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Drei Dinge, die bei RB Leipzig gegen Manchester City auffielen: Citys "Next Generation" dominiert RB

Andreas Lehner

Update 05/10/2023 um 09:29 GMT+2 Uhr

Manchester City zeigt RB Leipzig seine Grenzen auf und gewinnt das Duell am zweiten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase mit 3:1 (1:0). Dabei hielten sich die Top-Stars wie Erling Haaland und Jack Grealish zurück. Dafür sprangen zwei Youngster und der De-Bruyne-Ersatz in die Bresche. Bei den Leipzigern war ein deutscher Nationalspieler der Schwachpunkt. Drei Dinge, die auffielen.

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In einer über weite Strecken einseitigen Partie brachte Phil Foden das Team von Trainer Pep Guardiola in der ersten Halbzeit in Führung (25.). Kurz nach dem Seitenwechsel glich Louis Openda mit einem der wenigen guten RB-Angriffe aus (48.).
Kurz vor dem Ende sorgten Julian Alvarez mit einem traufhaften Schlenzer (84.) und Jeremy Doku mit einem Kontertor für die Entscheidung (90.+2).
Manchester City führt nach zwei Spieltagen die Gruppe G damit mit sechs Punkten vor Leipzig mit drei Zählern an. Dahinter folgen Roter Stern Belgrad und die Young Boys Bern mit jeweils einem Punkt.
Drei Dinge, die uns Champions-League-Spiel RB Leipzig gegen Manchester City auffielen.

1.) Verrat an der RB-Hauspolitik

Pep Guardiola hatte RB Leipzig vor dem Spiel in den höchsten Tönen gelobt. Bei den Sachsen werde eine stringente Philosophie verfolgt, vom Management über Trainer bis hin zu den Transfers. Das führe auf Dauer eben zum Erfolg.
Guardiola hatte bei seiner Analyse auch eine bestimmte Spielweise der Leipziger im Blick. Die klassische RB-Spielidee mit aggressivem Pressing ist auch international mittlerweile ein Begriff und der Katalane kennt die Leipziger noch aus seiner Zeit in München und aus den Duellen mit ManCity in den vergangenen beiden Champions-League-Spielzeiten.
Was Leipzig in der ersten Halbzeit aber anbot, hatte mit dem Fußball aus dem RB-Kosmos so gut wie nichts zu tun. Die Gastgeber hingen tief in der eigenen Hälfte, liefen nur hinterher, kamen nicht in die Zweikämpfe und damit auch kaum zu Ballgewinnen für Umschaltmomente. Die ersten 45 Minuten waren Verrat an der RB-Hauspolitik und ein Angebot für das ballsichere und sauber kombinierende Manchester City.
Auch wenn die Spielweise nicht dem Wunsch der Leipziger entsprach, wie Xaver Schlager bei "DAZN" erklärte: "Der Plan war nicht so tief zu verteidigen. Wenn man pressen will, lösen sie es gut und vorne steht ein Mittelstürmer mit Topspeed was weiß ich. Man kann nicht alles nach vorne werfen, man braucht Balance. Die haben wir manchmal gefunden, manchmal nicht."
Das einzig Positive der schwachen ersten Hälfte: Es stand nur 0:1. Und das war nach dem Seitenwechsel schnell egalisiert. Denn in Durchgang zwei war Leipzig deutlich präsenter, lief aggressiver an und verwickelte die Engländer öfter in Zweikämpfe. Insgesamt fehlte RB an diesem Abend aber der Punch, um City über 90 Minuten Paroli bieten zu können.

2.) Lewis, Doku, Alvarez: Citys "Next Generation"

Erling Haaland? Über weite Strecken abgemeldet. Jack Grealish? Gefällig, aber kaum Zug zum Tor. Bernardo Silva? Solide nach Verletzungspause, aber noch etwas von seiner Top-Form entfernt. Die großen Namen der City-Offensive wurden an diesem Abend nicht dauerhaft gebraucht, weil Citys Kader eine ganze Menge Optionen bietet.
Zum Beispiel den 18-jährigen Rico Lewis. Der junge Engländer war der dominierende Spieler der ersten Hälfte. Auf der rechten Halbspur bewegte er sich hervorragend in den Räumen, konnte sich immer wieder aufdrehen, Tempo Richtung Tor machen und bereitete das 1:0 durch Phil Foden auch ausgezeichnet vor. Mit seiner Technik, seiner Wendigkeit und seiner Beschleunigung war er für Leipzigs Defensive kaum zu greifen.
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Gegen ManCity-Youngster Rico Lewis kamen die Leipziger oft zu spät

Fotocredit: Getty Images

Nach der Pause tat er sich wie die gesamte City-Mannschaft etwas schwerer, aber Pep hatte noch zwei Asse, die er von der Bank bringen konnte und die sich die beiden weiteren Treffer gegenseitig auflegten.
Julian Alvarez ist gerade dabei, in Abwesenheit von Kevin de Bruyne den nächsten Schritt in seiner Karriere zu machen. Schon im ersten Gruppenspiel gegen Roter Stern Belgrad war der Argentinier mit zwei Treffern der entscheidende Spieler. Auch in Leipzig ebnete sein Traumtor den Weg zum Sieg.
Dass er in der Nachspielzeit mit seinem Assist im Konter für den 21-jährigen Jeremy Doku auch noch das 3:1 perfekt vorbereitete, unterstrich einmal mehr die bestechende Form des Argentiniers.

3.) Nationalspieler Raum auf diesem Niveau überfordert

Deutschlands Problem auf den Außenverteidigerpositionen ist hinlänglich bekannt. Mit Benjamin Henrichs hat RB Leipzig zumindest auf rechts eine mögliche Alternative für die DFB-Elf im Kader. Gegen Manchester City fehlte er allerdings verletzt.
Aber auch auf links steht bei RB ein deutscher Nationalspieler im Kader: David Raum. Und der bekam in dieser Partie deutlich seine Grenzen aufgezeigt. Gegen die starke City-Seite mit Rico Lewis und Bernardo Silva war Raum völlig überfordert. Immer wieder starteten Citys Offensivspieler in die freien Räume in Raums Rücken. Sein Zweikampfquote war mit 17 Prozent gewonnener Duelle unterirdisch.
Neben den eklatanten Defensivschwächen war Raum auch offensiv kein Faktor. In den Momenten, in denen er auf seiner linken Bahn Platz hatte, waren seine Flanken harmlos und unpräzise. Was im Spiel gegen Citys Passmaschine besonders auffällig war: Raums Defizite in Passgeschwindigkeit und Passgenauigkeit.
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