Biathlon-WM: Das schwedische Team reist mit einem Privatflugzeug an - und kassiert dafür Kritik aus Norwegen
Update 08/02/2024 um 09:37 GMT+1 Uhr
Die Biathlon-WM in Nove Mesto hatte noch nicht einmal begonnen, da gab es bereits den ersten Aufreger zu vermelden. Konkret ging es dabei um die schwedische Mannschaft, die eigens für die Anreise nach Tschechien ein Privatflugzeug gechartert hatte. Vor allem bei den norwegischen Konkurrenten kam diese Maßnahme nicht gut an, sie reagierten mit Unverständnis - während sich die Schweden verteidigten.
"Schweden ist hier, um uns einzuholen. Dafür müssen sie offenbar einige extreme Maßnahmen ergreifen", stichelte beispielsweise Superstar Tarjei Bö gegenüber dem norwegischen Sender "NRK".
Durch die Anreise im eigenen Jet wollten die Skandinavier mögliche Ansteckungen mit Krankheiten vermeiden.
"Ich denke, dass es falsch ist und dass sie nicht mit der Zeit gehen", kritisierte auch die norwegische Biathlon-Expertin Synnöve Solemdal. "Ich halte es für unnötig, Privatflüge in die Tschechische Republik zu nehmen. Ich gehe davon aus, dass es gute Verbindungen zwischen Stockholm und Prag gibt."
Besondere Brisanz bekommt das Thema dadurch, dass im norwegischen Team in dieser Saison besonders auf die Klimaemissionen geachtet wird. So reisten die Top-Athleten um die Bö-Brüder Tarjei und Johannes Thingnes beispielsweise auch schon mit dem Bus zu den Wettkämpfen.
Öberg und Samuelsson verteidigen Privatflug
Dass ihre Anreise in der heutigen Zeit auf Kritik stößt, ist für die Schweden verständlich, dennoch begrüßten die Athleten die Vorsichtsmaßnahme. "Wir mögen es, weil es einfacher ist, gesund zu bleiben. Wir vermeiden den Umgang mit so vielen Menschen und erleichtern die Reise", sagte beispielsweise Elvira Öberg gegenüber der schwedischen Zeitung "Aftonbladet".
Aber auch sie gab zu: "Es ist klar, dass es nicht das Beste ist." Auch Teamkollege Sebastian Samuelsson war einsichtig: "Es ist nicht gut für die Umwelt. Aber wenn ich in Rente gehe, wird es keine Reisen nach Thailand mehr geben."
Zusätzlich zu der luxuriösen Anreise verfügen die schwedischen Biathleten über private Köche, die sie während der Weltmeisterschaften versorgen werden. Auch hierzu äußerte sich Samuelsson: "Es ist fantastisch, dass wir über die Ressourcen verfügen. Es zeigt, wie ernst wir das nehmen."
Im ersten Wettkampf trugen diese besonderen Maßnahmen bereits Früchte. In der Mixed-Staffel gewann Schweden hinter Frankreich und Norwegen Bronze.
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