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Marcel Kittel "tief enttäuscht" über Tour-Aus

VonSID

Publiziert 25/06/2015 um 14:25 GMT+2 Uhr

Nach der Nichtnominierung für die Tour gibt Marcel Kittel im Interview Einblicke in sein Innenleben und macht aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis.

Keine Tour für Marcel Kittel

Fotocredit: Imago

Acht Tour-Etappensiege in den vergangenen zwei Jahren und diesmal nicht für die Tour de France nominiert. Wie haben Sie die Entscheidung des Teams aufgenommen?
Marcel Kittel: Ich bin erstmal tief enttäuscht. Ich habe die letzten Wochen nur darauf ausgerichtet, noch gut genug zu sein. Es ist einerseits natürlich schon eine Ungewissheit da, wie weit es in der Tour gereicht hätte, das muss ich so ehrlich sagen, andererseits ist die Ungewissheit auch: Was wäre, wenn ich dort gewesen wäre, was hätte ich noch machen können? Jetzt muss ich mit der Entscheidung leben und hoffe, dass ich für die verbleibende Saison noch gute Ziele finden werde.
Haben Sie jetzt schon eine Vorstellung, wie diese Ziele aussehen können?
Kittel: Ich weiß wirklich noch nicht, welche das sein können. Ich bin gerade dabei, mit den Nachwehen dieser Entscheidung umzugehen. Es gab natürlich ein Nach-Tour-Programm, aber da waren bis auf die Hamburg Cyclassics keine wirklichen Highlights dabei, das war in An- und Abführung das Entspannprogramm. Jetzt ist das eine völlig andere Situation. Jetzt geht es darum, am Ende des Jahres noch einmal etwas zu zeigen, auch weil es nächstes Jahr wieder von Neuem losgeht.
Nach der langwierigen Viruserkrankung, dem monatelangen Kampf um die Form - wie hoch ist Ihr gefühltes Leistungsniveau?
Kittel: Es ist so, wie ich es gesagt habe: dass ich stolz bin, auf das, was ich erreicht habe. Ich war formmäßig ganz unten und bin wieder auf einem hohen Level. Dass es eng wird, war von Anfang an klar, mit der Zeit, die wir noch hatten. Ich hab' versucht, eine gewisse Gelassenheit zu bewahren, das war bei der Vorgeschichte nicht ganz einfach, weil einem das natürlich zusetzt. Es hat einfach nicht geklappt, aber ich bin auf jeden Fall fit. Dass die Form nach einem Höhentrainingslager noch schwankt, ist normal. Auch wegen der fehlenden Rennkilometer dieses Jahr, war einfach die Stabilität noch nicht da.
Wo würden Sie dieses Jahr in Ihrer Laufbahn einsortieren?
Kittel: Es ist mit Abstand die schwierigste Phase meiner Karriere. Es ist nicht schön, aber lehrreich, wenn so was vorkommt. Ich werde lernen, irgendwie damit umzugehen. Der Lichtblick war meine Freundin (Anm. der Red.: Tess von Piekartz/niederländische Volleyball-Nationalspielerin), die ich im letzten Jahr kennengelernt habe und die gleich mit mir durch Dick und Dünn musste. Sie war ein großer Motivator, Arschtreter und hatte viel Geduld.
Für mich ist es ein Erfolg, dass ich wieder auf dem Rad sitze und Druck auf dem Pedal habe, wie ich es mir vorstelle. Dass die reine körperliche Basis da ist, um wieder Rennen zu fahren.
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