Atlético - Bayern: Mats Hummels sucht seinen Platz und seine Rolle beim FCB
Update 29/09/2016 um 15:21 GMT+2 Uhr
Mats Hummels muss das zum ersten echten Härtetest auserkorene Spiel gegen Atlético Madrid 62 Minuten lang von der Bank aus verfolgen - obwohl schon klar war, dass die Kraft von Jerome Boateng nicht für 90 Minuten reichen würde. Ob Fingerzeig für die Saison oder nicht, Weltmeister Hummels fremdelt noch ein wenig mit dem neuen Team. Er selbst gesteht das ein.
Aus Madrid berichtet Carsten Arndt
Sie sollten das neue Traumduo beim FC Bayern bilden. Das letzte Upgrade für eine Defensive, die künftig den Messis, Ronaldos und Griezmanns dieser Welt ein Weltmeister-Bollwerk entgegen stellen wollte.
Mittlerweile haben die Münchner neun Pflichtspiele hinter sich – und Jérôme Boateng und Mats Hummels standen noch nicht einmal zu Beginn einer Partie gemeinsam auf dem Platz.
Anfangs laborierte Boateng noch an seiner Verletzung aus dem EM-Halbfinale, später verhinderte das von Ancelotti angekündigte Job-Sharing einen vereinigten Arbeitsnachweis.
Ancelotti entscheidet gegen Hummels
Dieses Job-Sharing hätte dem Gesetz der Serie nach eigentlich dazu führen müssen, dass das Duo Hummels/Boateng im Hexenkessel Vicente Calderón sein Debüt feiert.
Ancelotti setzte stattdessen auf Javi Martínez an der Seite Boatengs. Auf den ersten Blick eine kaum zu diskutierende Angelegenheit, schließlich musste Hummels noch am Wochenende gegen den HSV angeschlagen ausgewechselt werden.
Doch sein Trainer höchstpersönlich erklärte ihn am Tag vor dem Spiel für fit.
Hummels hat gut trainiert, er ist bereit.
Boateng muss frühzeitig runter
Womöglich sogar fitter als Boateng? Der musste das Feld gegen Atlético nach 62 Minuten verlassen, weil er platt war. Das war vorab so abgesprochen, wie er nach Spielschluss offenbarte:
Das war so geplant, weil ich noch keine Kraft für 90 Minuten habe.
Dennoch erhielt er den Vorzug vor dem Ex-Dortmunder. Ein Fingerzeig für die Saison hinsichtlich der ganz großen Spiele?
Boateng gesetzt
Klar ist: Boateng ist der unumstrittene Abwehrchef der Münchner. Seinen Platz hat er in den Partien, in denen es hart auf hart kommt, sicher.
Martínez war im Gegensatz zu Hummels nicht bei der EM und konnte sich so in der Vorbereitung einen kleinen Bonus erarbeiten, den er bislang auch bravourös bestätigte.
Hummels wird aber in den nächsten Spielen natürlich weiterhin seine Einsatzzeiten bekommen. Die muss er nutzen, um sich für Spiele der Kategorie Atlético zu empfehlen. Dafür sollte er dann aber wohl weniger zögerlich agieren als in Madrid.
Hummels sucht seinen Platz
Hummels erklärte nach dem Spiel, ihm sei klar gewesen, dass er nach seiner Einwechslung "noch etwas nach vorne tun müsse." Allein, er tat es nicht. Weil er sich nicht traute:
Ich ärgere mich, dass ich zwei, drei Pässe nicht gespielt hab, die ich gerne gespielt hätte, die aber sehr riskant gewesen wären. Wenn ich schon zwei Monate länger da wäre, hätte ich die wahrscheinlich gespielt.
An Selbstvertrauen mangelt es Hummels offenbar noch ein wenig. Beim BVB war er Kapitän und Leader im Team, in München ist er (noch) einer von vielen.
So ganz hat er seinen Platz in der alten Heimat noch nicht gefunden.
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