Abschlusschwäche verhinderte, das ein Team einer als Sieger vom Platz ging. So verharren Köln und Bremen auf den letzten beiden Plätzen der Tabelle, verpassen den Anschluss zum rettenden Ufer.

Die Stimmen zum Spiel:

Peter Stöger (Trainer 1.FC Köln): "Es ist schwierig, das war etwas für einen Vegetarier. Das ist nicht Fisch nicht Fleisch, damit kannst du nichts anfangen. Die Jungs haben alles gegeben, da war Leidenschaft drin. Da war alles dabei, das man braucht, um da unten rauszukommen. Wir können jammern wie wir wollen, es waren Chancen genug da. Wenn du die nicht nutzt, dann wird es schwierig. Aber wenn ich unsere Möglichkeiten sehe und wenn wir die Tore machen, dann können wir da unten rauskommen. Da wäre ich gerne dabei."
Zlatko Junuzovic, (Werder Bremen): "Es passt zur Situation, dass der Ball bei beiden einfach nicht rein wollte."
Dominic Maroh (1. FC Köln): "Unsere Fans waren extrem positiv und extrem gepusht. So kenne ich sie auch. Wir alle haben uns das ein bisschen anders vorgestellt. Auch heute haben wir uns alle wieder reingehauen, aber wir hauen uns das Ding wieder selber von der Linie. Wir machen aus zwei Riesenchancen gar nichts. Das ist unfassbar und tut mir weh. Es bringt nichts, wir müssen weitermachen und die Ruhe bewahren."
Florian Kainz (Werder Bremen): "Es ist natürlich enttäuschend, wieder kein Tor erzielt zu haben, aber wir müssen und werden weiter an uns glauben."
Alexander Nouri (Trainer Werder Bremen): "Wir müssen weiter intensiv an den Dingen arbeiten. Auf beiden Seiten hat die Leichtigkeit gefehlt, aber die Einstellung und die Moral haben gestimmt. Beide wollten gewinnen, zum Schluss war es ein offener Schlagabtausch. Irgendwann müssen wir dieses Erfolgserlebnis einfach erzwingen. Am besten schon am Mittwoch im Pokal."
Max Kruse (Werder Bremen): "Es war schon sehr vorsichtig und von Taktik geprägt. Köln hatte über 90 Minuten die besseren Torchancen. Wir hätten hinten raus auch das eine Tor machen können. Wir sind im Moment nicht dafür bekannt, dass wir viele Torchancen rausspielen. Die wenigen muss man dann nutzen. Am Sonntag müssen wir gegen Augsburg einen Dreier holen. Ich habe sehr viel dafür gearbeitet, dass ich nach fünf Wochen wieder auf dem Platz stehen kann. 100 Prozent habe ich noch nicht, aber vom Fitnessstand bin ich schon sehr weit."

Der Tweet zum Spiel: Alles verhext?

Das fiel auf: Ruhe an der Seitenlinie

Sowohl Peter Stöger als auch sein Gegenüber Alexander Nouri blieben an der Seitenlinie auffallend ruhig. Der Posten beider Trainer wackelt gewaltig, dennoch versuchten sie, auch von außen Besonnenheit und Selbstbewusstsein auszustrahlen.

Die Statistik zum Spiel: 9

Nach neun Spieltagen warten Köln und Bremen immer noch auf den ersten Saisonsieg.
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