Greis knapp am Sieg vorbei

Sprint-Sieger Lars Berger lag bis zum vierten Schießen souverän in Führung, doch dann kassierte der Norweger drei Strafrunden und machte den Weg für seine Verfolger frei. Gleich vier Läufer jagten hinter Greis auf die letzte Runde, in der Olympiasieger Ferry einmal mehr seine Klasse zeigte: Auf den letzten Kilometern war er wie so oft fast eine Klasse für sich.

Auch am schweren Anstieg konnten die Verfolger die Lücke nicht mehr schließen, die Attacke von Greis hielt aber immerhin den Weltcup-Führenden Tarjei Boe aus Norwegen auf Distanz und sicherte den nächsten Podiumsplatz für den Allgäuer ab.

"Das war ein Superwettkampf", freute sich der 34-Jährige, "es ist schön, wenn man die Begeisterung spürt. Das motiviert für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr."

"Ich habe mir gedacht, wenn ich Null schieße, kann ich ganz vorne dabei sein", verriet er seine Renntaktik. "Es war etwas schade, dass der Björn viereinhalb Runden hinter mir war und dann mit einem Zwischenspurt davongezogen ist", sagte Greis. "Es war hart auf der letzten Runde, da habe ich keine Kraft mehr gehabt, ich habe mich ganz schön über den Berg rübergequält."

Die Top 5 lagen innerhalb von 7,9 Sekunden, danach folgte Berger auf Rang sechs mit 36,8 Sekunden Rückstand. Greis war als Siebter auf die Strecke gegangen, traf wie Ferry alle 20 Scheiben und zeigte eindrucksvoll, dass die Formkurve Richtung WM klar nach oben geht.

Sehr zufrieden konnten auch zwei weitere DSV-Starter sein: Christoph Stephan kämpfte sich durch fehlerloses Schießen und bedingungslosen Einsatz in der Loipe von Rang 24 auf Platz neun nach vorne und war einer von insgesamt nur sechs Athleten, die ohne Strafrunde blieben.

Daniel Böhm verlor durch zwei Fehler beim ersten Stehendanschlag zwar den zwölften Rang aus dem Sprint, doch sein Sprint auf der Zielgeraden gegen Frankreichs Olympiasieger Vincent Jay wurde belohnt: Nach kurzem Bangen wurde ihm im Zielfoto-Entscheid der 15. Platz zugesprochen, damit hat er die WM-Qualifikation in der Tasche und seine Einsatzchance eindrucksvoll genutzt.

Mit Arnd Peiffer (17./1 Schießfehler) landeten vier Deutsche unter den Top 20 im letzen Männer-Rennen von Ruhpolding. Dagegen fiel zwar Alexander Wolf als 46. deutlich ab, aber er verbesserte sich trotz vier Strafrunden um 13 Positionen.

Vor den nächsten Weltcup-Rennen in Antholz ist Greis nun in der Gesamtwertung nur noch vier Punkte hinter Fourcade und hat auch ein wenig Boden gegen die führenden Norweger Boe und Emil Hegle Svendsen gutgemacht. Die gleichen vier Athleten führen auch in identischer Reihenfolge das Verfolgungs-Klassement an.