Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

TSG 1899 Hoffenheim gleicht gegen Eintracht Frankfurt Boateng-Traumtor in letzter Sekunde aus

Jan Niestegge

Update 18/11/2017 um 20:32 GMT+1 Uhr

Die TSG 1899 Hoffenheim hat mit einem Last-Minute-Treffer eine Pleite gegen Eintracht Frankfurt verhindert. Mark Uth (91.) traf in der Nachspielzeit zum 1:1 (0:1) gegen die Hessen. Die Gäste erwischten einen perfekten Start. Kevin-Prince Boateng brachte die Eintracht mit einem tollen Treffer in der 13. Minute in Führung. Lange Zeit sah es nach einem Auswärtssieg aus, aber Hoffenheim schlug zurück.

Kevin-Prince Boateng trifft gegen Hoffenheim

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Mit Frankfurt gastierte die drittbeste Defensive bei der vierstärksten Offensive der Liga aus Hoffenheim. Dementsprechend taktisch ging diese Partie vonstatten. Die Gäste, bei denen Mijat Gacinovic neu ins Team rutschte, spielten enorm couragiert gegen den Ball, sorgten in der Defensive immer wieder für Überzahlsituationen und so für große Probleme bei den Hausherren. Hoffenheim fand kein Mittel gegen diesen kompakten Defensivverbund – auch die stetigen Anweisungen von Julian Nagelsmann abseits des Platzes konnten die Ideenlosigkeit der Hoffenheimer nicht ändern.
Frankfurt übernahm zudem mit zunehmender Spielzeit selbst die Initiative, konnte im ersten Durchgang die Mehrzahl an Torchancen verzeichnen und bereits in der 13. Minute jubeln. Nach einem Fehler im Aufbauspiel der Gastgeber übernahm Kevin-Prince Boateng den Ball im Zentrum und knallte die Kugel aus 20 Metern wuchtig unter die Latte. Ein Sahnetor zur Frankfurter Führung.
Dicke Chancen, die Führung weiter zu erhöhen, boten sich zwar auch den Gästen nicht – insgesamt waren sie aber die bessere und überlegene Mannschaft, hatten aber in der 41. Minute Glück, dass nicht der Ausgleich fiel. Nach einem Fehler von Lukas Hrádecky, der Mark Uth den Ball genau in den Fuß legte, scheiterte Sandro Wagner nach Zuspiel aus sieben Metern am rechten Außenpfosten.
Im zweiten Durchgang investierten die Hausherren deutlich mehr, entwickelten auch Druck auf den Abwehrverbund der Frankfurter – kamen dennoch nicht zu klaren Torchancen. Immer wieder probierten sie es mit Schüssen aus der Distanz, erfolglos. Vor allem im letzten Drittel der Partie konnten sich die Frankfurter kaum noch aus der Defensive befreien, schafften es aber trotzdem, die Gastgeber aus der Gefahrenzone fernzuhalten.
Nagelsmann ging volles Risiko, brachte mit Serge Gnabry, Andrej Kramaric und Nadiem Amiri drei Offensivspieler – wechselte damit genau richtig. Die Bayern-Leihe Gnabry setzte sich in der Nachspielzeit ganz stark auf dem linken Flügel durch, zog in den Strafraum ein und brachte den Ball in die Mitte. Uth bedankte sich und knallte die Kugel zum Last-Minute-Remis in die Maschen. Bitter für die Gäste, die sich bis auf diese Szene defensiv schadlos präsentierten.

Die Stimmen zum Spiel:

Mark Uth (TSG 1899 Hoffenheim - über den möglichen Abgang von Wagner zum FC Bayern München): "Ich habe in der letzten Zeit mit Sandro oft zusammen vorne gespielt. Er ist ein super Spieler - der wird uns wegbrechen. Aber gut, wenn man sieht, was auf der Bank sitzt: Gnabry, Kramaric, Szalai kommt zurück. Wir haben eine gute Offensivlinie und das können wir kompensieren."
Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Zuletzt haben wir häufig Punkte zum Schluss aus der Hand gegeben. Diesmal war es andersherum. Viel mehr war nicht drin, ich kann mit dem Punkt leben."
Marc Stendera (Eintracht Frankfurt): "Hoffenheim hat viel Ballbesitz gehabt, aber keine klaren Torchancen. Das haben wir bis dahin eigentlich gut gemacht, hatten ein paar gute Kontermöglichkeiten, wo wir vielleicht das 2:0 hätten machen müssen und es ist extrem bitter."
Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir hatten zuletzt oft Glück und haben die Spiele am Ende entschieden. Diesmal ist das Tor auf der anderen Seite gefallen. Dass wir zum Schluss zwei Punkte verlieren, ist ärgerlich. Aber ich bin bescheiden und demütig - ich nehme den Punkt mit."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Prunkstück Defensive

Nur zwölf Gegentore in zwölf Spielen: bei den Frankfurtern ist der Schlüssel des derzeitigen Erfolges schnell gefunden. Die starke Defensive ist klar ausschlaggebend für die außerordentlich gute Situation der Elf von Niko Kovac. Gegen den Ball verteidigen die Hessen sehr couragiert und zweikampfintensiv, sorgen immer wieder für Überzahlsituationen gegen den Ball und machen es den Gegnern so extrem schwer.
Doch auch offensiv läuft es gut bei den Frankfurtern. In den vergangenen zehn Bundesliga-Spielen traf die SGE immer. Das ist die längste Serie der Hessen seit der Saison 2014/15, in der sie in 16 aufeinanderfolgenden Partien trafen.

Die Statistik: 428

Es war ein echter Kracher, ein wahres Sahnetor – die Bude von Boateng in der 13. Minute. Mit seinem Treffer erlöste er die Frankfurter, die bis dato seit 428 Minuten gegen Hoffenheim torlos blieben. Auch war es damit die Hoffenheim-Torpremiere für Trainer Kovac. Einen besseren Treffer hätte man sich wahrlich kaum aussuchen können.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen