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Drei Dinge, die bei Lazio gegen FC Bayern auffielen: Der Rucksack wird schwerer - Innenverteidigung patzt

Andreas Lehner

Update 15/02/2024 um 12:43 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München gibt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League erneut ein Spiel leichtfertig aus der Hand. Beim 0:1 (0:0) im Stadio Olimpico bei Lazio Rom bleiben die Münchner am Ende trotz guter Chancen ohne Schuss aufs Tor – auch weil Leroy Sané in einem Tief steckt. Dazu patzen die von Trainer Thomas Tuchel favorisierten Innenverteidiger weiter. Drei Dinge, die uns auffielen.

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Der FC Bayern München muss um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League bangen. Der deutsche Rekordmeister verlor das Hinspiel im Achtelfinale bei Lazio Rom mit 0:1 (0:0). Den entscheidenden Treffer für die Italiener erzielte Ciro Immobile per Strafstoß (69.). Zuvor hatte Dayot Upamecano für das elfmeterwürdige Foul an Gustav Isaksen die Rote Karte gesehen (67.).
Für die Bayern ist die Niederlage kein gutes Omen. Die letzten sieben Champions-League-K.o.-Duelle bedeuteten nach einer Niederlage im Hinspiel das Aus. Das letzte Mal kamen die Münchner 2015 gegen den FC Porto in dieser Konstellation noch weiter.
"Wir werden uns nicht weiter runterziehen. Wir haben drei Wochen Zeit, dann können wir eine Konklusion machen. Jetzt geht’s positiv weiter", sagte Thomas Müller. Das Rückspiel gegen Lazio findet am 5. März in München statt.
Drei Dinge, die uns beim 0:1 des FC Bayern München bei Lazio Rom auffielen.
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1.) Der Rucksack wird immer schwerer

Thomas Müllers Brandrede nach der Pleite in Leverkusen war neben der Aufstellung und Formation von Trainer Thomas Tuchel das Thema auf dem Weg zum Spiel gegen Lazio. Eine "Verkopftheit" im Spiel der Bayern hatte Müller ausgemacht. Sein Trainer Tuchel sprach von "einer Art Rucksack", den seine Mannschaft in den Spielen mitschleppe.
Bei Lazio begannen die Bayern nicht gelöst, dafür sind die Diskussionen rund um die Mannschaft aktuell zu groß, aber doch überlegen und mit einer Reihe von Möglichkeiten. Doch leicht geht den Münchnern aktuell nichts von der Hand, sodass selbst Harry Kane im Moment beste Chancen vergibt.
"Die erste Halbzeit hat mir für ein Champions-League-Auswärtsspiel bei Lazio Rom sehr gut gefallen", sagte Müller nach der Partie bei "DAZN": "Wir haben es verpasst, die Chancen zu machen. Wir hatten drei klare Chancen, aber du musst die Dinger halt auch machen."
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Thomas Müller

Fotocredit: Getty Images

Doch die Bayern haben die Dinger eben nicht gemacht. Und wie das so ist in diesen Phasen, wenn das Erfolgserlebnis ausbleibt, kriecht die Verunsicherung nach und nach ins Spiel. Im Olimpico ließen die Bayern erst viel liegen, dann wurde das Passspiel unsauberer und langsamer, Lazio fuhr selbst ordentliche Angriffe und in der zweiten Hälfte kam das Spiel der Münchner quasi völlig zum Erliegen.
Jeglicher Esprit war verloren, es waren bleierne Bayern, die nur noch aus dem Stand spielten. Der von Tuchel beschriebene Rucksack wurde von Minute zu Minute schwerer. Die Fehlerkette vor dem Elfmeter zum 0:1 war sinnbildlich. "Das war ja fast schon Slapstick, wie wir uns von einem Fehler in den anderen gebracht haben", sagte Müller.
Tuchel resümierte: "Das Spiel haben wir verloren, nicht Lazio gewonnen. Ich weiß nicht, warum wir so den Faden verloren haben. Wir haben alles dafür getan, um in Rückstand zu geraten. Die zweite Halbzeit war nicht mehr gut."
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2.) Die Innenverteidiger-Diskussion bleibt

Ein Ranking seiner vier Innenverteidiger habe er nicht in seinem Büro an der Säbener Straße hängen, erzählte Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz vor der Partie in Rom. Dennoch weist die Besetzung seiner Innenverteidigung seit Saisonbeginn darauf hin, dass das Duo Dayot Upamecano und Min-Jae Kim seine favorisierte Kombination ist.
Lange sah es auch danach aus, als würde das Pärchen in der Innenverteidigung der Viererkette die gewünschte Stabilität ausstrahlen. Der Koreaner Min-Jae Kim schien sich bei seiner Rückkehr nach Italien besonders wohlzufühlen. Er überzeugte als Zweikämpfer und fing dank seines Stellungsspiels viele Bälle ab.
Auch Upamecano kam gut ins Spiel und hatte mit Lazios Stürmer Ciro Immobile wenig Probleme. Aber der Franzose bleibt auf höchstem Niveau sehr fehleranfällig. Mit zunehmender Spieldauer wurde seine Unsicherheit sichtbar. Er spielte leichte Bälle zum Gegner oder ins Aus, er verließ seine Position in unnötigen Situationen und traf dann bei der Elfmeterszene eine fatale Fehlentscheidung.
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Dayot Upamecano sieht die Rote Karte

Fotocredit: Getty Images

Der Tritt aufs Sprunggelenk von Lazios Gustav Isaksen sei zwar keine Absicht gewesen, analysierte Tuchel, aber es hätte auch überhaupt kein Grund bestanden, so in den Zweikampf zu gehen: "Das ist zu wild. Es reicht eigentlich zu blocken."
Im Rückspiel wird Upamecano gesperrt fehlen. Ob Tuchel dann Matthijs de Ligt vertraut, wird sich zeigen. In Rom kam der Niederländer zumindest als Ersatz für den Franzosen aufs Feld. Dennoch scheint de Ligt bei Tuchel nicht ganz so hoch im Kurs zu stehen. Die Diskussion um die richtige Besetzung der letzten Reihe wird den FC Bayern jedenfalls weiter begleiten.
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3.) Sané steckt (mal wieder) im Loch

Es ist mittlerweile die vierte Saison von Leroy Sané im Trikot des FC Bayern. Und in der Vorrunde schien es so, als hätte der Offensivspieler unter Tuchel endlich seine Rolle im Team gefunden. Es war die wahrscheinlich beste Phase Sanés in München, er glänzte als Torschütze und Vorbereiter.
In Rom kam er bei einem Freistoß auch nahe an einen Torerfolg heran, ansonsten war er von einem Unterschiedsspieler aber (mal wieder) weit entfernt.
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Doch genau den bräuchten die Bayern aktuell in der Offensive, denn Kinglsey Coman und Serge Gnabry sind verletzt, der 20-jährige Jamal Musiala durchlebt alterstypische Schwankungen und Bryan Zaragoza ist in München noch nicht angekommen, da müsste der 28-jährige Sané konstant auf hohem Niveau liefern.
Doch in seinem Spiel ist eine kaum zu erklärende Verzagtheit zu spüren. Wo früher sein Vorgänger Arjen Robben die Gegenspieler mit Dribblings vor Probleme stellte und seine Mannschaft mit Abschlussaktionen anführte, bleibt Sané heute zu vieles schuldig.
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Leroy Sané während Lazio Rom gegen Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Fast immer, wenn er auf seiner Seite freigespielt wurde, ging er nur halbherzig ins Dribbling, spielte dann einen belanglosen Querpass oder eine ziellose Flanke in die Mitte.
Nach der Pause wechselte Sané auf die linke Seite, an der Harmlosigkeit seines Spiels änderte sich bis zu seiner Auswechslung nach 80 Minuten aber nichts.
Ist Thomas Tuchel noch der richtige Trainer für den FC Bayern?
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