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Drei Dinge, die bei FC Bayern gegen FC Augsburg auffielen: Klarer Sieg des Meisters, aber das Reizthema bleibt

Daniel Rathjen

Update 27/08/2023 um 23:32 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern hat gegen den FC Augsburg den zweiten Sieg im zweiten Bundesliga-Spiel eingefahren. Harry Kane traf dabei doppelt. Doch in der Offensive lief trotz des klaren Resultats von 3:1 (2:0) in der Allianz Arena noch nicht alles rund. FCB-Trainer Thomas Tuchel sah nach der Partie noch "Luft nach oben" und war damit definitiv nicht alleine. Drei Dinge, die auffielen.

Tuchel zu Pavard: "Der FC Bayern geht vor"

Doppelpack von Superstar Harry Kane, dazu eine historische Bestmarke: Ein klar überlegener FC Bayern hat das bayerische Derby gegen den FC Augsburg dank der Klasse seines neuen Torjägers locker mit 3:1 (2:0) gewonnen, der Sprung an die Tabellenspitze der Bundesliga gelang aber nicht.
Ein unglückliches Eigentor von Felix Uduokhai in der 32. Minute brachte den Rekordmeister in Führung. 100-Millionen-Einkauf Kane verwandelte in der 40. Minute einen Handelfmeter nach VAR-Entscheidung eiskalt. In der 69. Minute gelang dem 30-Jährigen im zweiten Ligaspiel bereits der dritte Treffer.
Die Münchner knackten in der "ewigen" Tabelle damit als erster Verein in der 60-jährigen Liga-Historie die beeindruckende Marke von 4000 (!) Zählern. Mit nunmehr 4001 Punkten in 1978 Spielen liegt der Rekordmeister imposante 918 Zähler vor Dortmund.
Drei Dinge, die uns beim FC Bayern gegen Augsburg auffielen.

1. Offensive um Kane: Können ja, Konzept jein

Die Bilanz liest sich hervorragend. Zwei Bundesliga-Spiele, drei Tore. Harry Kane liefert.
Sowohl bei der Ausführung des Strafstoßes zum 2:0 als auch beim Abschluss zum 3:0 war die Qualität, die Bayern mit der Verpflichtung des Engländers hinzugewonnen hat, unverkennbar. Klar, geradlinig, selbstbewusst, kompromisslos - ganz im Stile einer echten Nummer 9 flog der Ball ins Tor.
Der Spielzug in der 69. Minute über Kingsley Coman und Alphonso Davies mit Kane als Zielspieler im Sturm-Zentrum sollte dem FCB dabei als Vorlage für die Zukunft dienen. Er war perfekt.
Doch ansonsten ließ die Performance der Bayern-Offensive durchaus noch zu wünschen übrig. Dabei ist es nicht die Form der einzelnen Spieler - Serge Gnabry und Leroy Sané gehörten zweifelsohne zu den besten Akteuren - sondern eher das Zusammenspiel, das noch nicht passt. Nach zwei Spieltagen ist das selbstverständlich wenig verwunderlich, doch ein Zeichen, dass noch Arbeit auf Trainer Thomas Tuchel wartet.
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Leroy Sané - FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

Trotz der großen Qualität auf dem Rasen bedurfte es erst eines Eigentores und Handelfmeters, um den Knoten zu lösen. Klare Chancen waren in der ersten Hälfte Mangelware, die Vorstellung vorne wirkte erschreckend unkreativ. "Insgesamt war Luft nach oben", konstatierte Tuchel.
Es gab wenig Kurzpassspiel mit Tempo, keine Dominanz, Flanken gingen oft ins Nichts. Taktisch vielleicht klug, weil Augsburg auf Konter lauerte, aber zu wenig für die Fans. "Es hätten ein paar Chancen mehr herausspielen können. Manchmal fehlte die Präzision beim letzten Pass. Aber wir sind glücklich mit dem Sieg", analysierte Kane.
Der Wille war da, Kane zu suchen, gefunden wurde er zu wenig. Das Top-Level ist noch ein großes Stück entfernt und sein Integrationsprozess hält an. "Wir lernen uns jeden Tag besser kann - wir haben eine fantastische Qualität in der Mannschaft und wachsen mit jedem Spiel zusammen", verdeutlichte Kane.
Wenn er allerdings weiter so zuverlässig Tore liefert, wird jeder Treffer diesen auch ein großes Stück erleichtern.
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Neue Stadt, neuer Klub, neues Kind - Kane: "Unglaubliche Woche"

2. Reizthema um Kimmich kühlt nicht ab

Nein, hier geht es nicht um die Ecken von Joshua Kimmich. Dass diese zu nichts führen, weiß mittlerweile jeder.
Es ist die Position der Sechs im defensiven Mittelfeld beziehungsweise die Interpretation derer von Kimmich, die wenig mit dem zu tun hat, was Tuchel sich vorstellt. Der Coach drängt weiter deutlich auf eine Neuverpflichtung, weil Kimmich, Leon Goretzka und Konrad Laimer eher Achter, also weiter vorne, ihre Qualitäten am besten ausspielen können.
Es ist ein Reizthema, das vor dem Schließen des Transferfensters an der Säbener Straße weiter schwelt und entscheidend für das Erreichen der Saisonziele sein kann. Ein echter Sechser, ein sogenannter Abräumer, wie es einst ein Javí Martínez in seiner Blütezeit 2012/13 war, würde mehr Stabilität bedeuten.
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Joshua Kimmich - FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

Für die Bundesliga gegen Gegner wie Werder und Augsburg mag es momentan reichen, doch die Champions League naht und die Ambitionen, dort möglichst weit zu kommen, sind ungebrochen. Drängen die Spieler tendenziell eher in die Offensive, droht die Zentrale zu einer Schwachstelle für Teams, die stark im Umschaltspiel sind.
Tuchel weiß das und baut mit seinen nun nicht mehr subtilen öffentlichen Forderungen vor: "Wir haben mit Kimmich, Goretzka und Laimer drei Sechser, aber auch drei ähnliche Spieler, die gerne auf die Acht gehen. Wir sind momentan zu dritt, es ist auch die Anzahl der defensiven Mittelfeldspieler, wir haben eine lange Saison."
Er fügte an: "Wir müssen schauen, wir haben noch ein paar Tage Zeit. Vielleicht tun wir noch was. Und wenn nicht, dann füllen wir mit Aleks Pavlovic aus unserer U23 auf." Zufriedenheit klingt definitiv anders. Kimmich und die Sechs bleiben ein Reizthema.

3. Leroy Sané ist "on fire"

In der Vergangenheit viel gescholten für Körpersprache und Leistung, scheint in der Sommerpause ein Ruck durch Leroy Sané gegangen zu sein. In dieser Saison wirkt er bislang wacher, spritziger, mutiger. Auffällig oft sucht er wieder Dribblings und Abschlüsse.
Ein Zeichen, dass er sich auch nicht mehr alles gefallen lässt, waren auch zwei Schubser gegen Mads Pedersen nach dem Halbzeitpfiff auf dem Weg zur Kabine. "Das war noch im grünen Bereich", urteilte Tuchel über die emotionale Szene, während "DAZN"-Experte Michael Ballack, früher auf dem Platz selbst oft ein "Raubein", betonte: "Es ist vielleicht auch gut, dass ein Spielertyp wie er sich mal wehrt."
Die Statistik von Sané sah gegen Augsburg ganz gut aus: 75 Prozent gewonnene Dribblings, 26 Sprints, drei Torschüsse, ein Assist, drei Torschussvorlagen und ein Top-Speed von 35,8 km/h. "Sané ist on fire", feixte Teamkollege Goretzka.
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