Biathlon: Wer hat bei der WM die besten Medaillenchancen? Der Formcheck der deutschen Biathleten

Zweieinhalb Wochen vor dem Start der WM im österreichischen Hochfilzen (9. bis 19. Februar) sind die deutschen Biathleten in glänzender Form. Bei der Generalprobe in Antholz/Italien gab es insgesamt vier Siege, einen zweiten Platz und acht Top-Ten-Resultate. Wir machen schon mal den Formcheck bei Laura Dahlmeier, Franziska Hildebrand, Simon Schempp, Arnd Peiffer, Erik Lesser & Co!

LAURA DAHLMEIER (23): Erste Medaillenkandidatin im deutschen Team. Läuferisch top, am Schießstand zuverlässig - wenn Dahlmeier in ihrer derzeitigen Form anreist, ist in jedem Rennen eine Medaille möglich. Selbst fünfmal Gold erscheinen nicht vollkommen unrealistisch. Dahlmeier ist die Athletin, die es zu schlagen gilt - was nicht leicht ist. Bei fünf Saisonsiegen und fünf weiteren Podestplätzen ist ein siebter Rang ihr schlechtestes (!) Ergebnis im WM-Winter.

FRANZISKA HILDEBRAND (29): Zwar noch ohne Podestplatz in diesem Winter, zuletzt aber mit ansteigender Form. Normalerweise neben Dahlmeier die "Mrs. Zuverlässig" der deutschen Biathletinnen. Wenn sie sich am Schießstand voll fokussiert "und nicht von anderen Dingen ablenken" lässt, könnte mit etwas Glück eine Einzelmedaille herausspringen. Die Top-Ten sind defintiv in jedem Rennen möglich.

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MAREN HAMMERSCHMIDT (27): "2017 wird mein Jahr", sagte Hammerschmidt noch im Dezember. Und siehe da: Nach intensiver Vorbereitung auf das neue Jahr läuft es plötzlich. Drei Top-5-Ergebnisse lassen berechtigte Hoffnungen auf einen Medaillen-Coup zu. Hat zwar immer wieder Ausreißer nach unten - aber eben auch nach oben. "Mein Ziel ist eine Medaille", sagt Hammerschmidt forsch.

VANESSA HINZ (24): Ähnlich könnte die Zielsetzung für Hinz sein, auch sie zeigte in diesem Winter schwankende Leistungen. In den vergangenen Wochen pendelten sich die Auftritte aber im guten bis sehr guten Bereich ein, auch in Antholz bewies Hinz ihr Können.

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FRANZISKA PREUSS (22): Das Sorgenkind unter den deutschen Hoffnungsträgern. Aufgrund von Infekten verpasste die Staffel-Weltmeisterin von 2015 in diesem Winter drei Weltcups, die Rennen in Antholz musste sie wegen Fiebers im Bett verfolgen. Eigentlich eine Medaillenkandidatin, aufgrund der zahlreichen Ausfälle bei dieser WM aber wohl ohne Chancen. Selbst wenn sie fit wird, fehlen die nötigen Wettkampf-Kilometer.

NADINE HORCHLER (30): Sicherte sich durch den Sieg im Massenstart von Antholz völlig überraschend das letzte WM-Ticket. Den ersten Sieg ihrer Karriere sollte man allerdings nicht zu hoch bewerten, es war wohl eine einmalige Sache. Trotz der Sternstunde muss sie schon auf einen Ausfall der Arrivierten im deutschen Team hoffen, um beim Saisonhöhepunkt zu Einsätzen zu kommen.

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Schempp, Peiffer oder doch Lesser?

SIMON SCHEMPP (28): Der Hoffnungsträger im starken deutschen Team. Verpasste in Antholz zwar in den Einzelrennen knapp das Podest, führte die DSV-Staffel aber mit einer unglaublichen Energieleistung zum ersten Sieg seit knapp zwei Jahren. Schempp befindet sich in einer konstant herausragenden Verfassung. Das Problem: Gefühlt 15 andere Athleten tun das auch. Dennoch darf Schempp bei der WM auf seine erste Einzelmedaille hoffen.

ERIK LESSER (28): Seit Wochen tummelt sich der Thüringer immer wieder in der Spitzengruppe, zum Sieg hat es allerdings noch nicht gereicht. Aber: Niemand versteht es so gut wie Lesser, zum Saisonhöhepunkt topfit zu sein. Wenn er seine leichten Schwächen im Stehendschießen in den Griff bekommt, kann er überraschen. Läuferisch hat er jedenfalls das Zeug dazu.

ARND PEIFFER (29): Der Sprint-Weltmeister von 2011 legte im Dezember den bislang erfolgreichsten Saisonstart seiner Karriere hin und war davon selbst ein wenig überrascht. Nach drei kräftezehrenden Wochen im Januar war bei ihm, ebenso wie bei Lesser, die Luft jedoch merklich raus. Mit einer guten Vorbereitung wird aber auch Peiffer für den Höhepunkt gewappnet sein, der vierte Platz im Gesamtweltcup kommt nicht von ungefähr.

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BENEDIKT DOLL (26): Doll ist wahrscheinlich der schnellste DSV-Athlet in der Loipe. Auch in dieser Saison hat er immer wieder die besten Laufzeiten angeboten - genauso häufig aber auch im Stehendschießen gepatzt. Seine zahlreichen Fehlschüsse sind dabei aber keineswegs ein Hindernis, "mit großer Freude" geht er dennoch jede Einlage an. Und wenn er tatsächlich einmal alle Scheiben abräumen sollte, kann ihm wohl keiner das Wasser reichen. Ganz egal, in welchem Rennen.

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