Michael Rösch analysiert deutschen Weltcup-Auftakt: "Achterbahn" für Anna Weidel und Co.

Mit insgesamt acht Podestplätzen erwischten die Biathleten und Biathletinnen des DSV einen starken Start in die neue Weltcup-Saison. Eurosport-Experte Michael Rösch erkennt im deutschen Team ein solides Fundament, das auch zukünftige Erfolge in Aussicht stellt. Der Staffel-Olympiasieger von 2006 gibt jedoch auch zu bedenken, dass das aktuelle Bild im Weltcup etwas verzerrt ist.

"Rennen seines Lebens!" Zobel sprintet mit letzter Kraft aufs Podium

Quelle: Eurosport

In den ersten Wochen der Weltcup-Saison 2022/23 durfte der DSV bereits eine Reihe von Erfolgen feiern. Acht Podestplätze stehen bei den deutschen Biathleten und Biathletinnen bislang zu Buche, darunter auch ein Sieg von Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick.
Dabei bewies das deutsche Team sowohl im Einzel als auch in der Staffel besondere Stärke in der Kaderbreite. Roman Rees, David Zobel und Benedikt Doll erkämpften sich je einen Podestplatz, Herrman-Wick stand sogar zweimal auf dem Podium. Die Damen- und Herren-Staffeln steuerten insgesamt sogar drei Podien bei.
In den Augen von Michael Rösch ist diese Entwicklung keineswegs überraschend. "Natürlich sticht der starke Auftakt in Kontiolahti heraus. Dieser hat sich meiner Meinung nach aber bereits im Vorfeld abgezeichnet", betont der Olympiasieger von 2006 im Gespräch mit Eurosport.de.
"Eine Woche vor dem Start im Weltcup habe ich mir die Laufzeiten in den Qualifikationsrennen angeguckt und da haben sich die Namen, die letzten Endes auch vorne mit dabei waren, bereits angekündigt", sagt der 39-Jährige. "Dass sie sich zusätzlich durch die Weltspitze kämpfen, ist natürlich ein sehr positiver Aspekt."

Achterbahnfahrt für junge Wilde um Weidel

Nach dem deutschen Ausrufezeichen in Kontiolahti gab es in Hochfilzen jedoch eine kleine Delle - mit Ausnahme von Herrmann-Wick. "Der Sieg von Denise war natürlich top", so Rösch.
Doch während die Olympiasiegerin vorne für Furore sorgte, mussten die jungen Wilden etwas Federn lassen. "Man hat schon gesehen, dass es gerade für die Jungen um Anna Weidel, Sophia Schneider, Justus Strelow und David Zobel noch eine Achterbahn ist", erläutert Rösch.
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Sophia Schneider am Schießstand im Einsatz

Fotocredit: Getty Images

Dennoch habe der erste Abschnitt der laufenden Weltcup-Saison unterstrichen, welches Potenzial im deutschen Team steckt. "Durch die Dominanz der Skandinavier oder auch durch die Französinnen bei den Damen ist die Konkurrenz zwar extrem groß, aber die Leistung im ersten Trimester ist ganz solide", lobt Rösch die aktuelle Entwicklung.
Trotz der guten Ergebnisse zeigt Rösch jedoch auch auf, warum die deutschen Ergebnisse etwas verzerrt sein könnten.
"Man darf natürlich nicht vergessen, dass Russland und Belarus im Weltcup fehlen", rief er die Abwesenheit von Stars wie Eduard Latypov, Alexander Loginov oder Hanna Sola in Erinnerung, die aufgrund der Sanktionen gegen Russland und Belarus nicht im Weltcup antreten dürfen.
Dazu haben die beide norwegischen Topathletinnen Marte Olsbu Röiseland und Tiril Eckhoff aus gesundheitlichen Gründen noch nicht ins Geschehen eingegriffen.
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"Bist du gelähmt?!" Bö-Extraklasse lässt Rösch ausflippen

Quelle: Eurosport

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