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Sexismus-Debatte und Preisgeld-Streit

Eurosport
VonEurosport

Update 21/03/2016 um 13:02 GMT+1 Uhr

Aufregung in der Tennis-Welt. Die Finals von Indian Wells sind von einem Sexismus-Eklat begleitet worden und haben die Diskussion um gleiche Preisgelder für Männer und Frauen neu entfacht. Mittendrin im Rummel: Novak Djokovic.

Novak Djokovic (Aus Open)

Fotocredit: AFP

Novak Djokovic tat sich sicherlich keinen Gefallen, als er nach dem Endspielerfolg in Indian Wells gegen Milos Raonic indirekt die Macho-Aussagen von Turnierdirektor Raymond Moore bestätigte.
Eben dieser hat mit ein paar Bemerkungen am Finaltag in Kalifornien mindestens Unverständnis, noch eher aber wohl Wut und Bestürzung ausgelöst, nicht nur bei den Freunden des Damentennis. Der Stein des Anstoßes in den Aussagen von Moore ist vor allem folgender Satz:
Wenn ich eine weibliche Tennisspielerin wäre, würde ich jeden Abend niederknien und Gott dafür danken, dass Roger Federer und Rafael Nadal geboren wurden, weil die beiden diesen Sport getragen haben.
Davor hatte Moore die gesamte WTA-Tour als sehr, sehr glücklich bezeichnet. Schließlich fahre der ganze Damen-Zirkus nur im Fahrwasser der Herren mit, sei überdies nicht gerade entscheidungsfreudig. Ein Seitenhieb auf den neuen Chef der WTA, Steve Simon – dessen Vorgesetzter Moore bis vor wenigen Wochen noch war.
Minuten nach dem Endspiel der Damen veröffentlichte Moore eine Mitteilung, in der er sich für seine "fehlerhaften" und "extrem geschmacklosen" Kommentare entschuldigte. Doch das Feuer war da bereits gelegt.

Preisgeld-Debatte neu aufgelegt

Angesprochen auf Moores Aussagen schien Djokovic zunächst auf der sicheren Seite bleiben zu wollen. Es sei "ein heikles und sensibles Thema", sagte der Weltrangslistenerste und wies die Moore-Zitate als "politisch nicht korrekt" zurück.
Doch anstatt es dabei zu belassen, kam der Serbe auf die Preisgelddebatte zu sprechen. "Die WTA-Verantwortlichen haben hart für identische Preisgelder gekämpft und dafür applaudiere ich ihnen. Andererseits denke ich, dass die ATP für mehr kämpfen sollte, denn die Statistiken zeigen, dass wir bei den Herren-Matches deutlich mehr Zuschauer haben", so Djokovic. "Das ist einer der Gründe, warum wir mehr bekommen sollten."

"Zum Beispiel die Hormone und diese Sachen..."

Endgültig in die verbale Sackgasse manövrierte sich Djokovic, als er anfing für die Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu philosophieren. "Ich habe großen Respekt für Frauen. Ihre Körper sind ganz anders gebaut, sie müssen mit ganz anderen Dingen kämpfen als wir Männer. Zum Beispiel die Hormone und diese Sachen. Sie müssen mit viel mehr Sachen klarkommen als wir. Die Ladies wissen, wovon ich rede."
Dünnes Eis... Da half auch seine abschließende Ode an die Frauen wenig. "Ich bin von Frauen umgeben. Ich bin sehr glücklich, mit einer verheiratet zu sein und mit ihr ein Kind zu haben. Ich bin total für Frauen-Power."
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