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Timo Werner rettet RB Leipzig wichtigen Dreier gegen Hannover 96

Celine Jäntsch

Update 04/11/2017 um 19:23 GMT+1 Uhr

RB Leipzig hat am 11. Spieltag der Bundesliga einen 2:1 (0:0)-Heimsieg gegen Hannover 96 gefeiert. Timo Werner sorgte mit seinem späten Treffer in der 85. Minute für den wichtigen Dreier. Die Sachsen zeigten eine tolle Moral, nachdem die Gäste durch Jonathas (56.) in Führung gegangen waren. Aber Hannover ging mit zunehmender Spielzeit die Luft aus. Yussuf Poulsen (70.) glich zum 1:1 aus.

Timo Werner (RB Leipzig)

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Der Aufsteiger aus Hannover erwischte den besseren Start in die Partie. Leipzig war anzumerken, dass die dritte englische Woche in Folge Spuren hinterlassen hatte, ebenso wie die sechs Wechsel in der Startaufstellung von Trainer Ralph Hasenhüttl zu einigen anfänglichen Missverständnissen in der jungen RB-Mannschaft führten. Die erste gute Möglichkeit hatte dementsprechend 96: nach einer Flanke von der rechten Seite landete der Ball bei Matthias Ostrzolek, der Peter Gulacsi im Leipziger Kasten mit einem Schuss aus 15 Metern halblinker Position in Richtung des zweiten Pfostens prüfte (4.).
Im Anschluss verstand es Hannover, die Mitte zu verdichten, sodass das Leipziger Kurzpassspiel ein ums andere Mal ins Stocken geriet. Nach einer knappen Viertelstunde musste ein Distanzversuch von Marcel Sabitzer für die erste Möglichkeit der Hausherren herhalten – Philipp Tschauner wehrte zunächst etwas unzureichend in die Mitte ab, wo Timo Werner aus elf Metern zum Schuss kam. Gegen den Nationalspieler machte Tschauner seinen Fehler wieder gut und parierte stark (16.). So langsam kamen die Hausherren danach besser in die Partie, tatsächlich zappelte der Ball sogar wenig später im Netz der Hannoveraner. Nach einem Schuss von Sabitzer aus der Distanz war allerdings Werner am zweiten Pfosten aus Abseitsposition heraus zum Ball gegangen und so zählte der Treffer nicht (23.). Die beste Möglichkeit für Leipzig hatte erneut der Nationalstürmer, nach einem schön herausgespielten Angriff über die rechte Seite legte Bruma zurück zu Werner, dessen Schuss aus zwölf Metern von Julian Korb und Torhüter Tschauner abgefälscht und an die Latte gelenkt wurde (45.+1).
Der zweite Durchgang startete sehr gemächlich, beide Mannschaften gingen noch kein volles Risiko, bis es in den Reihen Hannovers plötzlich ganz schnell ging. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld kombinierten sich Jonathas und Ihlas Bebou über die rechte Seite, schließlich legte letzterer schön für den Stürmer quer, der leicht abgefälscht ins rechte Eck zur Führung für den Aufsteiger traf (56.). Hasenhüttl reagierte auf den Rückstand, indem er seine eigentlich gesetzten Offensiv-Kräfte Emil Forsberg (53. für Bruma) und Naby Keita (58. für Konrad Laimer) brachte. Allerdings blieb 96 gefährlich und suchte weiterhin den Weg in die Offensive. Ein Schuss von Felix Klaus aus 17 Metern verfehlte den Kasten von Gulacsi jedoch deutlich (65.). Schließlich erhöhte RB jedoch den Druck und belohnte sich in der 70. Minute: Forsberg hatte Werner auf der rechten Außenbahn geschickt, der wiederum legte quer in die Mitte zu Yussuf Poulsen, der aus fünf Metern mit rechts nur noch einschieben musste.
Der Treffer zeigte Wirkung bei Hannover 96 und Leipzig wollte nun mehr. Ein Schussversuch von Poulsen ging noch abgefälscht über das Tor (78.), Werner köpfte nach einer Ecke nur ans Außennetz (79.). Schließlich bot sich Hannover jedoch noch einmal die Chance zum Kontern. Marvin Bakalorz fasste sich ein Herz und marschierte bis in den Sechzehner, seinen Schuss aus zehn Metern konnte Gulacsi jedoch parieren (82.). Auf der anderen Seite jubelten dafür die Gastgeber. Diego Demme hob den Ball links im Strafraum zu Forsberg, der direkt in die Mitte zu Werner weiterleitete. Der Nationalspieler hielt die Fußspitze hin und traf aus kurzer Distanz zum umjubelten Siegtreffer (85.).

Die Stimmen:

Yussuf Poulsen (RB Leipzig): "Es war ein super Sieg. Es war bis zum Ende spannend. Wir haben Mentalität gezeigt und haben am Ende verdient gewonnen. An großen Torchancen waren wir eigentlich weit vorne, müssen in der ersten Halbzeit schon führen. Dann kriegen wir ein doofes Kontertor und müssen richtig Druck machen. Ich glaub, wir haben gesehen, dass wir einen breiten Kader haben, wir haben auch in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht."
Peter Gulacsi (RB Leipzig): "Es war großartig, was wir heute geleistet haben. Wir haben Herz gezeigt, den Rückstand gedreht und uns belohnt. Ich bin froh, dass ich dem Team mit guten Leistungen helfen kann."
Timo Werner (RB Leipzig): "Mein Tor war überragend von Diego Demme und Emil Forsberg vorbereitet. Der Sieg tut uns sehr gut."
Philipp Tschauner (Hannover 96): "Ich glaube, dass wir eine richtig gute Leistung abgeliefert haben. Es war selbst hier bei Leizipg etwas drin für uns, wir haben alle eine top Leistung gebracht. Leipzig muss am Ende alles geben, um uns zu schlagen, aber sie haben eben auch die individuelle Klasse. Wir hätten nicht verlieren müssen, aber man sieht, dass wir schwer zu schlagen sind."
Pirmin Schwegler (Hannover 96): "Ich glaube, das größte Kompliment für uns war, dass Leipzig am Ende die besten Spieler noch reinschmeißt. Leider fressen wir dann noch zwei Tore. Aber ich bin schon ein Stück weit stolz auf die Mannschaft, wie sie heute aufgetreten ist. Dennoch sieht man glaub ich bei den Toren, dass es Fehler unsererseits waren, die nicht nötig waren. Die Fans haben eine super Stimmung gemacht."
Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Wir haben einige Spieler zunächst geschont, weil wir wussten, dass es ein zähes Spiel wird. Ich habe gehofft, dass Emil Forsberg und Naby Keita nach ihrer Einwechselung alles geben. Ich muss meiner jungen Innenverteidigung ein Kompliment machen. Außer bei dem Gegentor haben die beiden alles richtig gemacht."
André Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Wir waren hier heute ganz nah dran, etwas mitzunehmen. Deshalb ein Kompliment an die Mannschaft. Wir waren in der ersten Halbzeit sehr variabel, haben wenig zugelassen und sind nach der Pause vielleicht verdient in Führung gegangen. Im Anschluss wurde der Druck von RB aber durch die Einwechselung von so großer individueller Klasse immer größer."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Leipzig kann wieder gewinnen

Es waren zuletzt ernüchternde Wochen für den deutschen Vizemeister, der sich nach zwei Niederlagen gegen den FC Bayern (im DFB-Pokal und in der Bundesliga) unter der Woche auch dem FC Porto in der Champions League geschlagen geben musste. Dass die Mannschaft von Ralph Hasenhüttl nach drei englischen Wochen hintereinander am Ende noch Hannover 96 niederringt, zeugt allerdings von einer starken Moral und wird RB zufrieden in die Länderspielpause gehen lassen.

Die Statistik: 52

Jonathas trifft erneut und entwickelt sich immer mehr zu einem der gefährlichsten Angreifer der Bundesliga. Alle 52 Minuten ist der Brasilianer an einem Treffer seiner Mannschaft beteiligt – das ist der Bestwert der Liga.
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