Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Moritz Seider widerruft Absage - NHL-Jungstar verstärkt Nationalmannschaft bei WM

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 08/05/2023 um 18:46 GMT+2 Uhr

Überraschende Wende kurz vor dem ersten Bully: NHL-Jungstar Moritz Seider verstärkt doch die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Finnland und Lettland. Der Verteidiger der Detroit Red Wings, der ursprünglich wegen Überlastung seine Teilnahme abgesagt hatte, gab am Montag dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) grünes Licht. Für den 22-Jährigen ist es bereits die vierte WM.

Moritz Seider

Fotocredit: Getty Images

Am Morgen hatte Harold Kreis noch die Absagenflut vor seiner ersten WM als Eishockey-Bundestrainer kommentieren müssen, am Nachmittag freute er sich über einen überraschenden "Neuzugang": NHL-Jungstar Moritz Seider verstärkt doch das deutsche Team in Finnland. Der Verteidiger der Detroit Red Wings, der ursprünglich seine Teilnahme abgesagt hatte, gab am Montag grünes Licht - und er vertrieb damit ein paar Sorgen des neuen Chefcoaches.
"Es ist kein Wunschkonzert", hatte Kreis leicht frustriert gesagt, als auch noch der Münchner Meisterstürmer Yasin Ehliz wegen einer Verletzung kurzfristig aus dem WM-Team gefallen war und die Zahl der Absagen von Stammspielern und Leistungsträgern auf mehr als ein Dutzend erhöht hatte. "Er war sehr enttäuscht, wir hätten ihn gerne dabei gehabt."
Mit Seider, der nach seiner zweiten NHL-Saison "einige Blessuren vollständig auskurieren" wollte, erhält die deutsche Mannschaft ein enormes Upgrade: Der 22-Jährige war schon bei den letzten drei Weltmeisterschaften ein absoluter Leistungsträger, der nicht nur die Defensive, sondern auch den Spielaufbau auf ein anderes Niveau hob.
Seider, der nach seiner Absage mit dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) in Kontakt geblieben war, habe jetzt signalisiert, dass er sich "zu 100 Prozent bereit fühlt, mit zur WM zu fahren", berichtete Sportdirektor Christian Künast am späten Nachmittag. Weitere Verstärkung für die Abwehr hatte er schon zuvor angekündigt: Die AHL-Verteidiger Leon Gawanke und Kai Wissmann sagten ihre WM-Teilnahme zu, es gebe nur noch "ein paar Details zu klären".

Generalprobe gegen die USA

Bei der Generalprobe am Dienstag fehlen Seider und Co. aber noch. Deshalb stehen andere im Mittelpunkt - vor allem John-Jason Peterka, der zwei Jahre nach seinem Abschied von Red Bull München als NHL-Profi in die Halle zurückkehrt, wo für ihn "alles anfing". Alle Kartenwünsche konnte der 21-Jährige nicht erfüllen. "So viele kriegen wir letztendlich auch nicht", sagte der Lokalmatador lachend: "Irgendwann musste ich sagen: Mehr geht nicht."
Nach einer starken Debütsaison bei den Buffalo Sabres schlüpft Peterka in eine wichtige Rolle. "In den letzten zwei Jahren ist echt viel passiert", sagte der gebürtige Münchner, "sportlich und auch menschlich habe ich mich weiter entwickelt, die Erwartungen und der Druck sind größer."
Im Rampenlicht steht am Dienstag auch ein zweiter Rückkehrer: Nico Sturm, der vor knapp zehn Jahren aus Bayern in die USA auswanderte, weil er nicht gut genug für die Deutsche Eishockey Liga (DEL) war. Jetzt ist der Augsburger als Stanley-Cup-Sieger zurück - und soll in der DEB-Auswahl eine Führungsrolle übernehmen. Dass von ihm erwartet wird, "ein Leistungsträger zu sein", weiß der 28-Jährige: "Aber ich versuche nicht, ein Spieler zu sein, der ich nicht bin. Ich muss nicht der Topscorer sein."
Spieler wie Seider, Sturm und Peterka sind für Kreis extrem wichtig, denn die Liste der Absagen enthält prominentere Namen als die der Teilnehmer. Nicht nur Superstar Leon Draisaitl und Torhüter Philipp Grubauer, die in den Stanley-Cup-Play-offs um Sturms Nachfolge kämpfen, fehlen - auch die NHL-Jungstars Tim Stützle und Lukas Reichel, DEL-Routiniers wie Ehliz, Patrick Hager oder Matthias Plachta, die Schweden-Legionäre Tobias Rieder und Tom Kühnhackl. Kurios: Kein einziger Mannheimer steht der Klublegende Kreis zur Verfügung.
Der Bundestrainer verzichtete zudem schon vor der Generalprobe auf die drei besten deutschen Torjäger der abgelaufenen DEL-Saison: Maxi Kammerer, Dominik Bokk und Daniel Schmölz (je 24 Treffer). Vom Kader der letzten WM sind nur noch 13 Spieler dabei, von Olympia 2022 nur noch neun.
(SID)
picture

Wilde Prügelattacke: Mannheimer Wolf schlägt auf Gegner ein

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung