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FC Bayern - Werder Bremen: Guardiola erklärt seine Super-Rotation

Florian Bogner

Update 19/04/2016 um 13:55 GMT+2 Uhr

Pep Guardiola rotiert beim FC Bayern München in der Saison-Schlussphase wild durch und wird das auch im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen tun. Warum eigentlich? Das erklärte er nun höchstpersönlich. Seine Spieler mahnt er, fokussiert zu bleiben. Sonst: "Bye, bye, Pokal!"

Pep Guardiola

Fotocredit: SID

Pep Guardiola wählte einen kulinarischen Vergleich. "Heute habe ich Fisch gegessen und morgen esse ich Fleisch", sagte der Trainer des FC Bayern München vor dem Halbfinale im DFB-Pokal gegen Werder Bremen (20:30 Uhr im Liveticker).
Er meinte: Nur weil die Bayern Werder neulich in der Liga 5:0 schlugen, heißt es nicht, dass der Weg ins Pokalfinale nach Berlin ein Spaziergang wird. Guardiola meinte gar:
Wenn wir wie in der ersten Halbzeit gegen Schalke spielen: bye, bye, Pokal! Wenn unser Kopf nicht bei Werder ist, wird Werder ins Finale einziehen.
Schon nach dem Schalke-Spiel war der 45-Jährige motzig drauf, krisitierte seine Mannschaft für die zu langsame Spielweise über 55 Minuten.

In Gedanken schon ein bisschen bei Atlético

In Gedanken sind sie alle natürlich schon ein bisschen bei der nächsten Woche - Atlético Madrid, Champions League, Showdown am 27. April und 3. Mai. Nach dem Henkelpott schmachten sie, vom DFB-Pokal, den die Bayern seit 2004 zum siebten Mal gewinnen könnten und den Guardiola schon 2014 holte, geht deutlich weniger Faszination aus.
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Pep Guardiola und der DFB-Pokal

Fotocredit: AFP

Was Guardiola in Alarmbereitschaft versetzt. "Es ist ein Halbfinale und ein Halbfinale ist immer schwer", sagt er. "Es ist ein großes Problem. Werder ist nicht im Kopf. Eher das Finale. Wir fahren nach Berlin - das zu denken, wäre ein großer Fehler."
Auch deswegen wird der Bayern-Coach am Dienstag wieder rotieren lassen. Um die Spannung maximal hoch zu halten.

Hat der FC Bayern überhaupt eine erste Elf?

Mancher fragte sich zuletzt ja schon: Hat der FC Bayern überhaupt eine erste Elf, eine mit den absoluten Top-Top-Top-Spielern? Manchester City hat eine solche, Atlético Madrid auch, Real Madrid sowieso. Bei Bayern dagegen: nicht Fisch, nicht Fleisch.
Guardiola führte das alleine schon dadurch ad absurdum, dass er bei Benfica Lissabon Robert Lewandowski auf die Bank setzte. "Ich beurteile meine Stürmer nicht nur danach, ob sie viele Tore schießen", erklärt er: "Ich sehe auch viele andere Dinge."
Und so: tauscht er munter durch. Zwischen Benfica und Schalke gab es sogar sechs Wechsel in der Startelf. Zwischen Stuttgart und Benfica-Rückspiel waren es drei. Zwischen Benfica-Hinspiel und Stuttgart auch drei.

Pep: "Ich mag das: Rotieren"

Auch das System: immer variabel - mit allen Vor- und Nachteilen. Im Hinspiel gegen Benfica war's ein 4-2-3-1, gegen den VfB ein 3-4-3 mit Javi Martínez als verkappten Libero. In Lissabon spielte Bayern dann 4-1-4-1, gegen Schalke dann fast schon klassisch 4-3-3.
"Ich mag das: Rotieren", sagt Guardiola. "In meiner Karriere habe ich immer die Spieler rotieren lassen. Nur letzte Saison war das wegen der Verletzungen nicht möglich. Aber wenn sie gut trainieren, verdienen es alle Spieler zu spielen."
Im Bayern-Kader kommen so 16 Spieler auf mindestens 1000 Einsatzminuten in der Bundesliga. Zum Vergleich: Bei Atlético Madrid sind es nur zwölf Profis, obwohl die Primera División schon drei Spieltage weiter ist.

Guardiola-Lektion: Spielen ist kein Geschenk

Einerseits ein Zugeständnis an die Trainingseifrigen bei Bayern, andererseits kühles Kalkül. "Ich bin sehr kalt in meinem Kopf. Ich schaue nur aufs nächste Spiel und welche Mannschaft dafür passt", sagte Guardiola am Montag. Und:
Wenn sie spielen, ist das kein Geschenk. Die Spieler müssen gut spielen.
Sonst sind sie schnell wieder draußen, rausrotiert. So auch am Dienstag, wenn Guardiola die Maschine erneut anwirft. "Wir wollen besser angreifen als gegen Schalke", sagte der Bayern-Coach, der deshalb wieder Thomas Müller von Beginn an bringen wird. Auch Xabi Alonso und Thiago sind Kandidaten, seine Edeltechniker.
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Thomas Müller vom FC Bayern München

Fotocredit: AFP

Achtung von Bremen

Aber Einspielen für die Champions League? Ist nicht. "Ich denke jetzt nicht an Atlético Madrid. In meinem Kopf ist jetzt Werder Bremen, danach fokussiere ich mich hundert Prozent auf Berlin", sagt Pep. "Wir sind noch nicht Deutscher Meister."
Seine Warnung:
Wenn du im Basketball besser bist, gewinnst du. Im Handball und Tennis auch. Im Fußball: Nein! Da kannst du auch als bessere Mannschaft verlieren. Aus diesem Grund: Achtung vor Bremen! In einem Spiel kann immer alles passieren.
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